Geliebte Fälscherin (German Edition)
Strafverfolgung, die Betrüger zu finden, die den Besitzerwechsel der Bilder gegen Bezahlung ausgehandelt hatten, und das alles unter der Behauptung, dass die Kunstwerke Originale wären. Das zu beweisen war fast unmöglich.
Man sollte meinen, dass Kunsthändler und -sammler genauer Buch führten. Doch wenn er an Adelicia dachte, wusste Sutton, dass das nicht stimmte. Wie oft hatte er auf sie eingeredet, dass ihre Kunstsammlung ordentlich katalogisiert werden müsse? Trotzdem war das noch nicht geschehen.
Sie umrundeten den letzten Garten. Er zählte die Sekunden und konnte es nicht erwarten, aus dieser Kutsche und diesem Gespräch herauszukommen und mit Truxton einen langen Ausritt zu unternehmen.
„Ehen werden auf vielen verschiedenen Grundlagen aufgebaut, Mr Monroe.“
Sutton schaute sie an und erwartete, wieder ihre hochgezogene Braue zu sehen. Aber Adelicias Gesichtsausdruck war völlig ernst.
„Einige haben mehr rationelle Gründe“, sprach sie weiter. „Eine Entscheidung, die nach gründlichen Überlegungen getroffen wurde. Bei anderen spielt das Herz eine viel stärkere Rolle. Wählen Sie weise, denn jede Entscheidung bringt ihren Lohn … und kostet ihren Preis.“
Das Quietschen der Wagenräder auf der festgefahrenen Erde unterstrich ihren Rat. Ihm kam der Gedanke, dass sie vielleicht von ihrer eigenen Situation sprach und nicht von seiner. Ohne nachzudenken, sprach er diesen Gedanken laut aus.
Sie lächelte leicht. „Man könnte wahrscheinlich sagen, dass ich uns beiden einen Rat geben will.“
Er schaute sie an. „Sie ziehen eine dritte Ehe in Erwägung, Madam?“ Seine Gedanken wanderten sofort zu Lucius Polk.
Sie gab ihm keine Antwort.
„Es ist eine kühne Frage, ich weiß, Mrs Acklen. Aber ich glaube, unsere Beziehung lässt eine solche Frage zu.“
Sie zog die Augen scherzhaft zusammen. „Ich denke darüber nach, Mr Monroe. Belassen wir es dabei. Aber ich glaube wirklich von ganzem Herzen, dass Sie und Cara Netta ein schönes Paar abgäben. Die persönlichen Stärken von Ihnen beiden ergänzen sich perfekt. Sie sind überaus zuverlässig, und sie ist spontan. Sie analysieren jede Entscheidung, bevor Sie den nächsten Schritt gehen; sie handelt aus dem Moment heraus und genießt die Freuden des Lebens.“ Sie zog die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen. „Für den Fall, dass Sie meine Meinung hören wollten.“
Er nickte nur und hörte ihr zu, aber sein Verstand arbeitete bereits die finanziellen Folgen aus, falls sie zum dritten Mal heiraten sollte. Sie hatte von Joseph Acklen verlangt, vor ihrer Ehe einen Ehevertrag zu unterschreiben, in dem festgelegt wurde, dass das Eigentum und die Besitztümer, die Adelicia in die Ehe einbrachten, weiterhin ihr gehören würden. Joseph hatte das bereitwillig getan. Er war ein geschickter Geschäftsmann gewesen und hatte Adelicias Vermögen nach nur wenigen Jahren verdreifacht. Ihr Vermögen war also nie in Gefahr gewesen.
Sutton würde darauf bestehen, dass ihr dritter Mann einen ähnlichen Vertrag unterschriebe. Seine Loyalität gegenüber Joseph und Adelicia würde nichts anderes zulassen. Aber in diesem Puzzle gab es noch ein anderes Teil. Ein Teil, das ihn persönlich betraf.
Falls Adelicia wieder heiratete, würde ihr Mann wahrscheinlich die Rolle als Verwalter ihres Vermögens übernehmen, die seit Josephs Tod Sutton ausfüllte. Nicht die juristische Seite von Adelicias Geschäften natürlich, es sei denn, der Mann wäre Anwalt, was Polk nicht war. Aber bei der Verwaltung von Belmont würden Suttons Dienste nicht mehr gebraucht werden.
Das machte diesen Fall, an dem er mit Holbrook arbeitete, noch wichtiger für ihn, da er damit rechnen musste, dass er das Land seiner Familie verlieren konnte. Aber in gewissem Sinne wäre ein Erfolg in diesem Fall auch nur ein Mittel zum Zweck. Eine Gelegenheit, die ihm die Möglichkeit eröffnete, das zu tun, was er in seinem Leben wirklich wollte.
Doch nicht, wenn er eine Frau an seiner Seite hätte, die seinen Traum nicht teilte.
29
A m nächsten Spätnachmittag traf Sutton, als er aus der Kanzlei zurückkehrte, Cara Netta, die in der Kunstgalerie auf ihn wartete und zu dem Spaziergang aufbrechen wollte, um den sie ihn gebeten hatte.
Während sie über das Gelände schlenderten, löcherte sie ihn mit Fragen nach seinem Tag. Während er ihr antwortete, warf er gelegentliche Blicke am Herrenhaus hinauf. Wo war Claire? Spähte sie hinter dem Vorhang aus einem Fenster oder gab sie Pauline
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