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Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Titel: Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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ein Rätsel.
    Jetzt schwebte das Band die große Treppe hinauf. Annika langte nach ihrem iPod und war im Begriff, die Lautstärke bei Green Day ohrenbetäubend weit aufzudrehen, während sie dem Energieband folgte. Doch da ließ sie das Geräusch von Schritten erstarren. Hastig wechselte sie in den Kampfmodus, duckte sich und schlich lautlos zur Tür. Dabei lud sie ihren ganzen Körper mit Elektrizität. Niemanden und nichts fürchtete sie, weder lebend noch tot, bis auf die Gefahr, der Feind könnte sie gefangen nehmen. Bevor das noch einmal geschah, würde sie sterben.
    Natürlich würde niemand, der den Mumm und das Geschick besaß, sie festzunehmen, wie ein Clydesdale-Pferd über die Marmorfliesen trampeln.
    Sie lockerte ihre Beretta in dem Halfter an ihrem Fußknöchel. Nur ganz selten verwendete sie eine Schusswaffe.
Da sie selber eine wandelnde Nahkampfwaffe war, zog sie den persönlichen Kontakt vor. Allein schon der Gedanke spornte sie an.
    Wenn sie schießen musste, hatte ihr Ziel keine Chance. Einen Mann ausgenommen, einen Scharfschützen mit ungewöhnlichem Sehvermögen, Reflexen und Ego, war sie der beste Schütze bei ACRO. Nicht, dass sie damit prahlen würde. Nicht wirklich.
    Am anderen Fußknöchel trug sie ihr Messer, und das kam noch weniger zum Einsatz. Denn wenn sie nahe genug an den Gegner herankam, um die tödliche Klinge einzusetzen, entschied sie sich in der Regel für einen Nahkampf - entweder mit bloßen Händen oder unter Einsatz ihrer anderen Begabung.
    Die Tür flog auf, und ihr blieb das Herz in der Kehle stecken. Blitzschnell schlug sie zu, reagierte instinktiv und bestens trainiert, dank ihrer Ausbildung, die vor neunzehn Jahren begonnen hatte. Damals war die zweijährige Annika ihrer Mutter vom CIA geraubt worden.
    Sofort schießen, nichts übrig lassen, das später Fragen aufwerfen könnte.
    Ein massiver Blitz durchfuhr ihren Arm bis zu den Fingerspitzen mit Elektrizität - genug Volt, um die Sohlen von den Stiefeln des Kerls zu reißen.
    Aber als sie seinen kräftigen, von Leder umhüllten Bizeps umfasste, zuckte er nicht einmal zusammen. Aus seinen Ohren quoll keine einzige Rauchwolke. Er wirbelte herum, packte ihr Handgelenk, und bevor sie ihr Kampftraining anwenden und den Bastard zu Boden schleudern konnte, wich er zurück, ließ einen Seesack fallen und hob abwehrend die andere Hand.

    »Warum versuchst du mich zu töten, Annika? Du weißt doch, wir sollten so tun, als würden wir miteinander auskommen, Dev zuliebe.«
    Scheiße.
    »Creed.« Der Geisterjäger überragte sie, wie üblich von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet, abgesehen vom schwarzen T-Shirt. Auf seiner rechten Wange prangte ein Tattoo, das bis unter den Kragen reichte und beinahe auf der gebräunten Haut glühte.
    Amüsiert schaute der Neandertaler auf sie herab. Am liebsten hätte sie das Grinsen aus seinem kantigen Gesicht geschlagen.
    Oder ihn geküsst. Immerhin besaß er wunderbar volle Lippen, mit Mundwinkeln, die sich stets ein bisschen nach oben zogen, als wüsste er ein Geheimnis, das er nicht verriet. Und vermutlich konnte seine gepiercte Zunge noch viel mehr Geheimnisse heraufbeschwören.
    Offenbar hegten zahlreiche Frauen ähnliche Gedanken, denn sein Ruhm als grandioser One-Night-Stand nährte seit Jahren den Bürotratsch. Nicht, dass Annika ihre Zeit mit diesem Gerede verschwendete. Aber manche Gerüchte entwickeln eben ein Eigenleben.
    »Dev ist nicht da, kukhuvud . Also muss ich verdammt nochmal nichts heucheln.«
    »Kukhuvud?«
    »Schwachkopf.« Ja, sie musste stinksauer sein, weil sie auf Schwedisch fluchte. Nur Creed konnte ihr das antun. Der CIA hatte gefördert, dass sie ihre Muttersprache auch weiterhin fließend beherrschte, und genau deshalb hasste sie es, Schwedisch zu reden. An ihr Leben vor ACRO wollte sie nicht erinnert werden.

    Eine Braue hochgezogen, bewegte er ein anderes Piercing nach oben, eine silberne Hantel. So widerstrebend sie sich das auch eingestand, seine Tattoos und Piercings faszinierten sie, und sie fragte sich, ob seine verdeckten Körperteile ebenfalls geschmückt waren. Schon immer hatte sie ihn ein bisschen um sein Talent beneidet, seiner Individualität Ausdruck zu verleihen, weil sie selber das nicht schaffte. Nicht auf solche Art. Wer verdeckt arbeiten wollte und bei klarem Verstand, würde seinen Körper niemals mit identifizierbaren Merkmalen dekorieren. Nein, ein guter Agent musste mit seiner Umgebung verschmelzen. Und ein Agent, der auffällig

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