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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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gerade eine Unterrichtsstunde im Zeichnen?
    Als er sie in den letzten Tagen gesehen hatte, hatte sie den Eindruck erweckt, dass es ihr gut gehe. Die Begegnungen zwischen ihnen waren nicht angespannt oder von Unsicherheit geprägt. Aber sie hatte es immer eilig. Sie erfüllte Mrs Acklens und Madame LeVerts Aufträge und unterrichtete jetzt auch noch Pauline im Zeichnen. Er wusste nicht, wann sie Zeit finden sollte, selbst zu malen. Aber die Auktion für die neuen Künstler war erst im März. Bis dahin würden sich noch viele Gelegenheiten ergeben.
    Nachdem er und Cara Netta ihre Runde durch den Garten beendet hatten, begaben sie sich zu den Ställen. Für Oktober waren die Temperaturen ziemlich warm, und der Herbst hatte das Land immer noch nicht fest im Griff.
    „Mutter, Diddie und ich haben überlegt, im nächsten Sommer wieder nach Europa zu fahren, Sutton. Aber dieses Mal nur für zwei oder drei Monate. Klingt das nicht himmlisch?“
    Im Moment fiel ihm nur sehr wenig ein, das ihn weniger reizte. Im letzten Sommer hatte er es nicht erwarten können, Nashville und den Erinnerungen an den Krieg zu entfliehen. Er war für die Ablenkung durch Europa und durch Cara Netta, wie er mit einem gewissen Unbehagen feststellte, dankbar gewesen. Aber der Gedanke, eine solche Reise zu wiederholen, reizte ihn absolut nicht.
    Obwohl er sie nicht verletzen wollte, wusste er, dass es am besten war, wenn sie wüsste, wie er über dieses Thema dachte. „Ehrlich gesagt, klingt es für mich überhaupt nicht himmlisch , noch einmal eine solche Reise zu machen, Cara Netta.“ Er lächelte, um seine Worte abzumildern. „Meine Konzentration richtet sich zurzeit viel mehr auf Dinge, die hier vor Ort sind.“
    „Natürlich“, sagte sie schnell. „Bei den ganzen Sorgen, die dich quälen, ist das nur verständlich. Sogar lobenswert.“ Sie lächelte zu ihm hinauf. „Ich bin sicher, dass du bald Bescheid bekommst, dass dein Land immer noch dir gehört. Dann kannst du anfangen, das Haus deiner Familie wieder aufzubauen.“
    „Ich wünschte, ich könnte deinen Optimismus teilen. Aber ich rechne nicht damit, dass der Berufungsausschuss zu meinen Gunsten entscheiden wird. Damit würde er von seiner eingeschlagenen Linie abweichen.“
    „Aber der Name deiner Familie ist in Nashville so hoch angesehen, Sutton. Ganz zu schweigen von deinem eigenen Ruf. Das wird doch sicher berücksichtigt werden.“
    Er lachte bitter. „Diese Männer interessiert mein angesehener Familienname genauso wenig wie mich ihrer. Das Gleiche gilt für meinen Ruf.“ Beim Gedanken, dass der Name und die Ehre seines Vaters in den Schmutz gezogen wurde – und das alles nur seinetwegen –, wurde ihm übel.
    Cara Netta sagte einen Moment nichts. Dann deutete sie zu den Stuten, die auf der Koppel grasten. „Ich weiß, sie sehr du Pferde liebst, Sutton. Ich liebe sie auch. Das ist auch etwas, das wir gemeinsam haben.“
    Er nickte, obwohl er die gezwungene Fröhlichkeit in ihrer Stimme hörte. „Ja, das stimmt.“
    „Ich habe nachgedacht.“ Sie schaute zu ihm hinauf. „Über das, worüber wir an jenem Tag im Gasballon gesprochen haben, als wir über Paris schwebten. Erinnerst du dich?“
    „Natürlich erinnere ich mich. Aber es überrascht mich ein wenig, dass du dich erinnerst. Du hast dich so verkrampft an meinen Arm geklammert.“ Er drehte leicht seine Schulter, als tue sie ihm jetzt noch weh. Sie lachte. Sutton schaute sie an und empfand echte Zuneigung zu ihr. Aber war dieses Gefühl so stark, wie es ein Mann für seine künftige Frau empfinden sollte?
    Ihr Lächeln verblasste. „Du sagtest, dass du glaubst, jeder Mann –und jede Frau – sollte in seinem Leben das tun, wozu Gott ihn geschaffen hat. Dass man nicht weniger tun sollte und nicht mehr tun könne .“
    Der Blick in ihren Augen machte ihn neugierig und er fragte sich, worauf sie hinauswollte. „Du hast ein sehr gutes Gedächtnis, Cara Netta.“
    „Ich habe dem, was du sagtest, zugestimmt, und ich weiß, dass du eines Tages der berühmteste Anwalt in Nashville sein wirst. Wer weiß, wohin das noch führen wird? Du könntest Richter oder sogar Senator werden.“ Sie senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Erst jetzt erkannte Sutton, wie nervös sie war.
    Sie sagte einen Moment nichts, dann trat sie näher und legte eine Hand auf seinen Arm. „Ich wünschte, Vater wäre hier und könnte dir diese Nachricht überbringen. Er hätte es sicher viel besser gemacht als ich. Und ich weiß,

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