Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Gefangene

Geliebte Gefangene

Titel: Geliebte Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
Vom Netzwerk:
gesprochen. „Ich wusste es die ganze Zeit. Aber das half mir nicht, als der Moment kam, in dem du mich betrogen hast.“ Er seufzte. „Du hast mich ge heiratet, und du hast das Geheimnis um die Tochter des Königs bewusst vor mir geheim gehalten.“
    Anne konnte den Schmerz in seiner Stimme hören. Sie öffnete den Mund, um ihm die Beweggründe zu erklären, aber Simon gab ihr nicht die Möglichkeit.
    „Was ich nicht verstehe, ist, warum du mir nicht die Wahrheit anvertraut hast. Was dachtest du von mir?“ Er klang nun verärgert. „Dass ich ein unschuldiges Kind einkerkern würde? Dass ich es benutzen würde, wie Malvoisier es versucht hat, um ein Lösegeld vom König zu erpressen? Für was für ein Monster hältst du mich, dass du die Anwesenheit dieses Mädchens vor mir verheimlicht hast?“
    Die Tränen schnürten Anne die Kehle noch mehr zusammen. Sie hatte nur eine einzige Chance und fühlte sich der Aufgabe nicht gewachsen. „Es tut mir leid. Es stimmt, dass ich dir am Anfang nicht vertraut habe. Wir standen auf entgegengesetzten Seiten. Du warst mein Feind. Wie hätte ich dir die Wahrheit sagen können?“
    „Aber später – als wir verheiratet waren – habe ich geglaubt, dass du angefangen hast, mir zu vertrauen. Du hast gesagt, dass du mich respektierst.“ Schmerz und Wut klangen in Simons Stimme. „Narr, der ich war, dachte ich, dass du gelernt hattest, mich zu lieben.“
    „Das hatte ich.“ Das tue ich . Anne dachte an die Nächte, in denen er sie fest im Arm gehalten und sie sich sicher und geborgen gefühlt hatte. „Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich nicht wollte, dass du diese Entscheidung treffen musstest.“ Sie fuhr sich über die Stirn. Die Sonne brannte fast schmerzhaft in ihren Augen. „Ich habe niemals geglaubt, dass du die Prinzessin einsperren würdest.“ Schmerz lag in ihrer Stimme. „Ich habe niemals gedacht, dass du sie benutzen würdest, um Lösegeld zu erpressen. Dafür bist du ein zu ehrenhafter Mann.“ Sie presste ihre Handflächen aneinander. „Aber ich musste ständig daran denken, dass du gezwungen wärst, deinen Vorgesetzten davon zu berichten. Ich dachte, dass du Elizabeth nach London schicken würdest. Und das hätte den Verlauf des gesamten Krieges verändert. Der König hätte zu jeder Bedingung, die man ihm gestellt hätte, einem Frieden zugestimmt, und das Kind wäre eine Spielfigur in den politischen Verhandlungen geworden …“ Sie brach ab in dem Bewusstsein, nicht die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn Simon sah immer noch unnachgiebig aus.
    „Letztendlich geht es doch immer um die Frage des Vertrauens“, sagte er. „Wir wurden durch unsere Loyalitäten getrennt. Wir waren schon immer dadurch getrennt. Und du hast mir nur vertraut, als es zu einer einfachen Wahl zwischen Malvoisier und mir kam.“ Seine Stimme klang hart. „Ich vermute, ich sollte immerhin dafür dankbar sein.“
    Etwas in Anne zerbrach. Sie schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder. „Es besteht kein Grund, dass du es noch schlimmer machst, als es ohnehin schon ist“, sagte sie heftig. „Ich habe vielleicht lange gebraucht, um dir zu vertrauen, aber ich habe nach dir gerufen, als ich deine Hilfe brauchte, Simon Greville. Ich habe nicht gezögert. In dem Moment, als ich meine Entscheidung treffen musste, habe ich mich auf dich verlassen, und du hast mich nicht enttäuscht.“ Ihre Augen blitzten. „Du magst das Band zwischen uns als nichtig bezeichnen, aber ich werde mich immer daran erinnern und dankbar sein. Und ich werde mich daran erinnern, dass du jede Nacht an meinem Bett gesessen und dich geweigert hast, mich zu verlassen, wie Edwina mir erzählt hat. Also muss irgendetwas zwischen uns sein, selbst wenn es zu spät ist, es noch zu retten.“
    Atemlos und mit wütend funkelnden Augen sah sie ihn an, während er ihren Blick ruhig erwiderte. Dann, als sie schon beinahe aus verzweifelter Enttäuschung über sein Schweigen schreien wollte, sah sie etwas aufblitzen in seinen Augen und zog schmerzhaft die Luft ein. Es hatte beinahe nach Amüsement ausgesehen. Für einen Augenblick hatte er wie der Simon ausgesehen, den sie von früher kannte.
    „Mein Vater hat gesagt, dass ich mit der schönsten, loyalsten, mutigsten und bewundernswertesten Frau des ganzen Königsreichs verheiratet bin“, sagte er, „aber mir scheint es doch eher, dass Ihr ein rechter Zankteufel seid, Madam.“ Er trat zu ihr und nahm ihre Hand.
    Anne fing an zu zittern. „Ich kämpfe für

Weitere Kostenlose Bücher