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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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… “
    „Pain au chocolat“, flüsterte sie, während ihr das Wasser im Mund zusammenlief.
    „Und ein anderes Gebäck.“ Er kniff die Augen zusammen. „Aus verschiedenen Schichten mit Vanillecreme und …“
    „Napoléons“, half ihm Claire auf die Sprünge. Plötzlich regte sich in ihr ein starker Hunger. Sie drückte eine Hand auf ihren Magen, um sein Knurren zu unterbinden. „Haben Sie zufällig auch Schloss Versailles besucht?“
    Das Leuchten in seinen Augen beantwortete ihre Frage, bevor es seine Worte taten. „Oui, mademoiselle. Wir genossen das Privileg, unsere Reise dort für eine Nacht zu unterbrechen.“
    „Sie haben in Versailles übernachtet ? Im Palast?“ Wer war dieser Mann? „Ihre Familie muss sehr einflussreich sein, Mr Monroe.“ Diese Bemerkung, die sie eigentlich für sich hatte behalten wollen, rutschte doch über ihre Lippen.
    Er starrte sie an, wobei eine abrupte Veränderung an ihm zu beobachten war. Er schaute weg, und eine fast jungenhafte Scheu – oder war es Traurigkeit? – zog über sein Gesicht.
    „Bitte verzeihen Sie, Mr Monroe. Ich wollte nichts Falsches sagen …“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. Sein Lächeln kehrte langsam zurück; es war immer noch echt, aber vorsichtiger als vorher. „Kein Problem, Miss Laurent. Sie haben mich nicht beleidigt, das versichere ich Ihnen.“ Seine Körperhaltung, die bereits stocksteif war, wurde jetzt noch steifer. „Würden Sie mir noch eine Frage erlauben, Miss Laurent?“ Sein Blick wurde nachdenklich. „Eine Frage, die viel angebrachter ist.“
    Der ungezwungene Moment zwischen ihnen war vorbei, und die Veränderung des Tons in ihrem Gespräch gefiel Claire überhaupt nicht. Aber ihr blieb keine andere Wahl, als zu nicken. „Natürlich, Mr Monroe.“
    „Ist es Ihre Gewohnheit, Madam, sich unter Kirchenbänken zu verstecken?“
    Er hatte sie also unter der Kirchenbank hervorkriechen sehen.
    Sie wandte den Blick ab, doch dann wurde ihr schnell bewusst, dass Papa das immer gemacht hatte, wenn er sie angelogen hatte. Der Gedanke an ihren Vater trieb ihr Tränen in die Augen, aber sie unterdrückte sie leichter, als sie für möglich gehalten hatte, indem sie sich daran erinnerte, wie sie sich bei seinen Lügen gefühlt hatte.
    Sie drehte Mr Monroe wieder den Kopf zu und erwiderte seinen prüfenden Blick. Sie wollte nicht lügen. Aber sie wusste nicht, wie viel sie diesem Mann verraten sollte.
    „Nein, Mr Monroe, das ist nicht meine Angewohnheit. Ich sah zufällig diese Kirche und beschloss einzutreten.“ Sie versuchte zu lächeln, da sie dachte, das würde helfen, die Anspannung dieses Moments zu verringern, aber es gelang ihr nicht. „Irgendwann kamen nach mir zwei Frauen in die Kirche.“ Sie deutete zu den Eingangstüren, aber sein Blick wich nicht von ihrem Gesicht. Er ließ sie nicht aus den Augen. „Sie sahen mich nicht, als sie eintraten, und ich wollte ihr Gespräch nicht unterbrechen, das sehr schnell eine persönliche Wende nahm. Deshalb habe ich …“
    Sie leckte sich die Lippen, als ihr bewusst wurde, dass sie unzusammenhängendes Zeug plapperte und darin überhaupt nicht gut war. Sie war nicht gut darin, eine geschönte Version der Wahrheit zu erzählen, ohne direkt zu lügen. Aber eines wusste sie:
    Es war am besten für sie, wenn sie so wenig wie möglich preisgab.
    „Deshalb habe ich mich unter der Kirchenbank versteckt. Nicht mit der Absicht, die Damen zu belauschen. Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort. Sondern nur, damit sie nicht …“ Als sie selbst hörte, was sie sagen wollte, wand sie sich innerlich, da ihr bewusst wurde, dass es für ihr Handeln keine Entschuldigung gab, so unschuldig es auch gewesen war. Das hatte sie vorher gewusst, und das wusste sie jetzt. „Ich habe das getan, damit sie mich nicht sehen und sich nicht unwohl fühlen, wenn sie merken, dass ich ihr Gespräch gehört hatte.“
    Das Blau in seinen Augen wurde ein paar Grad kühler. Er schaute sich in der Kirche um. Was er suchte, wusste sie nicht. Dann fiel sein Blick auf ihre Stiefel, die neben ihr auf dem Fußboden lagen.
    Ein unübersehbarer Zweifel trat in sein Gesicht, gefolgt von einer unmissverständlichen Frage. Claires Verstand arbeitete auf Hochtouren und suchte eine Möglichkeit, die Sache zu erklären. Dann schaute er sie wieder an. Gründlicher, als sähe er sie zum ersten Mal, und jede mögliche Erklärung, die ihr in den Sinn kam, klang plötzlich albern.
    Sein Blick wanderte geduldig und forschend der

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