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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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euch aus, und alles wird gut.«
    »Nein, Ani. Er ist tot . Verdammt, er hat sich selber umgebracht. Einfach in die Brust geschossen – und er gab mir keine Chance, ihn kennenzulernen.«
    Irgendwie blieb die Zeit stehen. Annikas Knie knickten beinahe ein. »Aber – o Gott.«
    Creed sank gegen ihren Körper. Sein Gewicht war ihr fast zu schwer, heftiges Schluchzen erschütterte seine breite Brust. Sie schleppte ihn auf die Couch, setzte sich neben ihn und hielt ihn in ihren Armen, bis er das Bewusstsein verlor. Könnte sie doch an zwei Orten gleichzeitig sein … Sie breitete eine Decke über seine reglose Gestalt und verließ das Haus.
    Bevor er erwachte, wäre sie wieder da.

19
    I N REKORDZEIT ERREICHTE SIE DEVS HAUS auf dem ACRO-Gelände. Praktisch flog sie aus ihrem Jeep zu seiner Vordertür, die erstaunlicherweise nicht abgesperrt war.
    Sie fand ihn im Schlafzimmer, wo er vor dem Kaminfeuer stand. Auf dem Teppich hinter ihm verriet ein dunkler Fleck alles, was sie wissen musste. Tränen brannten in ihren Augen, als sie die Arme um ihn schlang und ihre Wange an seinen Rücken presste.
    Einige Minuten lang standen sie reglos da. Nur das leise Knistern der Flammen war zu hören. Schließlich wandte er sich zu ihr, die blutunterlaufenen Augen voller Trauer. »Wie geht es Creed?«
    »Nicht gut. Er ist zutiefst gekränkt. Und wütend.« Dev senkte die Lider, und Annika spürte, wie schwer es ihm fiel, seine Selbstkontrolle zu wahren. »Was Kat betrifft – da ließ sich nichts machen.«
    »Kat?«
    »Oz hätte ihn von ihr befreien können. Jetzt …« Er würgte ein halbes Schluchzen hinunter. »Jetzt ist es zu spät.« Hurensohn. Dieser Hurensohn! Gut, dass Oz tot war. Hoffentlich würde er als Geist zurückkehren. Dann
würde sie mit einem gewaltigen Elektroschock die Scheiße aus ihm herausjagen.
    »Komm, Dev. Verschwinden wir von hier.«
    »Nein, ich kann ihn nicht verlassen.« Sein Blick schweifte zu dem Fleck auf dem Teppich, und er begann zu zittern. Dann fiel er, als wäre ein Damm in ihm gebrochen, wie Creed in sich zusammen. Annika fing ihn auf.
    Zum Glück wog er nicht so viel wie Creed. Sie brachte Dev zum Bett und machte dabei einen großen Bogen um den Blutfleck. Am nächsten Morgen würde sie einen neuen Teppich liefern lassen.
    Sie sank auf das Bett und zog Dev an ihre Seite. Vollständig bekleidet hatten sie so oft nebeneinander geschlafen, dass sie es gar nicht mehr zählen konnte.
    Früher war es immer sie gewesen, die Trost gesucht hatte. Zum ersten Mal revanchierte sie sich, seit Dev sie vor sechs Jahren gerettet hatte, als sie vor dem verhassten Leben beim CIA geflohen war. Nun hielt sie ihn fest in ihrer Umarmung, während er am Boden zerstört war.
    Mit bebenden Armen klammerte er sich an Annika. Hin und her gerissen, dachte sie an Creed, zu dem sie zurück musste. Aber Dev brauchte sie genauso dringend.
    Die Augen voller Tränen, streichelte sie sein Haar, tat ihr Bestes, um ihn zu trösten, und sie wünschte, sie wäre in Griechenland geblieben und hätte Troy getötet. Denn diese verdammte Sorge um die Probleme anderer Leute fiel ihr wirklich auf die Nerven.

    CREED ERWACHTE MIT DEN SCHLIMMSTEN Kopfschmerzen – und dem schrecklichsten Kater – seines ganzen Lebens. Bis die Erinnerungen an die Nacht auf ihn einstürmten, dauerte es nur wenige Sekunden, und – o Gott, er krümmte sich gepeinigt zusammen und stolperte ins Bad, um das Gift loszuwerden, das er in Form von Whiskey in seinen Körper hineingeschüttet hatte, um seine Qualen zu lindern. Doch es hatte ihm nichts gebracht.
    Danach kroch er zum Bett zurück und kletterte hinein, völlig entkräftet von dem, was die nächtlichen Ereignisse ihm abverlangt hatten.
    Aber Ani, sie war zu ihm gekommen. Jetzt rief er nach ihr. Keine Antwort. Er hob den Oberkörper ein wenig, auf einen Ellbogen gestützt, und schaute durchs Fenster zur Auffahrt hinaus. Ihr Jeep war verschwunden. Sechs Uhr morgens – so früh hatte sie keinen Kurs. Und er brauchte sie. Denn er musste ihr von Kat erzählen und ihr erklären, er könne nicht von seinem Schutzgeist getrennt werden, jetzt, da Oz tot war.
    Und überhaupt, was Kat betraf – sie war unauffindbar, und das war mehr als ungewöhnlich. Wann immer Annika sich nicht in seiner Nähe aufhielt, bedrängte ihn der Geist, als wollte er verlorene Zeit wieder wettmachen.
    Er hatte erwartet, sie würde in diesem Moment bei ihm sein – so wie er mit der Anwesenheit Annikas gerechnet hatte, um ihn in ihren Armen

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