Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
auf der Mayflower nach Amerika. Mein Vater hat ihn zum Anlass meines achtzehnten Geburtstags für mich restaurieren lassen. Bemerkenswert, wenn ich mir vorstelle, dass der Schreibtisch schon über zweihundert Jahre alt war, als er in meinen Besitz kam.“
    „Er ist wunderschön“, bemerkte Claire und kontrollierte noch einmal, dass keine Tinte ausgelaufen war.
    „Ja, und ich möchte, dass er das auch bleibt.“ Mrs Acklen überflog die Notizen und nickte dabei. „Ihre Handschrift ist makellos, Miss Laurent. Aber ich glaube, ein Kurs in Kurzschrift wäre ratsam. Dieses Können würde Ihnen sehr helfen, und es würde Ihnen einige Schmerzen in der Hand ersparen.“
    Erst jetzt merkte Claire, dass sie sich die rechte Hand rieb. „Mir geht es bestens, Mrs Acklen, vielen Dank. Aber wenn Sie es für wichtig halten, lerne ich gern Kurzschrift.“
    „Wissen Sie was, Miss Laurent …“ Mit einem Seufzen ging Mrs Acklen durch das Büro und öffnete ein Fenster. Ein angenehm kühler Wind wehte an den schweren Brokatvorhängen vorbei ins Zimmer. „Ich finde, wir waren in dieser Woche viel zu lang in diesem Zimmer eingesperrt. Ein Hauch von Herbst liegt in der Luft und ich würde das gern ausnutzen.“ Sie drehte sich wieder um und schaute sie mit funkelnden Augen herausfordernd an. „Besteht die Möglichkeit, dass Sie vielleicht zufällig reiten?“
    * * *
    Eine halbe Stunde später, nachdem die Zeitung ganz unten im Mülleimer in der Küche verstaut war, saß Claire in einem Seitensattel auf einer schönen kleinen schwarzen Stute namens Athena. Das spritzige Tier tänzelte unter ihr und zog am Gebiss, aber Claire gelang es, sie ruhig zu halten.
    Armstead, Mrs Acklens Kutscher, half Mrs Acklen in den Sattel eines faszinierenden braunen Hengstes. Das Pferd sah genauso aus wie ein Tier, das in einem Ölgemälde im Hauptsalon verewigt war, und auch in einer Messingfigur im kleinen Arbeitszimmer. Das Gemälde zeigte Mrs Acklen, wie sie vor einigen Jahren ausgesehen hatte. Sie hielt darauf die Zügel eines Hengstes. Eines Vollbluts, wie Claire erfahren hatte.
    Mrs Acklen lenkte das eindrucksvolle Tier mit fester Hand neben die hübsche Stute. Athena schnaubte und warf den Kopf zurück, als stelle sie seine höhere Herkunft infrage. Der Hengst, der gut drei Handbreiten größer war als Athena, schaute lediglich mit dürftigem Interesse zu ihr herüber.
    Mrs Acklen beugte sich vor und streichelte dem Vollblut den Hals. „Wann sind Sie das letzte Mal geritten, Miss Laurent?“
    Claire musste nachdenken. „Vor über zwei Jahren, würde ich sagen. Aber als wir neu in den Staaten ankamen, wohnten wir in der Nähe eines Gestüts. Der Besitzer war so großzügig und ließ mich nachmittags reiten. Als Gegenleistung gab ich seinen jungen Töchtern Kunstunterricht. Also …“ Sie wagte es, ein wenig Selbstvertrauen in ihre Stimme zu legen. „Also bin ich eine ziemlich gute Reiterin. Wenigstens war ich eine.“
    „Ist das so?“ Mrs Acklens Blick musterte sie prüfend, als versuche sie, Claires Reitkünste einzuschätzen. „Lassen Sie sich von Athenas Größe nicht in die Irre führen, Miss Laurent. Sie ist ein spritziges kleines Tier, das über diese Wiesen fliegt. Aber ich fürchte, sie kann ziemlich störrisch werden, wenn sie gegen Bucephalus verliert.“
    Wenn sie gegen Bucephalus verliert? Wer hatte etwas von einem Wettrennen gesagt? Claire fuhr mit den Fingern durch Athenas Mähne und rang mit sich, ob sie sagen sollte, was ihr auf dem Herzen lag. Die Vorsicht riet ihr, es nicht zu tun, aber ihr Sinn für freundschaftliche Wettkämpfe war stärker. „Trotz meiner begrenzten Erfahrung, Mrs Acklen, habe ich beobachtet, dass manchmal das Pferd, das weniger gut ausgestattet ist, als Erstes ankommt.“
    Athena wieherte, als wolle sie ihr zustimmen, und Claire beugte sich vor, um die Stute mit einem schnellen Streicheln hinter den Ohren zu belohnen.
    Eine unmissverständliche Herausforderung funkelte in Mrs Acklens Augen. „Hmmm … schauen Sie sich das an. Ich glaube, sie mag Sie.“
    „Sie klingen überrascht, Madam.“
    „Nein, nein. Nicht überrascht.“ Mrs Acklens Lächeln wurde zuckersüß. „Es ist nur so, dass Athena normalerweise Männer bevorzugt. Ihre zwei letzten Reiterinnen hat sie abgeworfen. Wollen wir?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ließ sie die Zügel schnalzen, und Bucephalus trabte los.
    Claire schaute ihr mit offenem Mund nach und fühlte das starke Zusammenziehen von Athenas Brustmuskeln unter

Weitere Kostenlose Bücher