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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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drauf und dran sein eigenes Leben zu riskieren. Dafür würde Dev ihn in den Hintern treten, aber wahrscheinlich würde er es verstehen. Die Frau, die neben ihm saß, war seine Nemesis, sein Kryptonit – und vermutlich die Einzige, die mit ihm umgehen konnte, samt seinen ganzen Macken. Die schienen ihr zu gefallen – und vielleicht liebte sie ihn sogar dafür.
    »Wann wurdest du entlassen?«, fragte sie.
    »Ich gab vor, ich wäre normal. Um in die reale Welt zurückzukehren, habe ich meine Begabung und mich selbst verraten. Eine Zeit lang blieb ich auf einer Bohrinsel meiner Familie, dann ging ich zum Militär. Weil ich das Wasser liebe, entschied ich mich für die SEALs.«
    »Und du hast dein Talent dabei nie genutzt.«
    Er zuckte die Achseln. »Selten. Ab und zu hat es mir den Arsch gerettet. Aber ich wollte mich nicht drauf verlassen. Endlich wurde ich als normaler Mann akzeptiert.
So verrückt ich auch sein mochte, so verrückt ich mich fühlte – da liefen andere normale Jungs rum, die genauso durchgeknallt waren, aus anderen Gründen.«
    »Hast du jemals – versucht, jemanden zu verletzen?«, fragte sie vorsichtig. »Ich meine – ohne zu merken, was du tust?«
    Mit dieser Frage traf sie einen wunden Punkt. »Darüber möchte ich nicht mehr reden, Faith.« Er stand auf und spürte den Boden unter seinen Füßen schwanken.
    Sofort war sie an seiner Seite. »Was stimmt denn nicht, Wyatt?«
    »Alles okay«, murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, obwohl ihn neue Schwindelgefühle erfassten. »Scheiße.«
    »Komm, ich bringe dich rein.«
    Auf Faith gestützt ging er langsam mit ihr durch MLs Haus, die Treppe nach oben, und schließlich in ihr Zimmer, weil es näher war als seines.
    Kraftlos sank er auf das Bett und strich sich übers Gesicht. »Irgendwas Komisches geschieht mit mir.«
    »Kannst du es genauer beschreiben?«
    »Wie wenn sich etwas in mir verlagern würde, oder verändern.«
    Faith setzte sich zu ihm. »Wann hast du es zum ersten Mal bemerkt?«
    »In den letzten Monaten haben sich meine Energien verstärkt, viel intensiver als in meinen früheren Jahren bei ACRO. Aber manchmal lassen sie mich auch im Stich. Vorher ist das nie passiert.« Er war zu Sam gegangen, nachdem er mitgeholfen hatte, Remy zu retten.
Damals hatte er einen Hubschrauber vom Himmel runterholen wollen, doch der hatte nur ein bisschen gewackelt. Am Ende musste Wyatt sich damit begnügen, das Ding mit Dreck zu bewerfen.
    Ziemlich demütigend.
    »Was geschah, als du den Helo herunterholen wolltest? «, fragte Faith.
    Offenbar hatte er seine Gedanken ausgesprochen. »Ich wusste, ich müsste es schaffen. Zu solchen Kraftakten bin ich imstande.« Frustriert fuhr er mit allen Fingern durch sein Haar. »Ich tat mein Bestes. Aber es klappte nicht.«
    »Wie hast du dich gefühlt?«
    »Total angefressen. Aufgeregt. Nervös.«
    »Vielleicht hattest du deine Kräfte zu lange unterfordert. Das mögen sie nicht, und du musstest kämpfen, um sie zurückzugewinnen.«
    O ja, er hatte gekämpft, eifrig trainiert und die Rückkehr seiner Energien beobachtet. »Das mit meinen Fähigkeiten fühlt sich so ungleichmäßig an, als würde ich ständig auf unterschiedliche Weise aus der Balance geraten und dauernd versuchen, ins Gleichgewicht zurückzufinden. Aber sobald du mich berührst, nur ganz leicht, geht es mir besser. Irgendwie bin ich dann vollständig, als befände sich alles wieder an der richtigen Stelle.«
    »Am Strand sagtest du, diese Schuldgefühle, wenn’s um die Familie geht, würdest du verstehen. Nicht zum ersten Mal hast du deine Familie in einem traurigen Zusammenhang erwähnt.« Behutsam nahm sie seine Hände, die Männer oder Frauen töten konnten. Mit
ihren Händen, die ihn in Besitz nahmen, wann immer sie über seinen Körper glitten, und alles wieder in Ordnung brachten.
    »Was hat das mit meinem Talent zu tun?«
    »Möglicherweise nichts. Ich glaube, ich kann dir helfen. Aber nur, wenn du mir deine ganze Geschichte erzählst. «
    Er wollte ihr vorwerfen, in so mancher Hinsicht habe sie ihm nicht geholfen und stattdessen seine Mission gefährdet. Jetzt lag das Schicksal der Welt praktisch in ihrer Hand. Aber letzte Nacht hatte sie ihm die schmerzlichste Erinnerung ihres Lebens anvertraut. Dafür musste er sich zumindest revanchieren.
    »Möglicherweise habe ich meinen Halbbruder getötet. «
    Faith blinzelte. »Das begreife ich nicht. Wieso weißt du es nicht sicher?«
    »Ich erinnere mich nicht daran – offenbar habe

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