Geliebte Fälscherin (German Edition)
dass es ihm eine große Freude bereitet hätte, denn er hatte eine sehr hohe Meinung von dir, Sutton.“
Sutton schaute auf die Stelle, an der sie ihn berührte, und fragte sich, was die Nervosität in ihrer Stimme zu bedeuten habe. „Dein Vater war ein wunderbarer Mann. Ich habe ihn sehr bewundert.“
„Das ist auch mit ein Grund, warum das alles so perfekt ist.“ Sie atmete tief ein, hielt die Luft an und atmete dann wieder aus. „Mutter hat hier in Nashville ein Haus gefunden, das sie uns kaufen will. Als Geschenk.“
Er erstarrte. „Wie bitte?“
„Ich weiß, dass das sehr viel ist“, sagte sie, und die Worte sprudelten jetzt schnell aus ihr heraus. „Und ich hoffe, ich überstürze nichts in unserer Beziehung, aber ein Mann in deiner Position braucht ein eigenes Haus. In der Stadt. Ich weiß, dass du das Land deiner Familie wieder aufbauen willst, und das werden wir auch machen, aber es ist viel sinnvoller, auch ein Haus direkt in Nashville zu haben. Und Mutter weiß genauso wie ich, wie erfolgreich du in der Anwaltskanzlei sein wirst, wenn du erst einmal Partner bist. Mrs Acklen sagt, dass du wahrscheinlich der jüngste Partner sein wirst, den sie je hatten. Und es wird genug Platz sein, dass deine Mutter bei uns wohnen kann, wenn du das möchtest.“
„Cara Netta …“
„Und auf dem Grundstück ist ein Stall, Sutton. Zugegeben, er ist nur klein. Aber groß genug für vier Pferde. Du kannst also abends und an den Wochenenden deiner Liebhaberei nachgehen, wenn wir nicht …“ Ihre violetten Augen funkelten. „… in der Oper sind oder mit Staatsoberhäuptern speisen oder Würdenträger zu Gast haben. Und nach einer Weile können wir, wenn du es dann immer noch willst, ein größeres Haus und Gelände kaufen, wo du Vollblutpferde halten kannst wie …“
„Nein, Cara Netta.“
Sie blinzelte. „Aber ich dachte, du würdest dich freuen.“
„Ich soll mich freuen, dass ich nicht die Mittel habe, dir den Lebensstandard zu bieten, den du gewohnt bist? Und den du erwartest?“
Sie runzelte die Stirn. „Das habe ich nie gesagt.“
„Ich weiß, dass du das nie gesagt hast. Du bist eine viel zu gute und wunderbare Frau, um das zu sagen. Aber genau das höre ich aus diesem sehr großzügigen Angebot von deiner Mutter heraus. Ein Angebot, das ich kategorisch ablehnen muss.“
Ihre Kinnlade fiel nach unten. „Aber warum?“
„Weil ein Mann für den Lebensunterhalt seiner Frau und Familie selbst sorgen will, Cara Netta. Dieser Mann wenigstens.“
„Das wäre einfach Mutters Hochzeitsgeschenk für uns, Sutton. Und es wäre auch das Geschenk meines Vaters, wenn …“ Ihre Stimme brach ab. „Wenn er noch am Leben wäre.“ Sie wandte den Blick ab. „Die meisten Männer, die ich kenne, würden sich über dieses Angebot freuen, und ehrlich gesagt …“ Das Funkeln in ihren Augen nahm deutlich ab. „Sie würden es dankbar annehmen.“
„Dann tut es mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss. Und was meine Liebhaberei angeht…“ Er bemühte sich, Schärfe aus seinem Tonfall herauszunehmen. „Wie ich dir schon erklärt habe oder versucht habe zu erklären, als ich dir erzählte, dass ich mir ein Vollblutgestüt wünsche, habe ich damit nicht gemeint, dass ich es einfach nur besitzen möchte, Cara Netta. Ich will dieses Gestüt selbst betreiben und selbst mit den Tieren arbeiten.“
Ihr Gesicht verriet, dass sie begriff, was er meinte. Ihm wurde bewusst, dass sie seinen Wunsch von Anfang an verstanden hatte. Sie teilte ihn nur nicht.
Sie starrte ihn lange an, dann senkte sie den Blick. Und im Bruchteil einer Sekunde sah Sutton seine künftigen Jahre vor sich vorüberziehen. Er durchlebte fast die Ereignisse, die sein Leben ausmachen würden. Einerseits wäre es so leicht, diesen Weg einzuschlagen: Cara Netta zu heiraten, der reiche Schwiegersohn von Madame Octavia LeVert zu werden, ein schönes Haus in Mobile zu haben und ein zweites in Nashville und noch eines an der Küste. Er hätte innerhalb kürzester Zeit sein Gestüt, auch wenn es nie so sein würde, wie er es sich erträumte. Er wäre nicht der Ehemann, den sie wollte. Nicht wirklich.
Was ihn verwirrte, war, warum sie so fest entschlossen war, ihn zu heiraten. Cara Netta LeVert konnte jeden Mann haben, den sie wollte. Männer, die reicher waren und aus besseren Familien stammten.
„Ehen werden auf vielen verschiedenen Grundlagen aufgebaut, Mr Monroe.“
Adelicias Bemerkung hallte dumpf in seinem Kopf wider. Was für eine Ehe
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