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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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sterben, gibt es bloß eine Untersuchung. Und das bedeutet Ärger. Bitte! Du weißt, wie sehr ich mich vor solchen Stürmen fürchte.«
    Sie hasste es, dieses Argument geltend zu machen, hasste es, in Seans Nähe Schwäche zu zeigen. Aber es lohnte sich, denn seine Miene nahm sanftere Züge an.
    »Oh, tut mir leid, Babe. Was für ein Schurke ich bin! Das habe ich ganz vergessen.« Seufzend schüttelte er Regentropfen aus seinem Haar. »Also möchtest du hierbleiben, bis die Taucher in Sicherheit sind? Ja, du wolltest schon immer die Verirrten und Gefährdeten retten.« Als sie nickte, begann er die Treppe hinaufzusteigen. Auf der dritten Stufe blieb er stehen. »Ich habe dein Gepäck auf dein Zimmer bringen lassen. Natürlich wäre es mir lieber, du würdest bei mir wohnen.«
    »Mir auch«, log sie.
    Zu ihrer Erleichterung teilte er ihre Meinung, es würde nicht gut aussehen, wenn sich die Buchprüferin bei einem der Firmenbonzen einquartierte. Gewissermaßen gehörte Sean zu den Eigentümern, weil Itor einer der Hauptaktionäre der Ölfirma war. Und zum Zweck seiner Mission gab er vor, sogar noch einflussreicher zu sein als es den Fakten entsprach.
    »Bald wird es keine Rolle mehr spielen«, bemerkte er mit einem rätselhaften Lächeln. Wieder einmal fragte sie sich, was genau es mit seinem Auftrag hier auf sich hatte. Er hatte ihr versichert, in ein paar Tagen würde alles ans Licht kommen. Aber so lange wollte sie nicht hierbleiben. »In einer Stunde gibt es Mittagessen in meinem Apartment. Alle meine Mahlzeiten stammen aus der Kombüse, und du wirst mit mir essen. Bis dann.«
    Er stieg die Treppe hinauf, und Faith schaute wieder auf das Wasser hinab, in dem Wyatt verschwunden war. O Gott, sie saß wirklich in der Klemme, denn seine Anwesenheit auf der Plattform machte aus einem sehr gefährlichen Auftrag einen schrecklich gefährlichen.
    Ich will nicht, dass du dich mit anderen Männern einlässt.

    In ihren Ohren gellten seine Worte noch lauter als der Wind, der zwischen den Stahlbalken heulte.
    Scheiße.
    Ihm hier zu begegnen hatte ihr einen echten Schrecken eingejagt, und sie hatte ihm gleich erklären wollen, dass sie sich hier nicht treffen dürften. Aber dann, an der Reling zwischen seinen Armen gefangen, hatte sie sich nur noch gewünscht, die Beine um seine Hüften zu schlingen und wieder einen berauschenden Orgasmus zu genießen. In Wyatts Nähe verlor sie vor lauter Lust beinahe den Verstand. Irgendwie musste sie einen klaren Kopf behalten. Weil Sean den Mann sonst töten würde.
    Oder noch schlimmer.
    Scheiße.
    Es gab nur eine einzige Hoffnung – sie musste das hier durchziehen, und zwar schnell. An diesem Tag und am nächsten würde sie das Terrain sondieren und herausfinden, wie sie zuschlagen und danach fliehen konnte. Da Sean ihr vertraute, würde sie problemlos an die Maschine herankommen.
    Die Schwierigkeit lag dagegen eher darin, den tatsächlichen Diebstahl der Platine durchzuführen. Zuerst musste sie die Überwachungskameras ausschalten, dann die Bewacher der Maschine. Sie würde sich vergewissern, dass der Hubschrauber bereitstand und der Pilot keinen Ärger machte. Dann konnte sie bloß hoffen, dass niemand etwas Außergewöhnliches bemerken würde, bevor der Pilot – wahrscheinlich unter vorgehaltener Pistole – den Helikopter startete und davonflog. Nicht einmal in der Luft wäre sie in Sicherheit,
denn sie hatte keine Ahnung, ob Sean nicht am Ende einen Itor-Agenten zur Hand hatte, um den Hubschrauber abzuschießen.
    Nein, sie konnte wirklich keine Komplikationen mit einem anderen Typen gebrauchen. Sobald Wyatt auftauchte, würde sie ihm erklären, dass das im Hotel zugleich der Anfang und das Ende war, was sie beide betraf. Das war unvermeidlich, obwohl sie sich allein schon beim Gedanken an jene Nacht in ihrem Lederkleid eingeengt fühlte – als müsste sie es sofort ausziehen und in Wyatts Arme sinken.
    Diese Nacht musste er vergessen. Das würde sie ihm unmissverständlich klarmachen. Weil – verdammt nochmal – das Leben ihrer Schwester auf dem Spiel stand. Und seines genauso.

6
    S EIT DEM DIENST BEI BUD/s hatte Wyatt Erfahrung im Freitauchen, und während des SQT-Trainings – des SEAL Qualification Trainings bei der US-Navy – hatte er seine Technik bei jeder sich bietenden Gelegenheit perfektioniert, um möglichst lange mit einem einzigen Atemzug auszukommen und möglichst lange Strecken unter Wasser zurückzulegen. Wenn man tauchte, um ein Menschenleben zu retten,

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