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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Coladose leer. Nun musste er wieder festen Boden unter den Füßen erkämpfen und an seinen Auftrag denken. Momentan konnte er nichts tun, um seine neuen Fähigkeiten richtig nutzen zu können – zunächst musste er einfach alles Weitere überstehen, so wie seit Jahren, bis seine Mission erfüllt war.
    Und er konnte Faith verdammt dankbar sein. Sie hatte ihm einen Teil seines Ichs zurückgegeben, den er für immer verloren geglaubt hatte. Jetzt musste er seine Erinnerungen nicht mehr fürchten.

    Aber er ahnte, dass Faith auf der anderen Seite keine so klaren und deutlichen Erinnerungen an ihre Schwester hatte.
    »Hör mal Faith – vorhin sagtest du, ich hätte in meiner Kindheit Barrieren um meine Talente herum aufgebaut, damit ich leichter damit zurechtkam. Da muss ich an deine Schwester denken.«
    »Warum?«
    »Jahrelang hast du Liberty nicht gesehen. Nun wurde sie entführt, und plötzlich verlangen die Kidnapper von dir die Wettermaschine als Lösegeld.«
    Faith wirkte angespannt. »Was meinst du?«
    »Seit dem Tod deiner Eltern hast du vergeblich nach einer Spur deiner Schwester gesucht.«
    »Einem Gerücht zufolge hat sich in der Klinik eine irische Krankenschwester für sie interessiert. Und die verschwand zur selben Zeit wie Liberty.«
    »In dem Video, das du mir gezeigt hast, sprach Liberty mit irischem Akzent. Genau wie einer der Kidnapper. « Mit leiser sanfter Stimme fuhr Wyatt fort, denn er wusste, seine nächste Frage würde Faith schockieren. »Woher willst du wissen, dass deine Schwester nicht mit diesen Typen unter einer Decke steckt?«
    »Wieso verdächtigst du Liberty?«, fauchte sie. »Nur weil ich nicht in der Lage war sie aufzuspüren, heißt das noch lange nicht, dass das nicht anderen gelungen sein kann, meinen Feinden genauer gesagt. Vielleicht führte sie ein normales Leben, erinnerte sich nicht an ihre Vergangenheit, dann wurde sie gekidnappt und gezwungen, den Schurken zu helfen.«

    »Möglich. Aber wenn die Krankenschwester sie wegen jener Talente entführt hat? Wenn diese Frau einer terroristischen Organisation angehört? Liberty könnte in diesem Dunstkreis zu einer Terroristin herangewachsen sein. Und nachdem du ins Visier dieser Leute geraten bist, fand sie die beste Verwendung für dich.«
    »Niemals würde sie so etwas tun!«
    »Warum nicht? Weil sie deine Schwester ist?«
    »Ja!«, bestätigte Faith erbost. »Meine Schwester würde keine Informationen über mich weitergeben.«
    »Hätte sie an Infos über dich herankommen können? «, fragte er in ruhigem Ton. »Wenn sie die ganze Zeit über dich Bescheid wusste – warum hat sie sich nicht schon früher bei dir gemeldet? Wieso hat sie bis jetzt gewartet?«
    »Gar nichts weißt du, Wyatt, du hast keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Faith …«
    »Halt den Mund!« Sie stürmte zur Balkontür. »Jetzt bin ich die, die mal allein sein muss!«
     
     
    NATÜRLICH LIESS ER SIE NICHT GEWÄHREN. Etwa dreißig Sekunden später, als sie sich vom Balkongeländer zurückbeugte, sah sie ihn in der Tür stehen. Hinter ihm brannte die Nachttischlampe und hüllte seine Silhouette in warmen, goldenen Glanz, während der Mondschein sein Gesicht versilberte.
    Gut und böse, Engel und Dämon – für Faith bedeutete er Himmel und Hölle zugleich.

    »Tut mir leid.« Er starrte in die dunkle Nacht. »Erst hilfst du mir so wunderbar, dass ich es niemals wiedergutmachen kann, und dann beschuldige ich deine Schwester terroristischer Machenschaften.«
    Ihre Kehle fühlte sich trocken an. Gewiss, auch sie hatte einen vagen Verdacht gehegt. Aber jemand, der Liberty nie im Leben begegnet war, der das süße Kind nicht gekannt hatte – und der keine Ahnung davon hatte, wie oft sie Faith’ aufgeschürfte Knie geheilt hatte, dank ihrer speziellen Fähigkeiten, dass so jemand eine solche Anklage aussprach …
    Darüber ärgerte sie sich maßlos. Mit seinen Fragen verletzte er sie umso mehr, weil sie plausibel klangen. Aber die wertvolle Zeit, die ihnen noch gemeinsam blieb, wollte Faith nicht mit Streitereien verbringen. Mit einem Seufzer sank sie in einen gepolsterten Liegestuhl. »Schon gut. Du hast nichts gesagt, was mir nicht schon selbst durch den Sinn gegangen wäre. Ohne einen gewissen Argwohn würdest du ACRO kaum was nützen.«
    »Was meinst du, wer steckt hinter der ganzen Sache?«
    Mit geschlossenen Lidern ließ sie ihre Wangen von der salzigen Brise kühlen. Unglücklicherweise milderte die Nachtluft den Kummer nicht, was Libertys potenzielle

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