Geliebte des Blitzes
Zähnen reizte er die harte Knospe, sein Speichel tränkte das Top. Hastig schlüpfte sie aus dem Hindernis und zog Wyatt fast gleichzeitig das Hemd aus. Sekunden später schmiegte sich Haut an Haut, die Lippen verschmolzen zu langen, aber keineswegs sanften Küssen, von jener berauschenden Art, die Wyatt bis in die Fußspitzen spüren konnte und die sehnsüchtige Gedanken an den nächsten Tag weckte, an alle Tage danach.
Niemals hatte er sich für leichte Beute gehalten – und stets einen Hang zur Selbstbetrachtung gehabt, insbesondere, seit er so viel Zeit mit den guten Menschen bei ACRO verbrachte. Und schließlich war er zu der Erkenntnis gelangt, er würde vielleicht nie jemanden finden, mit dem er für immer zusammenbleiben wollte. Wie Sam erklärt hatte, könnte er wegen seiner sexuellen Ausstrahlung nie sicher sein, ob sich die Frauen zu seiner Person oder zu seinen Pheromonen hingezogen fühlten.
Diesmal war es anders, und er musste sich fragen, ob er dieselben Gefühle empfinden würde, wenn sein spezieller Zauber die Lust kontrollierte – was ja nicht der Fall war. Eigentlich müsste er die Frage bejahen, denn die Intensität zwischen Faith und ihm selbst war stets spürbar, auch wenn sie nur über das Wetter redeten.
Nun zerrte sie ihre Hose nach unten und er seine. Sobald sie nackt waren, legte er sie auf die Couch an der
Steuerbordwand der Flugzeugkabine. »Bist du wund, Baby?«, murmelte er, bevor er in sie eindrang. »Wir haben eine ereignisreiche Nacht hinter uns, und ich will dir nicht wehtun.«
»Tu mir weh, Wyatt. Es fühlt sich zu gut an, für dich und mich. Darauf wollen wir nicht verzichten. Das bisschen Wundsein kann ich schon verkraften.«
»Später werde ich dich ausgiebig da unten küssen und die Schmerzen mildern«, versprach er. Langsam glitt er in sie hinein, und sein Penis pulsierte drängend, als er von ihren inneren Muskeln umschlossen wurde. Die Beine um seine Hüften geschlungen, zwang sie ihn, noch tiefer in sie einzudringen, und er machte sich nicht die Mühe sein Stöhnen zu unterdrücken. Im turbulenten Rhythmus des Jets, in perfekter Harmonie, bewegten sie sich.
DAS HOTEL WAR WEGEN DER EVAKUIERUNGEN anlässlich des bevorstehenden Hurrikans geschlossen worden. Aber anscheinend hatte irgendwer bei ACRO seine Beziehungen spielen lassen, jemanden bestochen oder im Zweifelsfalle niedergeschlagen. Was auch immer, Haley scherte sich nicht darum. Zusammen mit Remy bezog sie eine Suite im obersten Stockwerk, auf der Ostseite, von wo aus sie den Hurrikan irgendwie stoppen mussten.
Während Lilys Außenbänder entlang der ganzen Ostküste Sturmzellen bildeten, schwankte das Wetter wie verrückt, und Remys Libido drohte außer Kontrolle zu geraten. Auf der Fahrt zur Fire Island hatten sie zweimal
am Straßenrand halten müssen. Und in der Hotelsuite hatten sie nur rasch die Geräte aus der Wetterstation ausgepackt, und schon warf er Haley auf das Bett. So hemmungslos, wie sie es seit jener ersten Nacht, vor einem Jahr im Bayou, nicht mehr erlebt hatte, stillte er sein Verlangen.
Jetzt standen sie zusammen auf dem Balkon. Um zwei Uhr nachmittags herrschte eine Dunkelheit wie in der Nacht. Remy umklammerte das Geländer so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Weil es sinnlos gewesen wäre, sich anzuziehen, trugen beide Bademäntel vom Hotel.
»Du schaffst es.« Im heulenden Wind war Haleys Stimme kaum zu hören.
Krampfhaft schluckte er und starrte auf das schäumende Meer hinab. »Ich weiß nicht recht, bebe . Es ist – verdammt, keine Ahnung.«
»Du hast schon so viel geschafft, Remy.«
Er wandte sich zu ihr, seine Augen blitzten. »Obwohl Lily da draußen über zweihundert Meilen weit weg tobt, treibt sie’s bereits mit mir.« In der Ferne krachten Donnerschläge, und er zuckte am ganzen Körper.
Schweren Herzens schlang Haley ihre Arme um seine Taille. Diese gewaltigen Tornados lösten so heftige Reaktionen in seinem Körper aus, dass er seine Begierde kaum zu kontrollieren vermochte. Obwohl er wusste, sie würde alle seine sexuellen Attacken verkraften, hatte er seine Angst, er könnte sie unter dem Zwang seiner Sturmeslust verletzen, nie ganz überwunden.
Zärtlich streichelte er ihr Haar. »Das wird vielleicht schlimmer als alles, was wir bisher durchgemacht haben.«
In diesem Jahr seit der ersten Begegnung hatten sie sehr viel durchgemacht. Aber ganz egal, was Lily ihnen antun mochte – Haleys Sorge galt vor allem der Tatsache, dass sie seit
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