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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und schöpfte ein wenig Hoffnung, die sofort zunichte gemacht wurde, als Nathan hinzusetzte: »Sie erwarten, daß du als nächstes die Pest über sie bringst.«
    Sie war fest davon überzeugt, daß er sie nur necken wollte.
    »Die glauben bestimmt nicht so einen Unsinn«, erwiderte sie.
    »O doch, das tun sie. Sie schließen sogar schon Wetten ab. Manche denken, daß du zuerst die Pocken heraufbeschwörst und dann die Pest, andere glauben …«
    Sie stieß ihn von sich. »Das meinst du doch nicht im Ernst, oder?«
    Er nickte nur. »Sie sind überzeugt, daß ein Fluch auf dir lastet.«
    »Wie kannst du nur so schreckliche Dinge sagen?«
    Er hob die Achseln. »Die Männer sind abergläubisch, Sara.«
    »Denken sie so, weil ich eine Frau bin?« wollte sie wissen. »Ich habe gehört, daß Seeleute glauben, eine Frau an Bord würde Unglück bringen. Aber ich halte das für kompletten Unsinn.«
    »Nein, nein«, widersprach er. »Meine Männer sind daran gewöhnt, eine Frau an Bord zu haben. Meine Schwester Jade war lange Zeit auf diesem Schiff.«
    »Aber warum …?«
    »Du bist so anders als Jade, und das haben sie ziemlich schnell gemerkt.«
    Plötzlich schoß Sara ein Gedanke durch den Kopf. »Nathan, ich werde den Männern helfen, das Schiff zu reparieren«, sprudelte sie hervor. »Ja, das ist genau das Richtige, dann werden sie merken, daß ich nicht vorsätzlich …«
    »Gott möge uns davor bewahren«, stöhnte er.
    »Dann sag mir, wie ich ihr Vertrauen wiedererlangen kann.«
    »Ich kann wirklich nicht begreifen, warum du so davon besessen bist, die Männer für dich zu gewinnen. Das ist doch völlig sinnlos.«
    »Ich bin ihre Herrin, und sie müssen mich respektieren, wenn ich sie führen will.«
    Er seufzte abgrundtief und schüttelte den Kopf. »Du solltest dich jetzt lieber ins Bett begeben und dort bleiben, bis ich zurückkomme.«
    »Warum?«
    »Stell keine Fragen, bleib einfach nur in dieser Kajüte.«
    Sie neigte den Kopf, um ihre Zustimmung auszudrücken. »Ich werde die Kajüte nur verlassen, wenn ich Nora einen Besuch mache, gut?«
    »Ich habe doch gesagt …«
    »Bitte, es wird ein langer Nachmittag, Nathan. Du bist vermutlich so beschäftigt, daß du erst in ein paar Stunden nach Hause kommst. Letzte Nacht bist du gar nicht zu Bett gegangen. Ich habe versucht, wach zu bleiben, aber ich war einfach zu müde.«
    Er lächelte, weil sie die Kajüte als ihr Zuhause bezeichnet hatte und nickte. »Du wirst heute nacht auf mich warten, egal wie spät ich komme.«
    »Fängst du schon wieder an zu schreien?«
    »Nein..«
    »Also gut«, versprach sie. »Ich werde auf dich warten.«
    »Verdammt, Sara, ich habe dich nicht darum gebeten, ich habe es dir befohlen«, versetzte er.
    Er packte sie und hielt ihre Schultern mit eisernem Griff fest. Das war alles andere als eine Liebkosung, und Sara stieß seine Hände weg. Aber gleich darauf schlang sie die Arme um seine Taille.
    »Nathan?« hauchte sie.
    Als Nathan hörte, daß ihre Stimme zitterte, ließ er die Hände sinken. Vielleicht hatte sie Angst, daß er ihr etwas antun könnte. Gerade als er zu einer Erklärung ansetzen wollte, daß er, gleichgültig wie sehr sie ihn reizte, niemals die Hand gegen sie erheben würde, stellte sich Sara auf die Zehenspitzen und küßte ihn. Er war so überrascht über diese Geste, daß ihm die Worte im Hals steckenblieben.
    »Ich war sehr böse auf dich, als du die Kajüte, gleich nachdem wir so intim gewesen waren, verlassen hast«, bekannte sie schüchtern.
    Ein Lächeln verzog seine Mundwinkel. »Warum?«
    »Weil eine Frau danach gern hören möchte, daß sie …«
    »Ihren Mann zufriedengestellt hat?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Du darfst dich nicht über mich lustig machen, Nathan. Bitte behandle das, was zwischen uns geschehen ist, nicht so … sachlich. Es war wunderschön.«
    Ein unkontrollierbares Beben durchlief seinen Körper bei dieser glühenden Rede. Sie meinte tatsächlich, was sie sagte, und öffnete ihm dabei ihr Herz. Und er spürte, daß ihm das außerordentlich gut gefiel. »Ja, es war wunderschön«, sagte er. »Und ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Ich verstehe nur nicht, was du von mir erwartest.«
    »Ich möchte nur hören, daß …«
    Sie konnte nicht weitersprechen.
    »… daß du eine wunderbare Frau bist?«
    Sie nickte. »Ich habe auch einen Fehler gemacht«, räumte sie ein. »Ich hätte dir auch ein paar Komplimente machen müssen.«
    »Warum?«
    Sie sah in verwirrt an, und das machte

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