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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nicht widersprechen.«
    »Ich dulde keine Frechheiten«, brummte der Earl. »Genausowenig wie dein undankbares Verhalten, Tochter«, fügte er hinzu und bedachte Sara mit einem zornigen Blick. »Niemand wird ein Wort über dein schändliches Betragen verlieren, aber wenn es doch zu einem Skandal kommt, werde ich auch damit fertig.«
    Sara war ehrlich entsetzt. »Was für ein Skandal, Vater?« fragte sie. »Nathan und ich, wir haben nichts getan, worüber man klatschen könnte. Wir sind verheiratet, und das ist durch einen Vertrag besiegelt.«
    »Erwähne nie wieder in meiner Gegenwart diesen vermaledeiten Vertrag, Tochter. Jetzt steig in die Kutsche, oder muß ich meinen Männern erst befehlen, ihre Waffen zu ziehen?«
    Saras Magenflattern wurde immer stärker. Zum erstenmal in ihrem Leben war sie gezwungen, ihrem Vater die Stirn zu bieten. Natürlich hatte sie ihm oft die Meinung gesagt, aber immer nur, um ihre Mutter oder ihre Schwester zu verteidigen.
    Sie wich langsam zurück, bis sie wieder neben Nathan stand. »Es tut mir leid, dich zu enttäuschen, Vater, aber ich kann dich nicht begleiten. Mein Platz ist an der Seite meines Mannes.«
    Der Earl war außer sich. Seine Tochter hatte ihn mit diesem offenen Widerspruch vor mehreren Zeugen zu Tode beleidigt. Er holte aus, um sie zu schlagen, aber Nathan war schneller. Er umklammerte das Handgelenk des Earl und drückte zu, als ob er ihm die Knochen brechen wollte.
    Sara hielt ihn mit einer Berührung zurück, und Nathan ließ sofort los und legte den Arm um die Schultern seiner Frau. Er fühlte, wie sie zitterte, und das machte ihn noch wütender.
    »Sara geht nirgendwohin, alter Mann«, stellte Nathan mit tiefer Stimme fest.
    Diese abschlägige Antwort war offensichtlich das Signal für die Männer des Earls. Sie zogen ihre Pistolen und richteten sie auf Nathan.
    Sara keuchte – sie konnte nicht glauben, daß so etwas wirklich geschah. Sie versuchte, sich schützend vor ihren Mann zu stellen, aber das ließ er nicht zu. Er hielt den Blick starr auf Saras Vater gerichtet, während er sie an seine Seite drückte. Er lächelte, und Sara war über diese Reaktion vollkommen verblüfft. Er mußte doch begreifen, daß die Situation äußerst bedrohlich war. »Nathaniel«, flüsterte sie und benutzte absichtlich den Namen, der ihn  – wie er selbst gesagt hatte – in mörderische Wut versetzte. »Du hast keine Pistole.«
    Nathan sah sie an. Er wußte mehr als seine Frau.
    Die Vorteile lagen auf seiner Seite. Vor ein paar Minuten waren acht seiner Männer neben der Kutsche aufgetaucht und hatten sich hinter Sara aufgereiht. Sie waren bewaffnet und bereit zu kämpfen.
    Saras Vater hatte bemerkt, was im Gange war, und der Ausdruck in seinen Augen verriet Nathan, daß er nicht den Mut hatte, sich einem direkten Kampf zu stellen.
    »Vater, befiehl deinen Männern, ihre Waffen wegzustecken«, forderte Sara mit bebender Stimme. »Du erreichst nichts, wenn Nathan oder ich verletzt werden.«
    Der Earl of Winchester reagierte nicht.
    »Ich lasse es nicht zu, daß du meinem Mann etwas antust«, schrie Sara. »Ich liebe ihn.«
    »Er wird ihm nichts tun«, rief Colin. »Ich jage ihm eine Kugel in den Kopf, wenn er es versucht.«
    Sara drehte sich um. Die Verwandlung, die in Colin vorgegangen war, raubte ihr fast den Atem. Er stand ganz ruhig da und lächelte, aber seine Augen waren kalt wie Eiskristalle. Es bestand kein Zweifel daran, daß er seine Drohung, ohne mit der Wimper zu zucken, ausführen würde.
    Der Earl entdeckte das auch und gab seinen Männern ein Zeichen, ihre Waffen wegzustecken, aber er hatte es noch nicht aufgegeben und versuchte, sein Ziel auf andere Weise zu erreichen. »Belinda, erzähl deiner Schwester von ihrer Mutter. Wenn Sara schon nicht mit uns kommen will, soll sie wenigstens die Wahrheit erfahren.«
    »Sara, du mußt nach Hause kommen«, begann Belinda. »Mutter ist todkrank, deshalb ist sie nicht mit uns hergekommen.«
    »Sie sehnt sich danach, dich noch einmal zu sehen«, bekräftigte der Earl. »Nach allem, was du ihr angetan hast, ist es mir ein Rätsel, warum sie es sich so sehr wünscht.«
    Sara schüttelte den Kopf. »Mutter ist nicht krank. Das ist nur ein gemeiner Trick, mich von Nathan wegzulocken.«
    »Ich würde deine Mutter nie für solche Zwecke benutzen«, erwiderte ihr Vater entrüstet.
    Nathan beobachtete, wie der Earl Belinda in die Seite stieß und wußte, daß die Szene vorher abgesprochen worden war. Er hoffte nur, daß seine Frau

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