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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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…“
    „Sprechen Sie nicht weiter, Miss Laurent. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass diese Aufgabe meine Fähigkeiten und Fertigkeiten weit übersteigt.“
    Claires Mut sank. „Ich verstehe …“
    „Aber! Ich kenne eine Heilige, deren Hilfe wir erbitten können. Die heilige Chrissinda.“
    Claire blickte auf. „Aber ich bin nicht wirklich katholisch.“ Sie zog die Stirn in Falten. „Und Sie auch nicht, Pastor Bunting.“
    Mit einem Grinsen hob er ihre Reisetasche auf und deutete zu der Tür, die zum Lagerraum führte. „Gehen wir durch den Hintereingang hinaus. Chrissinda ist meine Frau, Miss Laurent. Aber sie ist eine Heilige, wie sie im Buche steht.“
    Claire ging ihm voraus in den Lagerraum. Dabei stellte sie fest, wie viel kleiner der Raum im Tageslicht wirkte. „Stört es Ihre Frau nicht, wenn Sie unangemeldet eine Fremde mit nach Hause bringen?“
    „Wenn meine Frau von Ihrer Situation erfährt und ich Sie nicht mitbringe, gerbt mir die heilige Chrissinda das Hinterteil, wie wir hier in Tennessee sagen.“
    Claire lachte, als sie sich das bildlich vorstellte, und staunte über seine unbekümmerte Bemerkung. Sie blieb an der Hintertür stehen, durch die sie gestern Abend in die Kirche gelangt war, und fühlte sich genötigt, ihre Beichte zu vervollständigen. „Durch diese Tür bin ich hereingekommen, Pastor Bunting. Anscheinend hat jemand vergessen, die Tür zuzusperren.“
    Pastor Bunting legte die Hand auf den Riegel. „Ich habe es nicht vergessen, Miss Laurent“, sagte er leise. „Ich habe die Tür gestern Abend offen gelassen, weil Gott mir gesagt hat, dass ich das tun soll.“
    * * *
    „Seien Sie vorsichtig und überlegen Sie sich genau, wie Sie vorgehen wollen, Monroe. Wenn Sie zu viel Druck auf diese Männer ausüben, erzeugt das nur Gegendruck. Wie bei Ihrem Vater.“
    Sutton Monroe betrachtete die geschwärzte Erde in seiner Handfläche und hätte schwören können, dass er immer noch den Rauch roch. Verkohlte Reste seines Familienanwesens – schwarze Kamine und ein alter Ofen ragten aus dem Schutt heraus, als wollten sie darum bitten, nicht vergessen zu werden. Er ballte die Faust um die Erde und ließ sie dann durch seine Finger gleiten. „Wollen Sie damit sagen, dass ich das nicht weiter verfolgen soll, Sir?“
    „Ich will damit sagen, dass Sie die Sache verfolgen, aber dabei vorsichtig sein sollen.“
    Sutton hörte im Tonfall seines Begleiters sowohl eine Warnung als auch eine vorsichtige Zustimmung und schaute den älteren Mann fragend an.
    Bartholomew Holbrook saß auf seiner Stute, trug seinen typischen großen, schwarzen Hut und schaute ihn genauso an, wie es sein eigener Vater getan hätte, wenn er noch am Leben wäre. „Ich bin klug genug, nicht zu versuchen, Ihnen etwas auszureden, das Sie sich vorgenommen haben, mein Junge.“ Holbrooks Seufzen verriet, dass er trotzdem Bedenken hatte. „Die Gerechtigkeit mag auf Ihrer Seite stehen, aber die Gerechtigkeit kostet immer ihren Preis. Und Sie sind alles, was Ihre Mutter jetzt noch hat. Vergessen Sie das nicht. Welchen Preis Sie auch zahlen werden, sie wird gezwungen sein, ihn auch zu zahlen. Und merken Sie sich meine Worte: Ihr wird es mehr wehtun.“ Er schaute ihn ernst an. „Und auch einer gewissen jungen Frau, deren Namen ich nicht nenne.“
    Sutton ließ den Rat seines väterlichen Freundes auf sich wirken und wusste genau, was sein Gegenüber auf seine indirekte Art von ihm wissen wollte. Bartholomew Holbrook war dafür bekannt, dass er seit vier Jahrzehnten in Nashville als Anwalt arbeitete, aber auch für seine Fähigkeit, Informationen auszugraben.
    In ihren gemeinsamen Jahren hatte Sutton aber auch schon das eine oder andere von dem älteren Herrn gelernt. Zum Beispiel, wie er einem solchen Versuch ausweichen konnte. Er war noch nicht bereit, mit irgendjemand über dieses spezielle Thema zu sprechen. Denn er hatte die Frage für sich selbst noch nicht ganz geklärt.
    Er hatte gehofft, die wenigen Tage, die er mit Cara Netta LeVert und ihrer Familie vor einem Monat in New York verbracht hatte, würden ihm bei seiner Entscheidungsfindung helfen. Aber so war es nicht gewesen.
    Cara Netta war eine nette junge Frau. Intelligent, gewissenhaft, hübsch. Er kannte sie seit Jahren und sie verstanden sich ganz gut. Sie besaß eine Mitgift, die für jeden unverheirateten Mann sehr reizvoll war.
    Alle sagten, er und Cara Netta gäben ein perfektes Paar ab. Ehrlich gesagt, fiel es ihm schwer zu verstehen, wie zurzeit

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