Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1
ungehindert einsetzen.«
»UNTERSCHÄTZT, DU MEINE GÜTE«, wisperte sie und starrte den schlafenden Remy an. Der offene Hosenschlitz war verrutscht und entblößte sein Geschlechtsorgan, das schwer und dick auf seinem Bauch lag. In ihrem Körper entstand erneut jene Hitze. Obwohl sie literweise Eiswasser getrunken hatte, ließ sich das Feuer nicht löschen.
Die geröteten Bissspuren auf ihrer Schulter brannten. Aber es war ein angenehmer Schmerz, so ähnlich, wie sich ihre Vagina anfühlte, wenn sie von Remys kraftvollem Glied gedehnt wurde. O ja, es würde ihr Spaß machen, die Wahrheit zu ergründen. Und wenn sich keine Verbindung zwischen Remy und Mutter Natur herausstellte, würde er ahnungslos weiterleben. Und Haley hätte den besten Sex ihres Lebens genossen.
In allen erogenen Zonen pulsierte ihr Blut, als rebellierten ihre Hormone gegen den Gedanken, sie würde nie
wieder seine Hände auf ihrer Haut spüren. Dann stöhnte er im Schlaf, und sie vergaß alles außer der Art, wie er im Schlummer wirkte - sonderbar wachsam, aber fast unschuldig. So musste er in seiner Kindheit ausgesehen haben.
Sie versuchte sich einen kleinen Remy auf diesem Sofa vorzustellen. Vermutlich hatte er immer darauf gelegen, weil es in seinem Haus nur ein einziges Schlafzimmer gab.
Warum hatte Remy senior bloß die Verantwortung für ein Kind übernommen? Er hatte dem Baby nicht anmerken können, welche Fähigkeiten es besaß. Oder doch?
Hatte ihm eine Frau geholfen, Remy großzuziehen? Hatte sie Kekse für den kleinen Jungen gebacken, hinter ihm aufgeräumt, und ihn gelobt, wenn er aus Nudeln ein Bild gebastelt hatte? Haley musterte sein schmutziges T-Shirt. Darüber war sie gestolpert, als sie den Müll hinausgebracht hatte. Sie beschloss es zu waschen, wenn der elektrische Strom wieder funktionierte. Jetzt würde die Waschmaschine den Generator überfordern.
Dann überlegte sie, wann sie denn bitte schön zur Hausfrau mutiert war. Denn das Bedürfnis, für einen Mann zu sorgen, war schon vor Jahren von der unnatürlichen Ergebenheit, mit der ihre Mutter den Vater betreute, im Keim erstickt worden. Eine Ergebenheit, die genauso leidenschaftlich erwidert wurde, und die Haley verabscheute. Sie hatte das nie verstanden.
Ihr Laptop piepste. Sofort verdrängte sie die unsinnigen Gedanken, um eine E-Mail von ACRO zu lesen. Dev und der Leiter der wissenschaftlichen Abteilung verlangten einen Statusbericht. Nachdem sie sich mit einem kurzen
Blick auf Remy vergewissert hatte, dass er immer noch schlief, informierte sie die beiden und versprach, Dev zu kontaktieren, wenn sie die »Überzeuger« brauchte.
Mit diesem Ressort - der letzten Instanz bei der Rekrutierung - hatte sie noch nie zusammengearbeitet. Das Überzeugerteam kam bei »schwierigen« Fällen zum Einsatz, zum Beispiel, um widerspenstige potenzielle Rekruten in die New Yorker Basis zu schaffen. Auf diese Weise war auch Haley zu ACRO gelangt, mittels einer Kontaktperson, die sie genauso getestet hatte, wie sie es jetzt mit Remy machte. Hoffentlich waren die Überzeuger überflüssig. So sanfte Methoden wie Haley wendeten sie nämlich nicht an.
Während die E-Mail durch den Cyberspace wanderte, überdachte sie ihre nächsten Maßnahmen. Die ACRO-Berichte, die ihr vorlagen, enthielten detailliert Beschwerden von Remys Vorgesetzten und Kameraden aus dem Militär. Allein schon seine Anwesenheit habe genügt, um die Technik zu stören. So etwas Ähnliches hatte auch sein Vater behauptet. Auch ihre eigene Ausrüstung war vorübergehend ausgefallen, doch dafür war sehr viel wahrscheinlicher der Sturm verantwortlich.
Sie tippte sich mit den Fingern ans Kinn und beobachtete Remy. Wenn er die Geräte tatsächlich beeinflusste - auf welche Weise nur? Hing es mit seiner Wetterfixierung zusammen? Von ihm bekäme sie keine Antwort auf diese Frage. Aber sie kannte jemanden, von dem sie eine bekäme.
Hoffentlich war Annika gut gelaunt. Obwohl Haley Remy für empfindlich hielt, neben Annika würde er dennoch einem harmlosen Kätzchen gleichen.
5
A CRO-SPEZIALISTIN ANNIKA SVENSON war großartiger Stimmung. Obschon sie sich allein in einem gespenstischen Haus befand, dessen elektrische Energie die Grenzen ihres modifizierten Multimeters überschritt - sie genoss ihre Einsamkeit. Außerdem hatte sie ja ihren iPod und ihr persönliches Elektroschock-Sicherheitssystem, das niemand - weder Mensch noch Geist - durchdringen konnte.
Deshalb zitterte sie nicht vor Angst, sondern vor
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