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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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deine Art ist, mich zu achten, dann brichst du mit Sicherheit jetzt schon dein Gelübde, Nathan.«
    Er verstand jedes Wort dieser geflüsterten Anklage und verzog den Mund zu einem Lächeln. »Du lernst schnell, Braut.«
    Sie hatte keine Ahnung, wovon er überhaupt sprach. »Und wie kommst du ausgerechnet jetzt darauf?«
    »Du hast rasch verstanden, wo dein Platz ist«, brummte er. »Mein Hund hat wesentlich länger dazu gebraucht.«
    Ein schriller Schrei zerriß die Luft. »Dein Hund?« Sie sprang mit einem Satz auf die Füße und boxte Nathan in die Seite. »Rutsch zur Seite, Ehemann.«
    »Steig über mich, Sara«, befahl er. »Ich schlafe immer außen.«
    »Warum?« fragte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte.
    »Das ist sicherer. Wenn jemand in diese Kajüte einbricht, muß er erst mich überwinden, um dir Schaden zufügen zu können. Und jetzt leg dich endlich hin.«
    Sie schwieg eine Weile, dann stieß sie ihn wieder an und fragte: »Haben in diesem Bett schon andere Frauen geschlafen?«
    »Nein.«
    Sie konnte selbst kaum fassen, daß ihr diese Antwort sehr gefiel und ihr Ärger verflog, als sie sich klar wurde, daß ihr Mann tatsächlich um ihre Sicherheit besorgt war. Er war zwar ein Scheusal, aber er würde sie beschützen. Sie legte sich hin und preßte sich an die Wand. Nach einer Weile fror sie so sehr, daß das Bett wackelte, weil sie zitterte wie Espenlaub. Nathan verlor endgültig die Geduld und zog sie grob in seine Arme. Sara fühlte sich bedeutend wohler, als sie seine Körperwärme spürte – und seine nackte Haut. Er legte ein Bein auf die ihren und schlang die Arme um ihren Oberkörper.
    Sie protestierte nicht, und selbst wenn sie es gewollt hätte, wäre es ihr nicht gelungen. Nathan hielt ihr mit einer Hand den Mund zu. Sie rückte ein wenig näher an ihn heran, schob ihren Kopf unter sein Kinn und schloß die Augen.
    Sobald Nathan seine Hand von ihrem Mund nahm, flüsterte sie: »Wenn jemand auf dem Boden schläft, dann du.«
    Ein kehliges Knurren war seine einzige Antwort, und Sara lächelte. Jetzt ging es ihr wesentlich besser. Sie gähnte und schmiegte sich enger an ihren Mann, um die Kälte vollkommen aus ihrem Körper zu vertreiben. Sie schlief warm und geborgen ein … und sie empfand das Gefühl, ein wenig geachtet zu werden. Ein verheißungsvoller Anfang.

4
     
    Sara wachte erfrischt am nächsten Morgen auf, und sie fühlte sich so wohl, daß sie es mit dem Rest der Welt hätte aufnehmen können – um genauer zu sein, sie hatte sich so weit erholt, daß sie sich einer erneuten Konfrontation mit ihrem Wikinger-Ehemann gewachsen fühlte.
    In der vergangenen Nacht war ihr ein wunderbarer Einfall gekommen, und sie war sicher, daß sich Nathan mit ihrem Plan einverstanden erklären würde, wenn sie genau darlegte, worum es ihr ging. Oh, vermutlich würde er erst murren und ein wenig schimpfen, aber wenn er begriff, wie wichtig ihr die Angelegenheit war, mußte er einfach nachgeben.
    Es gab mehrere Punkte, über die sie sprechen mußten, aber Sara hatte beschlossen, mit der Sache, die ihr am meisten am Herzen lag, zu beginnen.
    Sie wollte, daß er in anständiger Form um sie warb und daß sie sich bei einer hübschen feierlichen Zeremonie erneut das Jawort gaben. Sie nahm sich fest vor, ihr Temperament im Zaum zu halten, auch wenn er sich bei diesem Gespräch ausfallend benehmen sollte, und sie wollte, egal wie überheblich er war, ihre Argumente in einem sanften Tonfall vorbringen.
    Großer Gott, sie fürchtete sich vor dem, was ihr bevorstand. Nathan war ein äußerst schwieriger Gesprächspartner, und wenn er mißgelaunt war, war es sogar eine Qual, sich im selben Raum mit ihm aufzuhalten. Diese Erkenntnisse machten sie mutlos. Was sollte geschehen, wenn er gar nicht mit ihr verheiratet sein wollte?
    Unsinn, ermunterte sie sich selbst. Selbstverständlich möchte er mit mir verheiratet sein.
    Sie selbst hatte, seit sie denken konnte, Nathan als ihren Ehemann betrachtet, so daß sie sich im Leben nicht vorstellen konnte, ein anderer würde seine Stelle einnehmen. Sie war mit dem Bewußtsein, zu ihm zu gehören, aufgewachsen, und da sie so anpassungsfähig und gutgläubig war, war es ihr nie in den Sinn gekommen, mit ihrem Schicksal zu hadern.
    Aber was war mit Nathan? Er schien nicht zu der Sorte von Männern zu gehören, die an etwas anderem als an Auseinandersetzungen und Kämpfen interessiert waren.
    Sie spürte, daß sie bei dem Zustand, der augenblicklich zwischen ihnen

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