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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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verbannte die finsteren Gedanken. Er würde nicht an das Schlimmste denken. Das durfte er nicht.
    »Du verdächtigst deine Gäste? Deine Freunde? Und deine eigene Familie? Mich? Tante Violet?«
    »Jeden.« Seine Stimme war so kalt wie der eisigste Winter, während er die Treppe hinunterhastete. Er ignorierte seine Gäste, eilte durch den langen Flur und lief zu den Ställen. Er würde seinen Sohn finden.
    Falls Yale noch lebte.
    Payton war weg. Gerade war er noch vor ihr gewesen, mit dem Jungen auf den Armen. Im nächsten Moment, als sie um einen Heuhaufen bog, war er nicht mehr zu sehen. Zusammen mit den Soldaten, die ihn begleiteten.
    Apryll sah sich in dem inneren Schlosshof um, ihr Blick huschte über die Hütten. Die Esse des Schmieds glühte rot, in einem der anderen Gebäuden erkannte sie brennende Kerzen, doch ihr Bruder war spurlos verschwunden.
    Eigentlich war der Plan gewesen, den Rest ihrer Gruppe in den Ställen zu treffen, wo sie die Pferde stehlen wollten. Doch jetzt, während sie durch die Dunkelheit schlich und inständig hoffte, dass die Hunde im Zwinger nicht anschlagen würden oder dass sie einem der Wachleute in die Arme lief, wurde ihr klar, dass ihr Plan zum Scheitern verurteilt war. Und er war geändert worden. Eventuell hatte Payton von Anfang an die Absicht gehabt, sie zurückzulassen. Er war von jeher ehrgeizig gewesen. Er ertrug die Last seines Lebens kaum, ein Bastard zu sein,, der Sohn eines Mannes, der ihre Mutter vergewaltigt hatte, eine ständige Erinnerung an die Schande, die ihre Mutter erlitten hatte.
    Von dem Ungeheuer Morgan von Black Thorn, Devlynns Vater.
    Der Einsatz für Payton in dieser Nacht war hoch. Dennoch konnte sie nicht glauben, dass er sie im Stich lassen würde, damit man sie entdeckte und dann im Verlies von Black Thorn vermoderte. Aber was wusste sie schon von Payton und seinen Motiven? Er hatte den Jungen entführt und die brennende Wunde an ihrer Wange war eine Erinnerung an seine Rücksichtslosigkeit.
    Sie wollte zu den Ställen gehen, als sie den ersten Alarm hörte - eine Glocke ertönte laut, begleitet von den heftigen Rufen der Soldaten. Oh, um der Liebe des heiligen Judas willen, man hatte sie bereits entdeckt! Sie dachte nicht an die Konsequenzen, als sie über den Schlosshof zu den Ställen lief. Pferde wieherten und scharrten nervös mit den Hufen im Stroh.
    Apryll schlüpfte durch eine der Türen und stolperte über einen Mann, der auf der Schwelle lag. Er rang nach Atem, eine Hand hatte er ausgestreckt. »Helft mir«, röchelte er. »Bitte, Junge ...« Er bewegte sich und sie erkannte den dunklen Fleck auf seinem Hemd, der Griff eines Dolches - ihres Dolches - ragte aus seiner Brust.
    »Bleibt ruhig liegen«, befahl sie und zog die Waffe aus seinem Körper. Sie machte ein schreckliches, saugendes Geräusch und das Blut floss schneller. »Wir müssen die Wunde verbinden«, sagte sie und wusste, dass sie diesen Mann nicht sterben lassen durfte. »Hilfe! Hier ist ein Mann verletzt!«, rief sie durch die Tür. »Helft mir ...«
    Ein Soldat erschien. »Um der Liebe Gottes willen, was ist geschehen?« Einige der Pferde begannen zu wiehern, als wären sie durch den Geruch des Blutes in Panik geraten.
    »Bringt diesen Mann zu einem Arzt. Seine Wunde muss sofort versorgt werden.«
    Der Wachmann würdigte sie keines Blickes mehr, nachdem er den verwundeten Mann entdeckt hatte. »Wer hat das getan?«, ächzte er erschüttert, während er sich auf ein Knie niederließ und den Stallmeister an der Schulter berührte. »Seth, wer war das?«
    »Das weiß ich nicht. Ein Fremder - zwei Fremde. Sie haben sich hier mit einigen anderen getroffen und sie ... Sie hatten den Jungen bei sich ... Sie haben den Hengst des Lords mitgenommen ... und sie ... ooooohh. Sag meiner Frau ... sag ihr ...« Seine Stimme erstarb und seine Augen wurden glasig.
    »Er braucht Hilfe, keine Fragen«, drängte Apryll und steckte den blutigen Dolch in die Tasche, während ihr gleichzeitig der Geruch von Rauch in die Nase stieg und sie das böse Knistern von Flammen hörte. Pferde wieherten voller Entsetzen und sie erkannte Flammen in dem Stroh. »Oh, Gott.«
    »Feuer!«, brüllte der Soldat und zog Seth aus dem Stall in trügerische Sicherheit. Apryll hetzte in den Stall, zerrte an den Zügeln der Pferde und ließ die Tiere frei. Hufe dröhnten, die Pferde gingen mit wild rollenden Augen durch und jagten in den Schlosshof.
    »Feuer!«
    »Mein Gott, ein Feuer! Holt die Eimer ...«
    Pferde und

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