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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wiederum ihn ganz konfus. »Weil ein Mann solche Sachen genauso gern hört wie eine Frau.«
    »Ich nicht.«
    »O doch, du auch.«
    Er fand, daß er genügend Zeit mit dieser seltsamen Unterhaltung verschwendet hatte, bückte sich und hob die Sonnenschirme auf.
    »Bitte, kann ich sie zurückhaben?« flehte Sara. »Ich werde sie selbst vernichten. Ich möchte nicht, daß meine Bediensteten sehen, wie du sie über Bord wirfst. Das wäre mir zu peinlich.«
    Er erklärte sich widerstrebend damit einverstanden, aber auch nur, weil er glaubte, daß sie keinen Schaden anrichten konnte, wenn sie und diese Dinger in der Kajüte blieben. Aber um ganz sicherzugehen, nahm er ihr noch ein Versprechen ab.
    »Die Sonnenschirme werden diese Kajüte nicht verlassen?«
    »Nein.«
    »Und du wirst sie vernichten?«
    »Ja.«
    Das stellte ihn für den Augenblick zufrieden, und er spürte, daß er ein wenig ruhiger wurde. Als er die Kajüte verließ, war er überzeugt, daß seine Frau keine Möglichkeit hatte, etwas zu ruinieren. Außerdem, dachte er, was konnte sie noch Schlimmeres anstellen?

8
     
    Sie steckte sein Schiff in Brand.
    Alle hatten sich in Sicherheit gewiegt, da volle acht Tage und Nächte kein einziges Mißgeschick passiert war. Die Männer waren zwar argwöhnisch, wenn Sara in der Nähe war, aber sie warfen ihr keine so finsteren Blicke mehr zu. Einige pfiffen sogar wieder Melodien während ihrer Arbeit. Nur Chester, der ungläubige Thomas, schlug immer noch jedesmal das Kreuzzeichen, wenn er Sara begegnete.
    Lady Sara tat so, als würde sie keine Notiz davon nehmen. Als die Segel geflickt und der Mast aufgerichtet war, nahmen sie wieder Fahrt auf. Bis zu der Insel, auf der Nora ihren Wohnsitz hatte, würden sie nur noch etwa acht Tage brauchen. Die Sonne brannte so sehr, daß die Hitze an den Nachtmittagen nahezu unerträglich war, aber dafür waren die Nächte so kalt, daß man mehrere Decken brauchte, um sich zu wärmen.
    Alles schien normal und ohne Schwierigkeiten zu verlaufen. Nathan sollte als erster merken, daß dieser friedliche Zustand nicht von Dauer war. Am späten Freitagabend unterhielt er sich mit Matthew und Jimbo darüber, wie die Kanonen für die auf den nächsten Tag angesetzte Gefechtsübung ausgerichtet werden sollten. Danach plauderten sie noch ein wenig über die Besatzung und das Schiff.
    Die drei Männer standen direkt neben der Falltür, durch die man in Nathans Kajüte gelangen konnte, deshalb senkte Jimbo die Stimme, als er sagte: »Die Männer fangen langsam an, den Unsinn, daß auf dieser Frau ein Fluch liegt, zu vergessen.« Er spähte über seine Schulter, als ob er sich dadurch vergewissern könnte, daß Sara das Gespräch nicht mithören konnte, dann fuhr er fort: »Nur Chester erzählt überall herum, daß immer drei Unglücke hintereinander passieren, wenn der Fluch nicht gebannt wird. Ich denke, es ist das Beste, wenn wir Sara weiterhin im Auge behalten, bis …«
    »Jimbo, niemand würde es wagen, die Frau des Captains auch nur anzurühren«, fiel Matthew ihm ins Wort.
    »Ich habe ja auch nicht behauptet, daß das jemand vorhat«, entgegnete Jimbo. »Ich will nur nicht, daß die Männer ihre Gefühle verletzen; sie scheint ziemlich zartbesaitet zu sein.«
    »Wußtet du, daß sie uns alle als ihre Bediensteten ansieht?« fragte Matthew. Plötzlich breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Sie scheint dich ja ganz schön um den Finger gewickelt zu haben, wenn du solche Rücksicht auf ihre Gefühle nimmst.«
    Er wollte eigentlich dieses Thema noch ein wenig mehr vertiefen, aber der stechende Geruch nach Rauch hielt ihn davon ab. »Kann es sein, daß es hier nach Feuer riecht?« fragte er. Nathan bemerkte vor den beiden anderen, daß dünne Rauchfahnen durch die Ritzen der Falltür drangen. Er hätte »Feuer« schreien müssen, um die Männer auf die Gefahr aufmerksam zu machen, aber er tat es nicht. Statt dessen brüllte er den Namen seiner Frau mit so qualvoller Stimme, daß es den anderen fast die Eingeweide zerfetzt hätte.
    Er riß die Falltür auf, und augenblicklich hüllte eine dicke schwarze Rauchwolke die drei Männer ein und raubte ihnen die Sicht. Nathan schrie wieder nach Sara.
    Matthew brüllte: »Feuer«, und Jimbo lief los, um Eimer zu holen. Während er noch rannte, rief er einige Männer zusammen, die die Eimer mit Meerwasser füllen sollten. Matthew hatte alle Mühe, Nathan davon abzuhalten, durch die Falltür in seine Kajüte zu springen.
    »Du weißt nicht,

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