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Geliebte Gefangene

Geliebte Gefangene

Titel: Geliebte Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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verärgert gewesen, dass er beinahe den Captain in den Kerker geworfen hätte, in dem Anne bis vor Kurzem gewesen war. Er konnte einfach nicht fassen, dass seine Leute so anfällig für Annes Überredungskünste waren. Sie konnte sie glauben machen, dass schwarz weiß und Nacht Tag war. Sie hatte verlangt, freigelassen zu werden, und sie hatten ihr tatsächlich gehorcht … Er stieß die Tür zu Annes Zimmer auf und stürmte hinein. Jetzt würde er mit ihr abrechnen, und er war nicht so leicht zu beeindrucken wie die jungen Narren in seiner Garnison.
    Zumindest schien sie nicht vorzuhaben wegzulaufen. Jackson hatte berichtet, dass ihr dringendster Wunsch der nach einem Bad gewesen war, und es schien, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Der Raum war warm und von Kerzen erhellt. Der Duft von Lavendel hing in der Luft. Im ersten Moment konnte Simon niemanden entdecken, aber er hörte Stimmen und Gelächter hinter einem Paravent aus Stoff, der in der Mitte des Zimmers stand. Er schob ihn beiseite. Und blieb regungslos stehen.
    Anne saß in einer großen hölzernen Wanne mit lavendelduftendem Wasser. Ihr nasses, schwarz glänzendes Haar fiel über ihre nackten Schultern. Ihre Haut war weiß und glatt. Sie war auf eine so unschuldige Art verführerisch, dass Simon sie aus dem Wasser heben und hier und jetzt mit all der Wut und Verbitterung und unglücklichen Liebe, die seinen Körper erfüllte, lieben wollte. Die Stärke dieses Impulses erschütterte ihn zutiefst, nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    Edwina und Muna wollten gerade einen weiteren Eimer Wasser in die Wanne schütten, doch als Muna Simon erblickte, schrie sie auf und ließ vor Schreck das Gefäß los. Wasser ergoss sich über die Binsen, die den Boden bedeckten, und lief über Simons Stiefel. Edwina stolperte und setzte den Eimer krachend zu Boden. Ihr Gesicht war rot vor Anstrengung und Empörung. „Mylord!“
    „Ich habe schon gehört, dass Lord Greville es sich zur Gewohnheit macht, in die Zimmer von jungen Damen einzudringen“, sagte Anne und glitt tiefer ins Wasser. Spöttisch sah sie ihn aus ihren dunklen Augen an, aber er konnte den Ärger hinter ihrem Lächeln spüren. „Ich dachte mir schon, dass Ihr gerne mit mir reden wollt, Lord Greville, aber ich hatte nicht ange nommen, dass es so dringend sei. “
    Simon blickte zu ihr hinunter. Sie war beinahe bis zum Kinn ins Wasser getaucht, aber obwohl der Lavendel dem Wasser eine milchig helle Farbe verliehen hatte, konnte er doch immer noch schattenhaft die Umrisse ihres Körpers unter der Wasseroberfläche erahnen. Der parfümierte Dampf erfüllte seine Sinne und verwirrte seinen Geist mit verführerischen Gedanken. Er verschränkte die Arme. „Es wäre mir eine Freude, jetzt mit Euch zu reden“, sagte er sanft.
    Edwina schnaubte verächtlich. „Ihr solltet draußen warten, Mylord, bis Lady Anne sich angezogen hat.“
    Simon lachte. „Gute Frau, ich werde nirgendwohin gehen. Ich vertraue nämlich ganz und gar nicht darauf, dass meine Gattin nicht durch das Fenster entschwindet, kaum dass ich mich umgedreht habe.“
    „Das solltet Ihr aber, Mylord“, stellte Edwina empört fest. „Eine Schande, meine Herrin wie eine Verbrecherin zu behandeln!“
    Ein wenig Wasser spritzte über den Rand, als Anne sich in der Wanne bewegte. „Das reicht, Edwina.“ Sie warf Simon einen herausfordernden Blick zu. „Also gut, Mylord, wir werden reden. Muna, das Badetuch, bitte.“
    Sie stand auf. Wieder spülte Wasser über Simons Stiefel, aber diesmal bemerkte er es nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit wurde von dem hellen, nackten Körper seiner Frau in Anspruch genommen.
    Ihre Haut war von der Hitze sanft gerötet und duftete süß und warm. Ihr Haar war schwarz wie die Nacht. Ihre Brüste waren fest und sanft gerundet. Voller Bewunderung starrte Simon sie an. Sein Blick wanderte über die schlanke Kurve ihrer Taille zu ihren Hüften. Und weiter nach unten …
    Sie trug nichts außer einem triumphierenden Lächeln.
    Simon öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, aber die Worte wollten nicht kommen. Er räusperte sich und wandte sich an Annes Helferinnen. „Raus.“
    Während Edwina und Muna noch einen verängstigten Blick tauschten, nahm Simon der jüngeren Frau das Badetuch aus der Hand. „Raus“, wiederholte er. „Auf der Stelle.“
    Sie gingen. Nicht einmal Edwina wagte, Widerspruch einzulegen. Und während alldem stand Anne nackt und stolz vor ihm.
    Als sich die Tür hinter den Frauen schloss,

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