Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)
geheiratet hätte, bevor du Kyrian begegnet bist, wie hättest du dann empfunden, wenn man dir gesagt hätte, dass du dich von ihm trennen musst?«
Amanda wandte den Blick ab.
»Genau, Amanda. Wenn Kyrian eine Zukunft haben will, muss er die Vergangenheit loslassen.«
Tabitha sog scharf den Atem ein, während Valerius die salzige Butter von ihrer Brust leckte. Lachend umkreiste er spielerisch ihre Brustwarze mit den Zähnen und sah sie an.
Er löste sich gerade lange genug von ihr, um einen weiteren Shrimp in die Buttersoße zu tauchen, und hielt ihn ihr hin. Voller Sinnlichkeit leckte Tabitha die fettige Flüssigkeit aus seiner Handfläche.
»Ich glaube, wir stellen gerade einen neuen Rekord für die längste Mahlzeit der Geschichte auf.«
Valerius lächelte und platzierte einen weiteren Shrimp auf ihrer Brustwarze. Langsam sickerte die Butter links und rechts über ihre Brust, die er ableckte, ehe er sich über den Shrimp hermachte.
Tabitha strich ihm das dunkle Haar aus dem Gesicht. »Siehst du, ich wusste doch, dass ihr Römer ein
höchst freizügiges Völkchen seid. Ich hatte recht damit, stimmt’s?«
»Stimmt.« Er drückte eine Zitrone auf ihrem Bauchnabel aus.
Sie krümmte die Zehen, als er den Saft auflutschte. Seine Bartstoppeln strichen über ihre zarte Haut und ließen sie am ganzen Körper wohlig erschauern. »Du bist so wunderbar«, sagte sie leise.
Valerius erstarrte. Niemand hatte so etwas je zu ihm gesagt.
Niemand.
In diesem Augenblick kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Er würde sie verlieren.
Es war, als hätte ihm jemand mit voller Wucht einen Schlag gegen die Brust verpasst, so heftig, dass es ihm den Atem verschlug.
Ein Leben ohne Tabitha.
Wie konnte ihn diese Vorstellung so schmerzen, wo er sie doch gerade erst kennengelernt hatte? Doch als er sich auszumalen versuchte, wie es wäre, in diese kalte, sterile Welt zurückzukehren, in der die Menschen ihn ignorierten, ihn auslachten und ihm keinerlei Respekt entgegenbrachten, hätte er am liebsten aufgeschrien. Es war so ungerecht.
Er wollte sie bei sich behalten.
Sein Drang, sie an sich zu binden, war unvernünftig und töricht, selbstsüchtig und falsch.
Tabitha hatte eine Familie, die sie liebte. Ihre Familie war stets der Mittelpunkt ihres Lebens gewesen. Das hatte er mit eigenen Augen gesehen. All die Liebe. Die Zuneigung füreinander.
Seine eigene Familie war der reinste Albtraum. Nichts
als Eifersucht, Neid und Grausamkeit. Ihre hingegen …
Er durfte sie ihr nicht entreißen. Das wäre einfach nicht richtig.
»Valerius? Stimmt etwas nicht?«
Er lächelte knapp. »Nein.«
»Ich glaube dir nicht.«
Valerius legte sich auf sie und lauschte ihrem Atem. Sie schlang die Arme und Beine um ihn, sodass er ihre weiche Haut auf seiner spürte.
Doch nicht nur ihr Körper war nackt. Sie hatte auch ihre Seele vor ihm entblößt.
Er würde alles darum geben, diese Frau an seiner Seite zu haben, und doch war ausgerechnet sie unerreichbar.
Es war nicht fair.
Tabitha, die seinen Gefühlstumult spürte, streichelte zärtlich seinen Rücken. Er war voll zorniger Verzweiflung, und sie wusste nicht, weshalb.
»Baby«, flüsterte sie. »Rede mit mir.«
»Wieso nennst du mich Baby?« Sein Atem kitzelte auf ihrer Brust.
»Stört es dich?«
»Nein. Bisher gab es nur nie jemanden, der mich mit einem Kosenamen angesprochen hat. Es ist seltsam, es jetzt von dir zu hören.«
Voller Mitgefühl strich sie über die Narben auf seinem Rücken. »Warst du jemals verliebt?«, fragte sie.
Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte nur Agrippina.«
»Aber du hast sie nie angerührt?«
»Nein. Ich habe nur mit anderen Frauen geschlafen; mit solchen, die wählen konnten, ob sie mit mir zusammen sein wollten.«
Sie runzelte die Stirn. »Aber du hast keine von ihnen geliebt?«
»Nein.« Er legte den Kopf schief, um sie ansehen zu können. »Was ist mit dir? Warst du jemals verliebt?«
Seufzend dachte sie an ihre Vergangenheit und an den einen Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens hatte verbringen wollen. »Ich habe Eric geliebt und wollte ihn unbedingt heiraten. Als er mit mir Schluss gemacht hat, hatte ich Angst, ich würde sterben.«
Valerius verspürte einen eifersüchtigen Stich. »Weshalb hat er mit dir Schluss gemacht?«
Sie fuhr den feinen Schwung seiner linken Braue nach und vergrub die Finger in seinem Haar. »Er meinte, ich hätte ihn völlig ausgebrannt.«
Bei der Erinnerung an jenen Tag im Sommer, als Eric gekommen und die
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