Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1
schaute er in Devlins Augen. Was er tun würde, wusste Dev. Und er erwartete es. Aber nach allem, was er für Remy getan hatte, verdiente er eine klare Antwort.
»Das kann ich nicht unterschreiben. Noch nicht. Vorher muss ich Haley sehen und einiges klären.«
»Erst wenn sie aufwacht, können Sie zu ihr. Bis dahin bleiben Sie hier im Hauptquartier, und ich sorge für Ihre Sicherheit.«
»Danke, das weiß ich zu schätzen.«
»Wie man sich fühlt, wenn man dem Tod ins Auge geblickt hat und weiterlebt, verstehe ich sehr gut«, sagte
Dev leise. »Aber zögern Sie Ihre Entscheidung nicht zu lange hinaus. Hier würden Sie eine erstklassige Ausbildung erhalten, die Ihre kühnsten Träume übertrifft.«
Remy nickte, stand auf und schüttelte Devs Hand.
Dann ging der ACRO-Boss zu seinem Schreibtisch und drückte auf eine Taste. »Marlena, bitte schick jemanden hierher, der Remy ins Gästehaus bringt.«
HALEY HASSTE ÄRZTE FAST GENAUSO wie dröhnende Kopfschmerzen und unheimliche kleine Männer, die klebrige Spinnennetze produzieren, wie Spider-Man, nur war das einer von der bösen Sorte.
»Also, Ihre Computertomografie war in Ordnung, Miss Holmes«, begann der niedliche junge Doktor. »Ihre Rippen sind angeschlagen, und Sie haben ziemlich viele Blutergüsse und ein blaues Auge. Aber Sie kriegen Schmerzmittel und Eispackungen. Wenn Sie bis zum Dienstag immer noch Schluckbeschwerden haben und Ihre Stimme nicht normal klingt, kommen Sie wieder vorbei. Wahrscheinlich kann ich Sie nicht dazu überreden, über Nacht hierzubleiben?«
»Das haben wir bereits diskutiert.«
Er wollte noch etwas sagen. Aber als sie ihn anstarrte, klappte er den Mund zu und notierte etwas auf einer Krankenkarte. »Der Großteil des Traumas, inklusive der Ohnmacht, wurde von psychischen Verletzungen verursacht. Wenn Sie sich ein paar Tage lang ausruhen, wird’s Ihnen bessergehen.« Dann ließ er sie allein.
Großartig. Körperlich war sie okay. Aber seelisch? Mit gutem Grund hatte sie sich nicht für die Ausbildung zur
Superagentin entschieden. Davon abgesehen, fehlten ihr natürlich auch die notwendigen speziellen Fähigkeiten. Sie war nun mal ein Schlappschwanz. Und sie ertrug es nicht, wenn sie geschlagen und stranguliert wurde.
Glücklicherweise erinnerte sie sich nur vage, was geschehen war, nachdem Apollo sie in einen unsichtbaren Schraubstock geklemmt hatte. Doch sie wusste, dass sie erst erwacht war, als die Sanitäter sie aus dem ACRO-Jet transportiert hatten. Sie war verwirrt gewesen, weil Remy nicht bei ihr war.
Niemand konnte - oder wollte - ihr sagen, wo er sich jetzt aufhielt. Oder warum er sie nicht besucht hatte, während sie vierzehn Stunden lang in der winzigen ACRO-Klinik behandelt worden war. Dev hatte ihr nur die Nachricht geschickt, Remy sei wohlauf. Mehr wusste sie nicht.
Mit einem Stöhnen stieg sie aus dem Bett. Ihre Kleider waren verschwunden. Aber auf einem Stuhl in der Ecke fand sie einen schwarzen Kampfanzug und passende Stiefel. Sie griff danach. Da wurde der Vorhang beiseite gerissen. Hastig raffte sie ihr Klinikhemd zusammen, das am Rücken offen war.
»Wie wär’s mit ein bisschen Privatsphäre?«, fragte sie. Als Folge von Apollos Würgegriff klang ihre Stimme immer noch heiser.
»Das habe ich alles schon gesehen, Darling.« Haley fuhr herum und sah sich nicht dem niedlichen Doktor gegenüber, sondern einer etwa fünfzigjährigen Frau mit einem weißen Dienstabzeichen, das sie als Medium aus der paranormalen Abteilung identifizierte. Derzeit arbeitete sie auf der psychiatrischen Station des Krankenhauses.
»Wer sind Sie?«
»Dr. Helen McIntyre. Nennen Sie mich Helen. Ich bin Ihre Betreuerin. Nach einer Mission müssen alle Spezialagenten wenigstens eine Sitzung mit mir absolvieren. Und da Sie verletzt wurden, dachte der Chef unserer Abteilung, ich sollte auch zu Ihnen kommen.«
»Das war keine Mission«, grummelte Haley. »Eher ein Kidnapping. Und Jason ist nicht mein Boss.«
»Jetzt nicht mehr, weil Sie wieder da sind. Aber Devlin ist Ihr Boss. Und der ist einverstanden.«
»Trotzdem war’s keine Mission.«
Helen verdrehte die Augen. »Offenbar sind Sie genauso stur, wie Ihr Vater immer wieder behauptet.«
Bevor Haleys weiche Knie einknickten, sank sie auf das Bett. »Sehen Sie meine Eltern? Hat dieser Itor-Typ nicht gelogen?«
»Ja, ich sehe sie. Und sie lieben Sie, Haley. Sogar sehr.«
Jetzt verdrehte Haley die Augen. »Glauben Sie mir, Lady, meine Eltern machen Ihnen derart was
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