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Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Titel: Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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und seine Brüder verloren. Stattdessen lebte er sein Leben weiter, stumm und ohne die schmerzlichen Geheimnisse preiszugeben.
    Was für ein bemerkenswerter Mann.
    Der Spiegel wurde schwarz.
    »Das ändert gar nichts«, erklärte Zarek und kräuselte verächtlich die Oberlippe. »Dann hat er eben auch Schläge bekommen. Allerdings sehe ich, dass du die Folter dieses …«
    »… römischen Soldaten, dessen Armee ein griechisches
Dorf überfallen hatte«, unterbrach Ash ihn rüde. »Sie haben sämtliche Frauen und Kinder in Minervas Tempel eingesperrt und ihn dann bis auf die Grundfeste abgebrannt. Valerius hatte sich aufgemacht, der Armee Einhalt zu gebieten, bevor sie noch mehr Unschuldige abschlachten konnten.«
    Zarek schnaubte abfällig. »Sie waren nicht alle unschuldig.«
    »Nein«, stieß Tabitha mit erstickter Stimme hervor, »aber das war damals eine sehr brutale Zeit.«
    »Genau«, bestätigte Ash leise. »Valerius hat getan, was er tun musste.«
    Wieder schnaubte Zarek. »Ja, ja. Valerius hat sein gesamtes menschliches Leben damit zugebracht, seinem Vater zu gefallen und diese Bestie mit Stolz zu erfüllen.«
    »Als ihr noch Jungen wart, hatte er so große Angst vor ihm, dass er jedes Mal zu stottern anfing, wenn sein Vater auch nur in der Nähe war«, wiegelte Ash ab.
    »Er hat jedenfalls nie auch nur eine Sekunde vor irgendeiner Brutalität zurückgeschreckt, um vor seiner Familie gut dazustehen.«
    »Niemals?«
    Wieder wandte sich Tabitha dem Spiegel zu, der Valerius erneut als Kind zeigte. Er musste etwa acht Jahre alt sein und lag im Bett. Ihr Herz schlug höher beim Anblick des friedlich schlafenden Knaben.
    Bis die Tür zu seinem Zimmer aufgerissen wurde.
    Valerius fuhr erschrocken hoch, als sich ein greller Lichtschein auf ihn richtete.
    Sein Vater zerrte ihn aus dem Bett und schleuderte ihn förmlich zu Boden. Valerius sah zuerst zu ihm, dann zu demjenigen hoch, der die Lampe auf ihn richtete.

    Markus.
    »Was ist das?«, herrschte sein Vater ihn an und warf ihm eine Decke vor die Füße.
    Valerius wurde blass.
    »Was ist das für eine Decke, Zarek?«, wollte Ash wissen.
    Zareks blaue Augen wurden eisig. »Das ist die beschissene Pferdedecke, die dieser elende Dreckskerl mir eines Abends im Winter gegeben hat und wegen der ich Prügel bezogen habe.«
    »Valerius!«, schrie sein Vater und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. »Antworte!«
    »E-eine D-d-decke.«
    »Ich habe gesehen, wie er sie dem Sklaven gegeben hat, Vater«, sagte Markus. »Und Marius auch. Er wollte nicht, dass der Sklave friert.«
    »Ist das wahr?«
    Valerius sah ihn nur entsetzt an.
    »Es ist wahr!«
    Valerius schluckte. »I-ihm w-war k-k-kalt.«
    »Ach ja?«, ätzte sein Vater. »Tja, dann sollte wohl lieber der Sklave leiden als du, was? Vielleicht lernst du deine Lektion dann, Junge.«
    Ehe Valerius einen Muckser machen konnte, zerrte ihm sein Vater die Kleider vom Leib, zog ihn vom Boden hoch und stieß ihn aus dem Zimmer. Splitternackt wurde Valerius nach draußen gebracht, wo sein Vater ihn an einen Laternenpfahl band. Es war so eisig, dass Atemwölkchen vor seinem Mund schwebten.
    »B-b-bi-«
    Valerius’ Flehen wurde mit einem brutalen Schlag ins Gesicht unterbunden. »Wir sind Römer, Junge. Wir betteln
nicht um Gnade, vor niemandem. Dafür wirst du morgen früh noch mehr Schläge bekommen. Falls du die Nacht überhaupt überstehst.«
    Schlotternd biss sich Valerius auf die Lippen, damit sein Vater das Klappern seiner Zähne nicht hören konnte.
    Markus lachte. »Ich finde, du bist noch viel zu nett zu ihm, Vater.«
    »Halt den Mund, Markus, es sei denn, du willst dich gleich dazustellen.«
    Markus’ Lachen verstummte augenblicklich. Ohne ein weiteres Wort machten die beiden kehrt und ließen Valerius in der Eiseskälte zurück.
    Der kleine Junge sank auf die Knie und versuchte, die Fesseln zu lösen. Doch es war sinnlos. »Ich schwöre, dass ich ein guter Römer sein werde«, sagte er leise. »Ich schwöre.«
    Das Bild verblasste.
    »Du überzeugst mich noch lange nicht, Ash«, erklärte Zarek frostig. »Für mich ist er immer noch ein eiskalter Dreckskerl.«
    »Wie ist es dann hiermit?«
    Diesmal erschien vor ihren Augen das Bild eines grausam entstellten Zarek, der die ältere Ausgabe seines Vaters durch das römische Haus trieb, das ihr Heim war.
    Der ältere Mann blutete, und sein Gesicht ließ ahnen, dass er verprügelt worden war.
    Er lief in einen Raum, bei dem es sich um ein Speisezimmer zu handeln schien,

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