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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Seite der Plattform, ein heftiger Schmerz raubte ihm erneut den Atem, doch er kämpfte dagegen an und schlang seinen freien Arm um eine Leitersprosse. Der Erschöpfung nahe, biss er die Zähne zusammen und nutzte seine letzte Kraft, um Len hochzuheben. Der strömende Regen prasselte ihm ins Gesicht, und zweimal rissen ihn die Wellen beinahe von der Leiter.
    Aber letzten Endes, vor Anstrengung keuchend, bugsierte er Len in die Reichweite der Männer, die sich an der Reling versammelt hatten. »Bringt ihn in die Kammer!«, rief er. Zumindest versuchte er es, denn ihm fehlte der Atem, um auch nur einen Laut hervorzubringen.
    Sie hoben Len hoch und trugen ihn auf die mittlere Plattform. Über dem pfeifenden Wind war sein qualvolles
Stöhnen kaum zu hören. Vor Wyatts Gesicht tauchte eine zierliche Hand auf.
    Faith.
    »Halt dich fest!«, befahl sie und zog ihn erstaunlich kraftvoll aus dem Wasser.
    Zitternd sog er Luft in seine Lungen und kniete auf dem kalten Stahl, während Faiths warme Hände ihn abtasteten und nach Verletzungen suchten. Unter ihnen bebte das Deck, das massive Gebilde ächzte, von der wachsenden Intensität des Sturms attackiert.
    »Wir müssen in Deckung gehen«, würgte Wyatt hervor.
    »Einverstanden. Voll und ganz.« Sie strich die nassen Haare aus ihren Augen und half ihm auf die Beine. Von heftigen Windstößen immer wieder aus dem Gleichgewicht gebracht, hielten sie sich aneinander fest, taumelten zur Treppe und zum oberen Deck hinauf.
    »Ist Len okay?«, rief Wyatt den Männern zu.
    »Ja, er sitzt in der Kammer«, erwiderte einer der Sanitäter.
    Erleichtert stützte Wyatt sich auf Faith. Seine Muskeln bebten, sein Schädel fühlte sich immer noch schwer an.
    Bei der Kombination von Telekinese und Freitauchen war ein Großteil seiner Kraftreserven verbraucht worden. Bevor er den Versuch starten konnte, Sean und die Wettermaschine zu eliminieren, musste er sich erst einmal ausruhen. Und so, wie die Wissenschaftler gerade zum Labor rannten, wo die Maschine stand, würde es eine Weile dauern, bis er an das Ding herankam.
    Nun, dann sollten sie eben ihre kostbare Zeit verschwenden und an der Maschine herumbasteln, während
er sich erholte. Denn danach würde er ihr den Garaus machen.
    »Komm, du musst raus aus dieser Regenhölle und was Trockenes anziehen.« Mit schnellen Schritten überquerte Faith das Deck, obwohl er sich ziemlich schwer auf ihre Schulter stützte. Unentwegt wurden sie von Sturmböen angegriffen. Aber sie hielt ihnen stand. Ja, daran könnte er sich gewöhnen. Sobald sie das Dach des Aufenthaltsraums über dem Kopf hatten, half sie ihm aus dem Taucheranzug. »Kennst du Len gut?«
    »Heute Morgen habe ich ihn kennengelernt«, erklärte Wyatt. Sie hielt im Öffnen des Reißverschlusses inne, der seine Brust entblößt hatte, und ließ den Taucheranzug hinabhängen.
    »Du hast für jemanden, den du kaum kennst, dein Leben riskiert?«
    »Törnt dich das an?«
    »Du kannst kaum gehen. Sicher bist du nicht imstande …« Faith verstummte, als sein Penis sich durch den Anzug an ihre Hüfte presste. »Nun ja, einige deiner Körperteile sind immer noch fit.«
    O ja, und dieser besondere Teil verstand nicht, dass ihm vorenthalten wurde, wonach er verlangte. Zumindest in diesem Moment. »Meine körperliche Verfassung steht immer noch auf Messers Schneide«, betonte er in ernstem Ton. »Wahrscheinlich musst du mich noch ein paar Stunden pflegen, damit ich wieder gesund werde.«
     
     
    FAITH HATTE NICHT VOR, Wyatt auf irgendeine Weise zu pflegen. Mit ihm beisammen zu sein, war in jeder Situation
riskant; wenn sie sich in ihrem Privatleben mit ihm abgab, könnte er sterben – falls Sean das herausfand. Im Moment wagte sie es nur, weil offensichtlich irgendwas mit der Wettermaschine schiefgelaufen war. Das würde Sean stundenlang beschäftigen. Und – o Gott, sie hoffte, was immer passieren mochte, würde das Wetter nicht verschlechtern. Wenn man ein Dutzend bewaffnete Feinde auf sie hetzte, einen hungrigen Hai oder einen wütenden Geist, das würde sie hinkriegen. Aber ein Donnerschlag? Unmöglich.
    »Komm«, sagte sie und fürchtete, Wyatt könnte ihre klappernden Zähne bemerken. »Gehen wir in dein Zimmer, raus aus dem Unwetter. Welche Richtung?«
    »Ich wusste ja, du würdest ganz meiner Meinung sein.«
    Verächtlich schüttelte sie den Kopf. »Ich bringe dich in dein Zimmer. Dort lasse ich dich allein. Verstanden?«
    »Mhm. Klar.«
    »Oh, du bist unerträglich!«
    Während sie den

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