Geliebte Fälscherin (German Edition)
brauchte einen Moment, bis ihr einfiel, woher sie ihn kannte, da er keinen großen, schwarzen Hut trug, aber nach einem kurzen Moment erinnerte sie sich genau, wo sie ihn gesehen hatte. Und die Freude in ihr verblasste.
Er hob sein Glas mit einem freundlichen Lächeln, das nicht im Geringsten bedrohlich war. Trotzdem spürte sie eine unterschwellige Warnung, als sie an den Tag dachte, an dem sie ihn in der Broderick-Transportfirma gesehen hatte. Und dann wieder auf den Stufen zur Kanzlei Holbrook und Wickliffe. Claire sah Mildred Holbrook neben ihm stehen. Wie eine wackelige Reihe aus Dominosteinen fügten sich Bruchstücke von Informationen, die scheinbar nichts miteinander zu tun hatten, zusammen, die sie daran erinnerten, auf welchen wackeligen Beinen ihr Leben stand.
Warum wurde sie, wenn Gott sie nach Belmont gebracht hatte, wie Eli sagte, ständig daran erinnert, dass sie nicht hierhergehörte?
* * *
Nach dem letzten Walzer um Viertel nach fünf am Morgen hatten sich die Reihen der Gäste gelichtet, aber noch nicht sehr. Claire hakte sich bei Sutton unter. „Ich glaube, niemand will schon gehen“, flüsterte sie so, dass kein anderer sie hören konnte.
„Daran bist allein du schuld. Du hast eine zu großartige Feier organisiert.“
Sie lächelte und wünschte, sie könnte ihn beiseiteziehen und ihm sagen, was sie an diesem Abend über ihn gehört hatte. Nicht nur, damit sie darüber sprechen könnten, sondern damit er auch wüsste, dass die Entscheidung des Untersuchungsausschusses öffentlich bekannt war oder es bald sein würde.
Gleichzeitig war ihr bewusst, dass es sein Recht war, es ihr zu erzählen, wenn er so weit war.
Sie schaute sich um und hielt nach dem älteren Herrn Ausschau, den sie während des Toasts gesehen hatte. Mr Holbrook, wie sie vermutete. Wenn sie Glück hatte, würden sie sich nie wieder treffen. Und wenn doch, erinnerte er sich vielleicht nicht daran, wo er sie gesehen hatte. Aber selbst wenn er sich daran erinnerte, sagte sie sich, war es kein Verbrechen, eine Transportgesellschaft zu besuchen.
Sutton berührte ihren Arm. „Entschuldigst du mich bitte einen Moment?“
„Natürlich.“ Sie schaute ihm nach, als er im großen Salon verschwand.
„Miss Laurent, Sie haben einen wunderbaren Empfang organisiert.“
Claire drehte sich um und sah Mildred Holbrook … und ihren Mann neben sich stehen. Sofort spürte sie, wie sie sich anspannte. „Danke, Mrs Holbrook. Ich hoffe, Sie hatten beide einen wunderbaren Abend.“
„Oh, ja, den hatten wir, meine Liebe. Ich habe Adelicia schon gesagt, dass man diesen Empfang für Jahre nicht vergessen wird.“ Mrs Holbrook deutete neben sich. „Ich glaube, Sie und mein Mann sind sich noch nicht begegnet.“ Sie stellte die beiden einander vor.
Mr Holbrook verbeugte sich. „Es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Laurent.“
„Die Freude ist ganz meinerseits, Sir.“ Claire machte einen Knicks und hoffte verzweifelt, dass er sich nicht an sie erinnerte, aber seine aufmerksamen Augen verrieten etwas anderes.
„Oh!“ Mrs Holbrook keuchte leise. „Ich muss meinen Mantel holen.“
„Bitte“, sagte Claire und war für den Vorwand zu verschwinden dankbar. „Darf ich ihn Ihnen holen? Das mache ich gern.“
„Unsinn.“ Die ältere Frau tätschelte Claires Hand. „Ich weiß genau, wo er ist.“
Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend schaute Claire Mrs Holbrook nach.
„Und, Miss Laurent?“ Mr Holbrook schaute sie fragend an. „Wie gefällt es Ihnen, Adelicia Acklens persönliche Privatsekretärin zu sein?“
„Sehr gut, Sir.“ Claire erwiderte kurz seinen Blick. „Ich bin ihr für die Möglichkeiten, die sie mir bietet, sehr dankbar.“
„Ich habe aus einer sehr zuverlässigen Quelle erfahren, dass Sie eine ausgezeichnete Arbeit leisten.“
„Danke, Sir. Es gibt immer viel zu tun.“ Claire vermutete, dass die „sehr zuverlässige Quelle“ Sutton war, da sie wusste, dass die beiden in derselben Kanzlei arbeiteten.
Mrs Holbrook trat wieder zu ihnen. Sie hatte ihren Mantel zugeknöpft und den schwarzen Hut ihres Mannes in der Hand. „Ich bin so weit, Schatz, wenn du auch so weit bist, können wir gehen.“
Mr Holbrook setzte seinen Hut auf. „Vielleicht sehen wir uns bald wieder, Miss Laurent.“ Er drehte sich um, um seiner Frau zu folgen, schaute sie dann aber noch einmal an und zwinkerte ihr großväterlich zu. „Sagen wir, wenn wir vielleicht beide eine Transportfirma
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