Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
Telefon und wählte die Nummer einer Flugzeugchartergesellschaft in Belize City.
    »Wenn ich hoch genug bleibe«, rief er, »ich will wissen, was sie vorhaben, wohin sie fahren! Wo sie anlegen werden … Ich werde schon eine Möglichkeit ausmachen, wo ich sie greifen kann.«
    Es war nicht möglich, dem Rasenden diesen Plan auszureden. Er bestellte bei der Chartergesellschaft eine zweimotorige Cessna mit Schwimmern statt Fahrwerk, um überall mit dem Flugzeug wassern zu können. Denn so gut kannte Fernando seine Partnerin, um zu wissen, daß sie auf dem Wasser bleiben würde. Nur hier hielt sie sich für unangreifbar und sicher.
    Er glaubte, Mary-Anne so gut zu kennen, der Arme. Aber Frauen ändern sich oft grundlegend, wenn sie lieben. Das kalkulierte Fernando nicht mit ein.
    Vom Hafen rief McDonald an. Er war sehr aufgeregt.
    »Das ist vielleicht ein Ding, Chef!« rief er ins Telefon. »Dieser Juan hat das Boot in der kurzen Zeit doch tatsächlich seetüchtig bekommen! Es fehlt nur noch ein Aggregat für die zweite Maschine, dann können wir auslaufen.«
    »Einbaudauer?«
    »Zwei Stunden, Chef!«
    »Wir bleiben auf Funkverbindung, Jim! Ich fliege mit einer Cessna die Cays ab. Und wenn ich die ›Altun Ha‹ habe, rufe ich dich, und du kommst sofort hin. Über die weiteren Aktionen alles per Funk!«
    »Okay, Chef.«
    »Wohin, denkst du, sind sie gefahren?«
    »Ich tippe auf Cayman-Islands, Sir. Dann sind sie aus den Cays längst heraus und schwimmen auf der offenen See.«
    »Ich habe ein Wasserflugzeug.«
    »Das ist gut, Sir. Ich glaube, sie haben keine Chancen …«
    »Gar keine, Jim!«
    Dr. Ynares, der sich noch immer um den stöhnenden Johnny bemühte und auf die Wirkung seiner Injektion wartete, hatte es zusammen mit Dr. Casillas aufgegeben, Dalques an dem Flug zu hindern.
    Die einfachste Methode, Johnny den Magen auszupumpen, war leider fehlgeschlagen. Es war einfach unmöglich, dem Kerl einen Schlauch bis in den Magen zu schieben. Weiter als bis in die Mundhöhle drang der Doktor mit seinem Gummischlauch nicht vor, dann spuckte Johnny so gewaltig den Fremdkörper aus, daß es Ynares nach dem dritten Versuch aufgab. »Für mein geringes Honorar«, sagte der Arzt, »brauche ich mich nicht noch anspucken zu lassen. Jetzt kriegt der Kerl eine Spritze, die ihm alles öffnet!«
    Und darauf wartete Dr. Ynares jetzt.
    Plötzlich entstand im Nebenraum eine Unruhe. Der Funker der ›Export- und Import-Gesellschaft für Häute und Kunsthandwerk‹ stand in der Tür.
    »Ich habe die ›Altun Ha‹ im Kasten!« rief er aufgeregt. »Ich habe sie! Miss Tolkins meldet sich. Sie möchte Sie sprechen, Don Fernando …«
    Dalques drehte sich wie ein Parterreakrobat um seine eigene Achse und raste in den Nebenraum. Der Funker hatte bereits den Verstärker angestellt und das Gespräch über Lautsprecher geschaltet.
    »Raus!« brüllte Fernando.
    Der Funker zog den Kopf ein und schloß die schalldichte Tür hinter sich. Fernando war allein mit Mary-Annes Stimme.
    Sie klang klar durch den Raum. Da auch das Gegensprechgerät eingeschaltet war, stand einer Unterhaltung nichts im Wege.
    »Wo bist du?« fragte Fernando heiser.
    »Auf meinem Schiff.«
    »Das weiß ich! Welche Position?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Bist du verrückt geworden, Mary-Anne?«
    »Ja!«
    »Rainherr …«
    »Ich liebe ihn. Genügt dir das? Ich liebe ihn!«
    »Vorerst …« Fernando knirschte mit den Zähnen. Was sollte er zuerst sagen? »Und dafür opferst du unsere Firma?«
    »Ich überlasse dir den ganzen Laden an Land, Fernando.«
    »Wie großzügig! Du weißt genau, daß er nur zehn Prozent unseres Umsatzes bringt! Der Hauptjob ist und bleibt das Abkassieren …«
    »Das machen wir jetzt allein.«
    »Wir?« Dalques schluckte. Seine Luftröhre hatte sich plötzlich verengt. »Sag das noch mal!«
    »Wir! Andres, Juan und ich.«
    »Das ist eine Lüge! Rainherr würde so etwas nie tun! Ein Mann wie er … und ein Pirat der Karibik!«
    Fernando ließ sich in einen Sessel fallen und starrte die Wand mit den vielen rundfunktechnischen Einrichtungen an. Die Verständigung war so gut, als wenn Mary-Anne ihm gegenübersitzen würde. Wie das alles funktionierte, war für ihn immer ein Rätsel geblieben. Auch dieses Fernsehen … Töne und Bilder fliegen unsichtbar durch die Lüfte … Wer kann das begreifen, auch wenn man es ihm noch so simpel mit Strahlen und Frequenzen erklärt? Es bleibt etwas Wunderbares.
    »Wo ihr auch seid … ich finde euch!« sagte jetzt

Weitere Kostenlose Bücher