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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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konnte er nur zu einer so verlockenden Person Distanz wahren?
    Nathan vergaß die Fragen, als ihn eine neue Welle der Seekrankheit überrollte. Er wartete, bis sein Magen die schreckliche Attacke überstanden hatte, dann holte er eine Decke und deckte Sara zu. Seine Hand berührte ihr Gesicht, und er konnte ein Lächeln nicht verhindern, als sie instinktiv ihre Wange an seiner Hand rieb. Diese unbewußte Geste erinnerte ihn an ein kleines Kätzchen. Sara bewegte sich ein wenig, und ihre Lippen strichen über seine Haut. Nathan zog seine Hand abrupt zurück und verließ den Raum, um nach Saras Tante zu sehen. Nora schien friedlich zu schlafen. Sie war zwar blaß und atmete schwer, aber sie hatte offensichtlich keine Schmerzen, da ihr Gesichtsausdruck fast heiter wirkte. Nathan erinnerte sich an den Ring in seiner Tasche und trat an ihr Bett. Er hob Noras Hand und steckte ihr den Ring an den Finger.
    Nora öffnete die Augen und lächelte ihn an. »Danke, lieber Junge. Für mich wird jetzt alles ein wenig leichter, weil ich den Ring von meinem Johnny zurückhabe.«
    Nathan quittierte ihre Dankbarkeit mit einem kurzen Nicken und wandte sich wieder der Tür zu.
    »Ihr glaubt, daß ich eine sentimentale Närrin bin, habe ich recht?« rief sie ihm nach.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ja.«
    Sie kicherte über seine unverblümte Offenheit und fragte: »Habt Ihr mit Sara gesprochen?«
    »Ja, das habe ich getan.«
    »Geht es ihr gut?« wollte Nora wissen. Sie wünschte, er würde sich zu ihr drehen, damit sie seinen Gesichtsausdruck sehen könnte.
    »Sie schläft«, gab Nathan zurück und öffnete die Tür.
    »Wartet«, rief Nora. »Bitte geht noch nicht.«
    Als er das Zittern in ihrer Stimme hörte, wandte er sich ihr zu.
    »Ich fürchte mich so sehr«, flüsterte Nora.
    Nathan schloß die Tür und trat näher an das Bett. Wie so oft verschränkte er die Arme vor der Brust und wirkte ziemlich entspannt, wenn man von seinem Stirnrunzeln absah.
    »Ihr habt keinen Grund, Euch zu fürchten«, sagte er mit sanfter Stimme. »Ihr seid jetzt in Sicherheit.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihr habt mich mißverstanden. Ich habe keine Angst um mich, lieber Junge. Ich mache mir Sorgen um Euch und Sara. Seid Ihr Euch im klaren, worauf Ihr Euch eingelassen habt? Vermutlich könnt Ihr Euch nicht vorstellen, wozu diese Männer fähig sind. Nicht einmal ich kenne die Abgründe, in die ihre Habgier sie treibt. Sie werden Euch verfolgen.«
    Nathan hob die Schultern. »Ich bin bereit. Die Winchesters stellen für mich keine Bedrohung dar.«
    »Aber, lieber Junge, sie …«
    »Nora«, unterbrach er sie, »Ihr müßt mir glauben, wenn ich Euch sage, daß ich mit jeder Herausforderung fertig werde.«
    »Sie werden versuchen, Sara zurückzuholen«, sagte Nora. »Und wenn sie sie haben, werden sie die Kleine quälen.«
    »Ich beschütze alles, was mir gehört«, erklärte er mit Emphase.
    Seine Selbstsicherheit beruhigte sie ein wenig, und sie nickte. »Ich glaube Euch, aber was haltet Ihr von den Winchester-Frauen?«
    »Meint Ihr alle oder eine spezielle?«
    »Natürlich meine ich Sara.«
    »Sie ist keine Winchester mehr, sondern eine St. James. Ihr unterschätzt meine Fähigkeiten, wenn Ihr um ihre Sicherheit bangt. Ich passe stets auf meinen Besitz auf.«
    »Besitz?« wiederholte sie. »Ich habe schon lang nicht mehr gehört, daß jemand seine Frau als Besitz ansieht.«
    »Ihr habt viele Jahre außerhalb von England verbracht, Nora, und in all den Jahren hat sich nichts geändert. Ein Mann betrachtet seine Frau immer noch als Besitz.«
    »Meine Sara ist sehr weichherzig«, sagte Nora, ohne weiter auf das Thema einzugehen. »Die letzten Jahre waren für sie sehr schwer, und sie wurde wegen ihrer Heirat als Außenseiterin betrachtet. Sie durfte nie die Dinge tun, mit denen sich junge Ladies normalerweise beschäftigen. Alles hat sich immer nur um ihre Schwester Belinda gedreht.« Nora machte eine Pause, um zu Atem zu kommen. Dann fuhr sie fort: »Sara verteidigt ihre Eltern und ihre Schwester bis aufs Messer. Ich werde mein Leben lang nicht verstehen, warum sie auch nur einen Gedanken an sie verschwendet. Ihr solltet Euch vor Saras Schwester in acht nehmen, sie steht ihrem Onkel in nichts nach, wenn es um Gemeinheiten geht. Sie sind wirklich aus dem gleichen Holz geschnitzt.«
    »Ihr macht Euch zu viele Gedanken, Nora.«
    »Ich möchte nur, daß Ihr versteht … Sara …«, sie keuchte, und es war offensichtlich, daß sie das Sprechen

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