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Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Titel: Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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kleinen Zweigen und Blättern befreit, hing es lose und wild zerzaust auf ihre Schultern hinab. Nie zuvor hatte er so etwas Weiches, Seidiges berührt. Und sie hatte sich nicht frisiert oder zurechtgemacht wie die meisten Frauen, die er kannte - als wäre es ihnen peinlich, ihm ihr wahres Wesen zu zeigen.
    Aber er hatte mit keiner seiner Bettgefährtinnen genug Zeit verbracht, um eine nähere Beziehung zu entwickeln - nicht einmal zu den Frauen, mit denen er in ruhigeren Phasen zusammengewesen war.
    O Gott, wie sie ihn anschaute - das würde ihn in die Knie zwingen, wenn er es zuließe. Die Augen groß und strahlend im Licht der Lampe … Und diesmal hätte er schwören können, sie würde ihn nicht aus wissenschaftlichen Gründen mustern. Trotzdem tat sie genau das, und er würde verdammt nochmal herausfinden, was dahintersteckte. Wenn sie einfach spielen wollte, würde sie schon auf ihre Kosten kommen, dafür würde er sorgen. Schließlich sollte er bei der ganzen Geschichte auch ein bisschen Spaß haben.
    Hoffentlich würde Mutter Natur kooperieren, denn er fürchtete, er wäre zwei starken weiblichen Wesen nicht
gewachsen, die gleichzeitig an ihm zerrten. Vielleicht ein paar Rowdys, denen schon, aber die standen im Moment nicht zur Debatte.
    Im Lauf der Jahre hatte er gelernt, sich besser unter Kontrolle zu haben. Er wusste genau, was er tun musste, um seine Gefühle - und demzufolge das Wetter - in den Griff zu kriegen. Meistens hielt ihn also sein Verstand im Zaum. Aber wenn er verletzt wurde oder irgendwie in Rage geriet, taten die Leute besser daran, fortzulaufen. Denn wenn Mutter Natur schon so sehr an ihm zerren konnte, war er auch in der Lage, genauso kraftvoll zurückzuschlagen.
    Jetzt war es an der Zeit für diesen Schlag.
    Er schlenderte wieder ins Wohnzimmer. »Angeblich ist der Bayou ein magischer Ort, chère . All diese Wettererscheinungen, die du meinst, könnten einfach fester Bestandteil der Gegend hier sein. Genauso mysteriös und unerklärlich.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Haley.
    »Glaubst du nicht an unerklärliche Phänomene?«
    »Für alles gibt’s eine Erklärung, wenn man genau hinschaut.«
    Während er überlegte, ob er ihr Hemd über die Schultern hinabziehen und ihre Brüste entblößen sollte, begann es in der Ferne leise zu donnern. Sie runzelte die Stirn und warf einen Blick auf das Barometer. Dann schaute sie Remy an.
    Er zuckte die Achseln, setzte seine beste Unschuldsmiene auf und beobachtete, wie sich ihre Wangen röteten.
    Ganz einfach - seine Begierde beschwor keinen Sturm herauf. Aber falls einer in der Nähe lauerte, wenn Remys
Penis eine gewisse Aufmerksamkeit heischte, lenkte er das Unwetter in seine Richtung. »Ich hab’s dir gesagt. Noch ist der Sturm nicht vorbei.«
    »Und woher willst du das wissen?«
    »Weil ich die ersten siebzehn Jahre meines Lebens in dieser Gegend verbracht und viele seltsame, unvorstellbare Dinge gesehen habe.«
    So wie damals, als Melissa LaRue ihn »entjungfert« hatte. Er war vierzehn gewesen, sie sechzehn. Und das erklärte den Hagelschlag, der vor Melissas Haus ein paar Autos zerschmettert hatte. Mit Hagelkörnern, wie Kruzifixe geformt. Später hatte Remy zugegebenermaßen auch Teufelshörner vor einer Kirche herabprasseln lassen.
    »Hast du dich nie gefragt, wie solche Dinge entstehen?«, hakte Haley nach.
    Das war gar nicht nötig gewesen. Mit dieser Gabe war er geboren worden. Sie gehörte zu ihm, genauso wie seine Finger und Zehen. Bis vor kurzem war ihm die Koexistenz mit jener seltsamen Elektrizität in seinem Innern gelungen. Aber neuerdings benahm sich Mutter Natur wie ein beleidigtes Kind, und er bereute seine Sünden voller Inbrunst, in der Hoffnung, sie würde sich beruhigen.
    »Nun, ich habe gelernt, einfach zu genießen, was sich nicht erklären lässt.« Das war mehr als nur zum Teil eine Lüge - was vor allem für die letzten sechs Monate galt, die ihren Tribut gefordert, sein Leben und seine Karriere bedroht hatten. Doch davon ahnte Haley nichts. Während er noch einen Schluck Bier nahm, trommelten Hagelkörner auf das alte Dach. Genauer gesagt, auf die linke Seite des Dachs. Amüsiert sah er zu, wie Haley vom Sofa aufsprang und zu ihren Geräten lief.

    »Unmöglich«, murmelte sie und starrte etwas an, das wie ein abrufbares Radarbild auf dem Monitor ihres Laptops aussah. Für wen arbeitete sie nur, wenn in ihrem Computer eine so fortschrittliche Technologie eingebaut war?
    »Was ist unmöglich?«, fragte er,

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