Geliebte Fälscherin (German Edition)
Kirchengang zu gehen, was sie widerstrebend mit ihrer Reisetasche, ihrem Mantel und ihren Stiefeln in der Hand machte. Sie wünschte, der Erdboden ginge auf und würde sie verschlingen. Und Sutton Monroe auch gleich mitnehmen.
„Pater , das ist Miss Claire Elise Laurent aus …“ Monroe wandte sich an sie. „Entschuldigung, Miss Laurent. Ich habe vergessen, woher Sie kommen.“
Weil sie das nicht erwähnt hatte, wie er ganz genau wusste. Das sah sie daran, wie er sie beobachtete. „Aus Louisiana, Mr Monroe. Ich kam gestern in Nashville an, wie ich Ihnen vorhin gesagt habe.“ Dieses Spiel beherrschte sie auch.
„Louisiana“, wiederholte er, als sei diese neue Information von besonderem Interesse für ihn. „Pater Bunting, darf ich Ihnen Miss Claire Elise Laurent aus Louisiana vorstellen. Sie hat einige persönliche Fragen, die sie gern mit Ihnen besprechen würde. Falls Sie einen Moment Zeit haben, Sir?“
Jetzt war es an Bunting, aufmerksam zwischen ihnen hin- und herzuschauen. „Ja, natürlich. Miss Laurent.“ Der Priester bedeutete ihr, sich auf eine Kirchenbank zu setzen. Widerstrebend folgte Claire seiner Aufforderung und legte ihre Sachen ab.
Sie schaute zu Sutton Monroe hinauf, der sich nicht im Mindesten schämte, ihren Blick zu erwidern. Im Gegenteil, er schien ihren Blick zu suchen. Wenn er wüsste, wie viel sie tatsächlich zu beichten hatte, hätte er sie nicht so leicht entkommen lassen. Sie wünschte jetzt, sie hätte ihm die Ereignisse der letzten Tage ausführlicher anvertraut. Vielleicht brächte er ihr dann mehr Verständnis entgegen.
Aber diese Gelegenheit war jetzt vorbei.
„Miss Laurent.“ Ein verschmitztes Lächeln zog sich um seine Mundwinkel. „Es war mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Madam. Unser Treffen war für mich sehr … aufschlussreich. Wenn Sie mich jetzt bitte beide entschuldigen würden. Ich habe auf der anderen Seite der Stadt zu tun. Sollten Sie meine Hilfe benötigen ...“ Sein Blick richtete sich auf den Priester. „... dann wissen Sie, wo Sie mich erreichen können.“ Er schritt aus der Kirche, ohne sich noch ein einziges Mal umzudrehen.
Claire schaute zu, wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.
So schön es auch gewesen war, Sutton Monroe kennenzulernen, wünschte sie jetzt, sie hätte diesen Mann nie gesehen. Als sie ihr Gespräch Revue passieren ließ, fragte sie sich, ob der winzige Samen für etwas, das vielleicht in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort etwas Besonderes hätte werden können, gerade wieder erstorben war.
Auf unerklärliche Weise stimmte dieser Verlust sie traurig.
7
„S ie wollen beichten, meine Liebe?“
Claire schnürte ihre Stiefel zu und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Priester. Woher wusste er, dass sie …
Moment mal! Er war Priester. Natürlich wusste er Bescheid. Sie fühlte, wie sie innerlich zitterte.
„Ja, Sir. Ja, Pater, Sir.“ Obwohl ihre Eltern regelmäßige Kirchgänger gewesen waren – wenigstens in Frankreich, wie sie ihr erzählt hatten –, war Claire in Amerika noch nie zur Kirche gegangen. Sie hatte also noch nie bei einem Priester gebeichtet.
Sie atmete tief ein und versuchte, das Zeichen des Kreuzes zu machen, war aber ziemlich sicher, dass es eher wie ein Stern aussah. „Sei mit mir, Vater, denn ich …“ Sie drückte die Augen zu. Wie lauteten die Worte? „… habe etwas sehr Falsches gemacht.“
Der Priester lächelte. „Wenn ich mich nicht irre, Miss Laurent, heißt das: ‚Sei mir gnädig, Vater, denn ich habe gesündigt.‘“
Sie atmete tief aus. „Natürlich.“ Sie lachte kurz. „Das ergibt mehr Sinn.“
„Und es ist kürzer“, fügte er hinzu und schaute sie mit mitfühlenden Augen und ohne die geringste Verurteilung an.
Claire nickte und war dankbar, dass sie an einen geduldigen Priester geraten war. Sie widerstand der Versuchung, erneut einen sehnsüchtigen Blick in Richtung Tür zu werfen. „Sie müssen mir vergeben, Pater. Ich bin ein wenig nervös.“
„Das ist verständlich, Miss Laurent. Lassen Sie sich Zeit.“
Der Mann vor ihr trug keinen weißen Kragen und sah überhaupt nicht wie ein Priester, sondern wie ein ganz normaler Mann aus, was ihr half, ruhiger zu werden. Sie beugte sich vor. „Ich muss Ihnen etwas beichten. Vor der richtigen Beichte“, fügte sie erklärend hinzu. Dann flüsterte sie: „Ich bin normalerweise nicht katholisch.“
Daraufhin lachte er. Dann beugte er sich genauso vor wie sie. „Das habe ich mir schon gedacht. Und
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