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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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betrachtete stirnrunzelnd das Bett und biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte ihr Liebesspiel wirklich genossen.
    Liebesspiel? Hah! Das, was sie miteinander geteilt hatten, hatte mit Liebe nichts zu tun. Es war nur Sex zwischen einem Mann und einer Frau gewesen.
    Das Herz tat ihr weh bei diesem Gedanken und sie schalt sich einen romantischen Schwachkopf, während sie das verhasste Kleid über den Kopf zog. Doch sie würde es voller Stolz tragen. Wenn sie Devlynn wieder sah, würde sie nicht einmal eine Bemerkung über die Kleidung verlieren.
    Wenn sie ihn sah.
    Falls er zurückkam.
    Mit einem Seufzer warf sie sich in einen Sessel und ignorierte das Essen. Sie war nicht hungrig. Ihre Gedanken waren mit dem Fluchtplan beschäftigt. Wieder einmal. Seit sie dem Lord von Black Thorn begegnet war, war sie pausenlos darum bemüht, ihm zu entwischen. Ihre Finger trommelten auf die Armlehne des Sessels. Wo zum Teufel war Devlynn? Warum war er ohne ein Wort verschwunden? Suchte er nach Payton? Oder nach dem Rest seiner Männer? Wie lange würde sie hier warten müssen? Und worauf?
    Durch das Fenster sah sie, dass ein Blitz am Himmel zuckte. Ein gewaltiger Donnerschlag ließ die Mauern erbeben.
    Apryll erschauerte. Vielleicht würde jemand Mitleid mit ihr haben und sie freilassen, wie damals, als Devlynn sie in die Zelle des Eremiten im Turm eingesperrt hatte. Oder ihr Bruder würde das Schloss erstürmen und sie befreien.
    Empört erinnerte sie sich erneut, dass Devlynn ihr versprochen hatte, er würde sie auf seine Art bestrafen. Das war es also. Er hatte die Absicht, sie zu erniedrigen, sie sollte sich winden, während er sie innerhalb von Black Thorn der Lächerlichkeit preisgab. Bei diesem Gedanken stieg eine heiße Röte in ihre Wangen, doch sie hielt den Kopf hoch erhoben und warf trotzig das Haar über ihre Schultern zurück.
    Verdammt sei er bis in die Tiefen der Hölle. Sie würde nicht zerbrechen.
    Es klopfte leise an der Tür. »Lady Apryll?«
    Yale!
    »Komm herein.« Schnell stand sie auf.
    Sie hörte das Geräusch von gedämpften Stimmen, als Yale mit dem Wachmann sprach. Kurz darauf öffnete sich die Tür und er trat in das Zimmer.
    »Warum seid Ihr hier drin?«, wollte er wissen. Seine Augen, die denen seines verdammten Vaters so ähnlich waren, blickten besorgt.
    »Ich werde als Gefangene gehalten.«
    »Von Vater?« Tiefe Linien gruben sich in seine glatte Stirn. Er schob das Kinn vor.
    »Aye.«
    »Aber warum? Er mag Euch doch.«
    »Das hat damit nichts zu tun«, erklärte sie, obwohl sie zweifelte, dass Devlynn überhaupt etwas an ihr lag. In der letzten Nacht hatte es zwar so ausgesehen, doch das war nur Lust gewesen, der Fehler eines Augenblickes. Und sie war dumm, wenn sie etwas anderes glaubte.
    Sie setzte sich in die Nähe des Feuers und bedeutete Yale, in dem anderen Sessel Platz zu nehmen. »Iss etwas, wenn du möchtest«, forderte sie ihn auf und zeigte auf das Tablett mit Essen, das Anne auf den Tisch gestellt hatte.
    Yale griff nach einem Stück getrocknetem Aal und kaute nachdenklich darauf herum. Er schien plötzlich viel mehr zu sein als nur ein kleiner Junge. »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Warum seid Ihr eine Gefangene?«
    »Weil dein Vater mich verantwortlich macht für einige der schlimmen Dinge, die hier geschehen sind.«
    »Das Feuer.«
    »Ja ... und für deine Entführung.«
    »Aber das war doch gar nicht Eure Idee. Ihr wusstet gar nichts davon«, protestierte er.
    »Das ist richtig, aber woher willst du das denn wissen?«
    »In der Nacht, in der ich entführt wurde, ich war sehr müde, aye, aber ich habe Bruchstücke der Unterhaltung zwischen Payton und den anderen mitgehört. Die Unterhaltungen sind ...«Er runzelte die Stirn, sein zartes Gesicht verzog sich angestrengt, während er nach den richtigen Worten suchte. »Sie sind wie ... wie Nebel oder wie ein Traum ... ich erinnere mich nicht an alles, nur an einige Fetzen, die kommen und gehen.«
    »Wegen des Betäubungsmittels.«
    Er zuckte mit einer Schulter. »Es ist alles ... verschwommen, aber ich bin ganz sicher, dass ich gehört habe, wie Payton jemandem erklärt hat, dass er wusste, Ihr würdet mit der Entführung nicht einverstanden sein. Deshalb musste er es selbst tun. Als ich ihn später danach gefragt habe, hat er mir gesagt, es sei Teil des Spiels.«
    »Es war kein Spiel.«
    »Ja, das weiß ich.« Yale schluckte den Bissen Aal hinunter und griff nach einem weiteren Stück. »Also werde ich das jetzt meinem Vater

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