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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Skelettes. Dunkelheit umfing den Rand seines Gesichtsfeldes.
    Rudyard lachte, was klang wie trockene Blätter unter den zermalmenden Hufen eines Hengstes. »Wartet nicht auf mich.«
    Geneva schluchzte, oder war es eine andere Frau? Apryll? Seine Mutter? Sein Verstand war benommen, und bei den Göttern, ihm war so kalt, so bitterkalt, als wäre er im eisigsten Schnee begraben.
    »Was sollen wir mit ihr tun?«, fragte eine tiefe Stimme, als die Frau, die ihn in ihren Armen hielt, von ihm weggezerrt wurde und ihre warmen Arme nicht länger um ihn lagen. Payton versuchte, die Stimme seinem Eigentümer zuzuordnen, doch sein Blick war trübe. Er wusste, dass er dem, was geschehen würde, Einhalt gebieten sollte, doch er konnte sich nicht bewegen.
    »Macht mit ihr, was Ihr wollt. Mir ist es egal«, sagte jemand - Rudyard, aye, Rudyard - mitleidlos.
    Irgendwo schrie eine Frau, sie weinte, bettelte ... »Nein, tut das nicht... nein, nein, nein, oh, Mutter, lasst mich nicht so leiden ...« Payton konnte sie nicht erreichen, er konnte auch kein Wort sagen. Man hörte rohes Lachen, das betrunkene Lachen von Männern, und dann das Geräusch, wie sich jemand mit ihr vergnügte, und die entsetzten, gequälten Schreie einer Frau ... Und dann hörte er nur noch ein schwaches Summen in seinen Ohren. Und dann nichts mehr.
    Payton von Serennog, als Bastard geboren und aufgezogen von einem Lord, der ihn gehasst hatte, Payton von Serennog, der nie begriffen hatte, dass es eine Frau gab, die ihn liebte, verlor seinen letzten Kampf.

21
    Ein Hahn krähte so laut, dass Apryll zusammenzuckte. Sie blinzelte und versuchte sich aufzusetzen, doch ein starker Arm hielt sie fest.
    Devlynn. Er lag neben ihr und hatte sie an sich gezogen, sein Atem ging regelmäßig, sie fühlte ihn in ihrem Nacken. Es war alles so natürlich, so warm, so richtig, sich in seine Arme zu schmiegen.
    Er ist dein Feind, Apryll, sagte ihr der Verstand. Vergiss das nicht. Hat er dir nicht die Handgelenke gefesselt, hat er dich nicht als seine Gefangene gehalten? Hat er nicht versprochen, dich für deine Sünden gegen ihn zu bestrafen ?
    Sie dachte an das Messer, das irgendwo neben ihr im Heu verborgen lag. Wo hatte sie es versteckt? Sie bewegte sich behutsam, entschlossen, ihn nicht aufzuwecken, und suchte das Heu neben sich mit ihren Händen ab, tastete vorsichtig darauf und benutzte die Finger beider Hände, um danach zu fühlen. Sie hatte es sehr rasch versteckt, doch hatte sie sich kaum von der Stelle bewegt. Es musste in der Nähe sein. Lag es etwa im Heu unter Devlynns Körper? Oder war es an einer anderen Stelle? Es war dunkel auf dem Heuboden, obwohl die Tiere sich bereits bewegten und sie Schritte im Haus hörte. Erneut kramten ihre Finger durch das trockene Heu und da stießen ihre Finge r gegen etwas Kaltes, Glattes.
    Endlich! Sie tat so, als würde sie sich im Schlaf recken, und es gelang ihr, den Griff des Messers zu umfassen und es nach unten zu schieben, während sie gleichzeitig das Bein hob, um es in ihrem Stiefel zu verstecken. Sie hatte jetzt nicht die Zeit, es zu benutzen - der Bauer war bereits aufgestanden, seine knurrige Stimme drang durch die dünnen Wände.
    »Mina! Steh auf. Es muss gemolken werden, und dann will ich mein Frühstück haben!«
    Devlynn bewegte sich. Er zog sie noch näher an sich.
    Apryll wagte kaum zu atmen, als sie das Messer dabei in ihren Stiefel schob und betete, dass sie sich nicht damit verletzen würde.
    Die Tür des Hauses wurde geöffnet und das Licht des Feuers fiel in den Schuppen. Die Hühner gackerten, die Ziege blökte und der Bauer brummte vor sich hin.
    Devlynn hob den Kopf, während Apryll so tat, als würde sie noch schlafen. Sie fühlte seinen Blick, fühlte seine Hände, die sich unter ihre Tunika schoben, um ihre Brust zu berühren. Raue Finger strichen über ihre Brustspitze, doch sie wagte nicht, sich zu bewegen, sie konnte kaum atmen. Sie sehnte sich danach, sich an ihn zu schmiegen, ihren Körper gegen den seinen zu drängen, doch sie widerstand mit aller Macht diesem Wunsch. Als würde er erst jetzt bemerken, was er da tat, zuckte seine Hand plötzlich weg.
    »Um der Liebe Gottes willen, Frau, warum verlockt Ihr mich so?«, grollte er und rollte von ihr weg. In der nächsten Sekunde war er auf den Beinen. »Es ist Zeit aufzustehen«, sagte er laut. »Sofort.«
    Apryll gähnte ausgiebig, dann öffnete sie ein Auge und sah, dass er sich über sie beugte. Sie reckte sich lässig und setzte sich in dem Moment

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