Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1
küssen. Und er hätte den Kuss erwidert, wären da nicht die Fensterscheiben über ihnen zersprungen.
»Scheiße.« Er sprang auf und postierte sich dicht vor Annika, um sie zu schützen. Auch sie stand auf und schaute sich um, woher das gekommen war.
»Was ist los?«, fragte sie.
»Anscheinend haben wir das Biest verscheucht. Wir sind wohl ein gutes Team.«
Darüber schien sie sich nicht zu freuen.
»Komm her.«
Bevor er sie an sich zog, gab er ihr keine Chance, Nein zu sagen. Sie wollte sich befreien. Doch er ließ sie nicht los, teils zu ihrer eigenen Sicherheit - und teilweise, weil es so wunderbar war, über jeden einzelnen Quadratzentimeter ihrer Haut zu streichen.
Das brachte seinen Körper noch stärker zum Beben als seine alte Harley.
Ohne Vorwarnung schob er seine Hände wieder unter ihr Hemd.
»So ein Quatsch, Creed«, seufzte sie, als im Haus wieder dieses brummende Geräusch losging.
»Das nennt man Geisterjagd, Schätzchen. Vertrau mir.«
Aber sie vertraute ihm nicht. Niemandem außer Dev vertraute sie.
Es machte ihm Spaß, Annika zu ärgern - vor allem, weil es so einfach war. Und er mochte die Röte, die er
ihr in die Wangen trieb. Einem Gerücht zufolge war sie furchtbar frigide und nur scharf auf Dev. Weder das eine noch das andere ergab einen logischen Sinn - insbesondere, weil ihr Körper spürbar auf seinen reagierte.
Wie auch immer, im Moment ging ihn das alles nichts an. Er war schließlich im Dienst. Der Geisterjäger für alle Fälle. Zumindest so was Ähnliches.
Sein eigener Geist glich eher einer Art Kopfgeldjägerin, die ihm quasi die Beute zutrug. Mit Hilfe von Kat erfuhr er von den Geistern ihre Geschichten. Nicht so wie Oz, der selbst bis zu den Gespenstern hindurchschauen konnte. Natürlich suchten immer die Allerschlimmsten Kontakt zu Oz.
Oz war Creed immer eine Antwort auf die Frage schuldig geblieben, ob er denn den Geist sehen konnte, der Creed seit seiner Geburt begleitete.
Schon vor einer ganzen Weile hatte Oz die Agentur verlassen - vor drei Jahren, falls Creed richtig mitgezählt hatte. Angeblich hatte seither niemand mehr etwas von ihm gehört, auch Dev nicht.
Ob Dev darüber mit Annika oder sonst jemandem offen reden würde? Oz wäre eigentlich die logische Wahl, wenn man jemanden hierherschicken würde, um irgendwelche noch verbliebenen Energien zu orten.
»Viel wird nicht mehr da sein«, hatte Dev ihm letzte Nacht erklärt. »Aber ich will wissen, ob irgendein Geist mit dir über eine Adoption redet. Oder über eine Entführung.«
Creed hatte keine Fragen gestellt. Vermutlich sollte Annika im Vorfeld Energien aufspüren. Und er wusste nicht, was ihr sonst noch bevorstand.
Bisher fühlte er nur eine gewisse Intensität in diesem Haus, sonst nichts. Ganz normal für einen gewöhnlichen
Spuk. Meistens drückten die Energien den starken Schmerz eines Verlustes oder Sorgen aus, vermischt mit anderen Emotionen. Aber hier nahm er keine Verwirrung wahr, keine Qualen. All diese normalen Gefühle blieben unterdrückt. Einfach weg. Durch nichts ersetzt. Nur ein Vakuum.
Nein, das war gar nicht normal.
»Sag mir, was du empfindest«, verlangte er, die Hände fest an ihren Rücken gepresst.
»Ich friere«, wisperte Annika.
»Obwohl du dich nicht kalt anfühlst?«, flüsterte er. »Du musst mich berühren - schieb deine Hände unter mein Hemd.« Seltsamerweise gehorchte sie, zerrte sein Hemd aus der Hose und legte eiskalte Hände auf seinen Rücken. Wie aus eigenem Antrieb schmiegte sich ihr Körper an seinen und suchte seine Wärme. Die Lider gesenkt, legte er seinen Kopf in den Nacken und konzentrierte sich auf den Hausgeist, der ihm jetzt - durch Annika - seine innere Wärme zu entziehen suchte.
DAS WÜRDE ZU EINER KATASTROPHE FÜHREN, Annika wusste es. Wenn sie einen Mann so intim berührt hatte, war noch nie was Gutes dabei herausgekommen.
»Warum ist dieses Ding stinksauer?«, fragte sie und bemühte sich, die harten Muskeln unter ihren Fingern zu ignorieren. Nein, das brauchte sie wirklich nicht - diese pure, maskuline Sinnlichkeit…
»Weil es jemanden besitzen will. Es fühlt sich zu deiner Energie hingezogen. Und zu meiner. Aber gemeinsam sind wir zu stark für den Geist.«
»Das schwöre ich, Creed, wenn du diese Scheiße nur erfindest, um mich zu betatschen …«
In den schwarzen Tiefen seiner Augen glitzerte unverhohlenes Amüsement. »Glaubst du, ich bin wirklich so verzweifelt?«
»Ja, sagt das harte Ding, das du an mir reibst.«
Da
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