Geliebte Fälscherin (German Edition)
sie ist?“
Während er noch versuchte, seine Gedanken zu sammeln, folgte Sutton seinem Blick und lächelte dann. „Ja, das weiß ich. Das ist Miss Claire Laurent, Mrs Acklens Privatsekretärin. Sie ist die junge Dame, die Ihre Frau kennenlernen wollte.“ Claire schaute ihn in diesem Moment an und warf ihm einen schelmischen Blick zu. Sutton konnte es kaum erwarten, dass die Musik zum Tanz aufspielte.
Sekunden vergingen, und er fühlte, dass der ältere Herr ihn beobachtete.
„Wenn ich blind wäre, Mr Monroe, würde ich jetzt fragen, ob Sie die junge Dame gut kennen.“
Sutton konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Miss Laurent und ich sind … gute Bekannte.“
„Ah …“ Holbrook nickte.
„Was bedeutet dieses Ah, Sir?“
„Nichts Besonderes. Ich habe nur so gefragt.“
„Sie fragen nie nur so , Sir.“
„Gelegentlich, Mr Monroe, und wenn eine Frau so hübsch ist, kann das schon vorkommen.“ Mit einem Lächeln steckte Mr Holbrook sich den Rest seines Plätzchens in den Mund.
Die Orchestermusik verstummte, und der Dirigent drehte sich um und verkündete, dass die Gäste ihre Partner für den ersten Tanz suchen sollten. Den traditionellen Walzer.
Sutton bahnte sich zielsicher einen Weg durch die Menge. Aber die Mauer von Bewunderern um Claire zu durchdringen erwies sich als sehr schwer. Doch sobald sich ihre Blicke trafen, kam sie auf ihn zu. Er führte sie auf die Tanzfläche und verbeugte sich vor ihr. Sie machte einen Knicks und bedachte ihn mit einem Lächeln, das er sich für später bewahrte.
Obwohl er nie sonderlich begeistert von Empfängen oder Bällen gewesen war, war er heute Abend dankbar für die Musik und den Tanz und die Chance, diese Frau in den Armen zu halten.
43
S eit Wochen malte sich Claire diesen Moment aus. Wenn die endlos scheidende Liste mit Aufgaben hinter ihr läge. Bis auf eine Herausforderung: Sutton beim Tanzen nicht auf die Füße zu treten. Sie legte die linke Hand auf seine rechte Schulter, schaute zu ihm hinauf und zählte im Stillen. Eins-zwei-drei, zwei-zwei-drei, drei-zwei-drei, vier-zwei-drei.
„Hör auf zu zählen“, flüsterte er.
„Ich zähle nicht.“
„Deine Lippen haben sich bewegt.“
Sie schaute ihn an, und er lächelte.
Seine Finger legten sich fester um ihre. „Lass dich einfach von mir führen.“
Der Druck seiner Hand auf ihrem Rücken wurde stärker und er zog sie näher an sich heran. Ihre Körper berührten sich nicht, aber gelegentlich streifte sein Oberschenkel ihr Bein. Er sah in seinem schwarzen Frack mit der Krawatte im Paisleymuster und der dunklen Locke, die ihm in die Stirn fiel, so gut aus. Und diese Augen …
„Du … siehst … himmlisch aus“, flüsterte sie.
Er lachte leise. „Ich kann dir versichern, dass das noch nie jemand zu mir gesagt hat.“
„Es ist die Wahrheit. Du bist der attraktivste Mann in diesem Raum.“
Wieder dieses Lächeln. „Und was ist mit den Männern im großen Salon? Oder mit denen, die draußen sind?“
Sie tat, als müsse sie nachdenken. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie genauer anzuschauen. Ich werde das nachholen und es dich wissen lassen, wenn ich es erkundet habe.“
Der Walzer endete und die Quadrille begann. Als der letzte Akkord der lebhafteren Musik endete, hatte Claire ihren Rhythmus gefunden und gab Sutton nur ungern wieder frei. Aber nicht die Tanzpartner zu wechseln hätte als äußerst unhöflich gegolten. Von ihnen beiden.
Claires Tanzkarte war fast voll, und nach vier weiteren Tänzen mit vier verschiedenen Männern konnte sie ein wenig frische Luft und ein kühles Getränk vertragen. Sie beugte den Kopf und bedankte sich bei ihrem Tanzpartner, Mr Waverly, einem älteren Herrn, der nach Haarwasser und Mottenkugeln roch und mit großer Freude von den vielen lukrativen Geschäften erzählt hatte, denen er nachging.
Claire verabschiedete sich diskret von ihm und nahm auf dem Weg nach draußen einen Becher Cranberrybowle. Die Nachtluft war erfrischend, und sie blieb auf den Stufen vor dem Haus stehen und genoss den Anblick.
Die Wirkung der Laternenlichter auf dem Gelände war umwerfend und noch schöner, als sie es sich vorgestellt hatte. Alles passte wunderbar zusammen. Sie hatte köstliche Teeplätzchen, Fleischkügelchen, gefüllte Pilze und andere Happen probiert. Es war fast ein Wunder, dass sie noch in ihr Kleid passte. Und das Mitternachtsessen, das Cordina mit den zusätzlich für den Empfang eingestellten Küchenhilfen vorbereitete, versprach in
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