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Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Titel: Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Großvater Rache zu üben. Deshalb wusste ich auch, was Zarek in jener Nacht war, als er zu meinem Vater kam. Deshalb wusste ich auch, dass ich in der Stunde meines Todes Artemis rufen musste. Ich …«
    Er schüttelte den Kopf, als wolle er seine Gedanken klären. Doch es war schwer. Die Bilder aus der Vergangenheit waren noch immer klar und qualvoll. »Mein Großvater hatte mich lange aufbleiben lassen, um mir zu erzählen, wie unvergleichlich es ist, über einen würdigen Gegner zu triumphieren, selbst wenn der Sieg durch Verrat erlangt wurde. Ich war bei ihm in der Halle, als wir hörten, dass die Pferde draußen unruhig wurden. Man spürte, dass dort irgendetwas Böses lauerte. Es hing förmlich in der Luft. Dann hörten wir die Wachen schreien. Mein Großvater schob mich in einen Wandschrank und schnappte sein Schwert.«
    Valerius hatte Mühe, weiterzusprechen. »Im Holz war ein Spalt, durch den ich geradewegs in die Halle sehen konnte. Ich sah Kyrian hereinkommen. Er war nicht zu bändigen, als er mit meinem Großvater kämpfte. Mein Großvater war weit davon entfernt, ein würdiger Gegner
zu sein. Aber Kyrian hat sich nicht damit begnügt, ihn zu töten, sondern hat ihn regelrecht niedergemetzelt. Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter, bis nichts mehr von ihm übrig war, was auch nur ansatzweise an einen Menschen erinnerte. Ich hatte mir die Hände auf die Ohren gepresst und mein Schluchzen unterdrückt. Am liebsten hätte ich mich übergeben, aber ich hatte Angst, dass Kyrian mich dann entdeckte und ebenfalls brutal ermordete. Also saß ich da, wie ein Feigling, in der Dunkelheit, bis völlige Stille einkehrte. Schließlich wagte ich es, einen Blick in die Halle zu werfen, die leer war. Bis auf das Blut auf dem Boden und an den Wänden.«
    Er fuhr sich mit der Hand über die Augen, als könne er damit die Erinnerung fortwischen. »Ich weiß noch, dass ich dort stand und entsetzt zusah, wie das Blut meines Großvaters in meine Sandalen lief. Dann fing ich an zu schreien. Ich schrie, bis ich den Verstand zu verlieren glaubte. Jahrelang musste ich daran denken, dass ich ihn vielleicht hätte retten können, wenn ich Hilfe geholt hätte. Dass ich aus dem Schrank hätte herauskommen und irgendetwas tun müssen.«
    »Du warst ein kleiner Junge.«
    Er weigerte sich, ihren Trost anzunehmen. »Aber als ich meinen Vater seinem Schicksal überlassen habe, war ich kein Junge mehr.«
    Valerius legte die Hand auf ihre Wange. Sie war so schön. So mutig.
    Und im Gegensatz zu ihm waren Moral und Freundlichkeit keine Fremdworte für sie.
    Er hatte kein Recht, etwas so Kostbares, so Unbezahlbares zu berühren. »Ich bin kein guter, anständiger
Mann, Tabitha. Ich habe jeden zerstört, mit dem ich je in Berührung gekommen bin, und du … du bist die Güte in Person. Du musst gehen, solange du es noch kannst. Bitte. Du darfst nicht bei mir bleiben. Ich werde auch dich zerstören. Ich weiß es einfach.«
    »Valerius.« Sie griff nach seiner Hand, weil sie seine Sehnsucht spürte, sie zu berühren, ebenso wie seinen Drang, sie zu beschützen.
    Sie zog ihn in ihre Arme und hielt ihn fest. »Du bist ein sehr guter Mann, Valerius Magnus. Du bist ehrenhaft und anständig, jeder, der das bestreitet, bekommt es mit mir zu tun. Notfalls auch du selbst.«
    Valerius schloss die Augen, legte die Hand um ihren Hinterkopf und genoss ihre Wärme und ihre Güte.
    In diesem Augenblick wurde ihm etwas bewusst, was noch viel Beängstigender war als alles andere.
    Er war drauf und dran, sich in Tabitha Devereaux zu verlieben. Die unverfrorene Verführerin, die furchtlose Vampirjägerin und unkonventionelle Spinnerin, die sie war. Er liebte sie.
    Doch sie konnte unter keinen Umständen seine Frau sein. Niemals.
    Was sollte er tun?
    Wie sollte er das einzig Wertvolle aufgeben, das er je in seinem Leben besessen hatte? Weil er sie so sehr liebte, wusste er, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    Sie gehörte ihrer Familie, und er gehörte Artemis.
    Vor Jahrhunderten hatte er geschworen, sich in die Dienste der Göttin zu stellen, und es gab nur eine Möglichkeit für einen Dark Hunter, sich von diesem Schwur zu befreien - jemand musste ihn so sehr lieben, dass derjenige Artemis’ Prüfung überlebte.

    Amandas Liebe für Kyrian war groß genug. Sunshine liebte Talon, und Astrid liebte Zarek.
    Zweifellos war Tabitha stark genug, die Prüfung zu bestehen. Aber konnte die Liebe einer Frau wie ihr für einen Mann wie ihn jemals groß genug

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