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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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erwartete, dass sie nackt hier hocken blieb. War das eine weitere Art, sie zu bestrafen? Sicherzugehen, dass sie das Zimmer nicht verlassen würde?
    Sie schlang sich eine Decke um den Körper und stürmte wütend durch den Raum in den Alkoven zwischen Devlynns Zimmer und dem Zimmer, in dem Yale geschlafen hatte.
    Als sie um die Ecke des Vorraumes bog, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Sie sah das Kleid, das an einem Haken hing und auf sie wartete.
    Es war nicht das Kleid aus goldenem Samt, das sie zuvor getragen hatte.
    Nein.
    An seiner Stelle hing dort ihr eigenes Kleid, das Kleid, das Devlynn von Black Thorn vorgeschlagen hatte, das sie tragen sollte, um sie an ihre Sünden zu erinnern.
    Es war das blutbefleckte Hochzeitskleid ihrer Mutter.

26
    »Bastard«, knirschte Apryll, während sie die Decke um ihren Körper zurechtrückte. So schnell konnten romantische Phantasien verschwinden. Das Biest von Black Thorn hatte ihr gesagt, dass er seine eigene Bestrafung für sie finden würde. Ein Teil davon schien zu sein, dieses verdammte Kleid zu tragen, in dem er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Er wollte in diesem Aufzug alle daran erinnern, dass sie eine Feindin war. Er wollte sie verspotten, weil sie geglaubt hatte, er hätte in seiner elenden schwarzen Seele womöglich ein Körnchen Liebe und Mitleid.
    Sie hörte, wie sich die Tür öffnete. Hastig riss sie das schmutzige Kleid an sich und entdeckte dann Anne, die Dienstmagd des Schlossherrn, wie sie das Schlafzimmer des Lords betrat. In einer Hand balancierte sie ein Tablett, während sie in der anderen Hand einen Eimer trug, den sie in eine Ecke stellte. »Wer hat mir dies hier gebracht?«, wollte Apryll wissen und hielt ihr das Kleid hin.
    »Ich ... ich weiß es nicht«, stotterte Anne und ihre Augen wurden beim Anblick des besudelten Kleides tellergroß.
    »Hat der Baron verlangt, dass man mir dieses Kleid gibt?«
    »Ich habe doch gesagt, ich weiß es nicht, M'lady«, wiederholte das Mädchen nervös, während sie das Tablett mit Brot, Käse und getrocknetem Fleisch auf den kleinen Tisch stellte.
    Apryll tapste durch das Zimmer und zog die Felldecke und dieses verflixte Kleid hinter sich her. Sie blieb erst stehen, als ihre nackten Füße beinahe die Stiefel des Mädchens berührten. »Soll ich den ganzen Tag hier eingesperrt bleiben? Ist es das, was der Baron befohlen hat?«
    Anne wurde bis an die Haarwurzeln rot. »Ich ... ich weiß nur, dass ich Euch das Essen bringen soll, Wasser und einen Eimer, falls Ihr Euch erleichtern müsst.« Sie duckte sich, als fürchte sie, dass Apryll sie schlagen würde. Ihr Gesichtsausdruck sagte Apryll, dass sie alles lieber täte, als sich Aprylls Zorn zu stellen.
    »Fein, dann sag dem Baron, dass ich ihn sprechen möchte.«
    »Oh, das kann ich nicht!«
    »Warum nicht?«
    »Weil er der Baron ist«, antwortete das Mädchen entsetzt. Offensichtlich war Aprylls Vorschlag, dass sie den Baron ansprechen sollte, unmöglich.
    »Also gut, kannst du dann wenigstens mit dem Verwalter sprechen oder mit dem Priester?«
    »Aye.« Das Mädchen nickte heftig.
    »Dann«, erklärte Apryll, und ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, »sag einem der beiden, dass sie dem Baron ausrichten sollen, dass ich ihn sofort sprechen möchte.«
    Anne nickte.
    »Sofort«, wiederholte Apryll, als das Mädchen zur Tür eilte, sie aufstieß und im Lichtschein der Flurfackeln verschwand. Apryll ballte die Hände zu Fäusten. Oh, das war verrückt! Warum sollte Devlynn sie die ganze Nacht lieben, nur um sie dann am nächsten Tag als Gefangene in seinem Zimmer zu halten? Sie lief von einer Tür zur anderen, probierte, sie zu öffnen, hob den Riegel und stemmte sich mit aller Kraft gegen das schwere Eichenholz. Doch es hatte keinen Zweck. Die Tür zum Flur und die zur Kapelle waren genauso verschlossen wie die Tür zu Yales Zimmer. Zweifellos standen auf der anderen Seite der Tür noch dazu Wachen.
    Verflucht sei die schwarze Seele dieses Bastards! Wie hatte sie nur glauben können, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Wie einfältig hatte sie nur sein können zu denken, dass sie vielleicht sogar die Frau dieses Biestes werden könnte! «,
    Sie stieß den Atem aus und versuchte, einen Plan zu schmieden. Sie musste aus diesem Gefängnis raus. Sie musste Payton finden. Sie musste zurück nach Serennog.
    Und was dann ? Soll dieser Bandit dir etwa folgen? Oh, sie würde es lieben, ihn in ihrem Zimmer einzusperren. Mal sehen, ob ihm das gefallen würde! Sie

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