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Geliebte Gefangene

Geliebte Gefangene

Titel: Geliebte Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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Chance erhielt, sich selbst zu beweisen. Und ich war daran schuld, weil ich ihn provoziert habe, Sophie. Meine verfluchte, böse, rücksichtslose Lust am Provozieren.“
    „Still, Harry, still“, befahl sie sanft. „Ist das alles nicht schon schlimm genug?“
    Er wandte sich ab und setzte sich auf die Bettkante, damit er den Vorwurf nicht sehen musste, der nun sicher in ihren Augen stand. „Jetzt, wo du die Wahrheit kennst und verstehst, Sophie, kannst du mich erneut verlassen. Ich würde es dir nicht übel nehmen.“
    „Oh natürlich, ich verstehe schon“, sagte sie. „Aber es ist nicht so einfach, mich zum Gehen zu überreden. Wenn ich recht verstehe, so gibst du dir die ganzen letzten sieben Jahre lang die Schuld an Georges Tod. Als hättest du dich nicht genauso dick köpfig benommen, hätte er dich zuerst herausgefordert. “
    „Zum Teufel, Sophie, es ist nicht …“
    „Nein, Harry, diesmal wirst du mir zuhören“, unterbrach sie ihn, legte die Arme um ihn und lehnte die Wange an seine Schulter. Warm und weich schmiegte sich ihr Körper an ihn. „Das mit George schmerzt mich, mehr als ich sagen kann. Denn wenn du mir zum Geliebten bestimmt warst, so war er im Herrenhaus mein kleiner Bruder.“
    „Von allen kleinen Brüdern war George der absolut beste“, sagte Harry traurig. Er wollte nicht getröstet werden, noch nicht einmal von Sophie. „Sein einziger Fehler war, dass er sich zu sehr an seinen nutzlosen älteren Bruder hängte.“
    „Jetzt sei einmal still“, befahl sie wieder und weigerte sich, sich von seiner düsteren Stimmung beeinflussen zu lassen. „Das ist doch genau das, was ich meine, Harry. Du verschwendest dein Leben damit, riskierst es immer und immer wieder in der dummen Hoffnung, dass jemand dich herausfordert, dich provoziert oder eine Wette abschließt und du so dein Leben verlierst, als Strafe für Georges Tod. Das kannst du dir doch nicht antun, Harry. Das kannst du einfach nicht.“
    „Und warum in Dreiteufelsnamen nicht?“, fragte er finster und erinnerte sich daran, dass sie ihn auch gebeten hatte, still zu sein, als er ihr sagte, er liebe sie. „Wen würde es schon kümmern?“
    „ Mich , Harry Burton“, sagte sie langsam. „Zehn Jahre sind einfach eine zu lange Zeit, die ich gewartet habe, um endlich über meine Gefühle zu sprechen. Vielleicht rede ich jetzt darüber, weil ich nun gehört habe, was mit George geschah. Vielleicht liegt es auch an diesem unmöglichen Mond. Aber es kümmert mich, was aus dir wird, du großer, närrischer Mann. Und kein noch so düsterer Unsinn, den du mir erzählst, wird meine Meinung ändern.“
    Er murrte vor sich hin, immer noch nicht bereit zu vertrauen, noch nicht einmal ihr – ganz besonders nicht ihr. „Das hört sich verdächtig nach Schicksal an, Sophie. Und ich weiß, dass du nicht an das Schicksal glaubst.“
    „Nein“, antwortete sie prompt. „Tue ich auch nicht. Aber ich glaube an dich, Harry. Keiner von uns hat in der Vergangenheit immer die richtigen Entscheidungen getroffen, aber ich glaube, zusammen können wir in der Zukunft einige Fortschritte machen.“
    „Du würdest die Zukunft mit mir teilen?“, fragte er. Sein Herz raste. Er starrte auf seine Fingernägel, als stünde dort Sophies Antwort geschrieben. Wenn sie jetzt die falsche Antwort gab, dann war es um ihn geschehen, dann war alles aus und vorbei. Doch gab sie die richtige, würde sich eine ganze glorreiche Welt von Möglichkeiten vor ihm auftun.
    Nein, nicht für ihn. Für sie beide.
    „Vermutlich muss ich das“, sagte sie und argumentierte selbst bei einer so unvernünftigen Entscheidung wie dieser noch vernünftig. „Ich habe doch gar keine andere Wahl, oder? Was soll ich denn anderes tun, wenn ich dich jenseits aller Vernunft liebe und wahrscheinlich immer lieben werde?“
    „Tust du das?“ Verblüfft drehte er sich um, sodass ihre Gesichter sich fast berührten. „Warum, zum Teufel, hast du das denn nicht gleich gesagt?“
    Sie zog die Nase kraus, zuckte die Achseln und strich sich das Haar hinter die Ohren, als würde das allein schon genügen, all seine Bedenken fortzuwischen. „Weil ich mich immer noch selbst davon zu überzeugen versuchte, dass es falsch sei, dich zu lieben“, meinte sie schließlich und begann, seine Stirn, Wangen und sein Kinn mit kleinen Küssen zu bedecken. „Und es ist auch falsch, selbst wenn es meinem dummen Herzen egal zu sein scheint.“
    „Nein, es ist kein dummes Herz, sondern ein kluges“, erwiderte

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