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Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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war hart, die Lippen fest aufeinandergebissen. Neben ihnen, auf der Steuerbordseite in gleicher Höhe, begleiteten sie zwei Haie.
    Es sah wie ein Spiel aus, wenn ihre torpedoähnlichen Körper elegant auf- und niederschnellten und ihre dreieckigen Rückenflossen das Meer durchschnitten.

VII
    Es ist nicht schwer zu erraten, welchen Vorrat an Flüchen Fernando Dalques losließ, als er aus Belmopan zurückkam und sein Haus in heller Aufregung vorfand.
    Der schwarze Diener und Meisterboxer lag auf einem riesigen Holzbett, das man eigens für ihn angefertigt hatte, schlief und stank entsetzlich nach Whisky.
    Dr. Ynares, der rasch herbeizitierte Hausarzt Fernandos, ein alter zerknitterter Mann von 70 Jahren, der in den letzten Jahren mehr nach eigenen Intentionen als nach ärztlichem Wissen behandelte und der mit uralter Indianermedizin erstaunlich mehr Erfolge aufzuweisen hatte als mit der modernen Pharmazie, saß an dem Holzbett und versuchte vergeblich, Dr. Casillas klarzumachen, daß Johnny nicht vernehmungsfähig sei.
    »Was ist los?« brüllte Fernando, als er ins Zimmer stürzte. »Dieser schwarze Hurenbastard! Wie ist es möglich, daß ein Bulle von Mann wie er von einem …«
    »Brüllen Sie nicht so, Fernando!« versetzte Dr. Ynares ruhig. Als Arzt in Belize nimmt man jede, auch die ausgefallenste Situation gelassen hin. »Was wollen Sie dagegen tun, wenn Ihnen jemand unverhofft mit einem Handkantenschlag ins Genick hämmert? Und wenn man Ihnen dann – halb gelähmt – eine volle Flasche Whisky eintrichtert? Erschwerend kommt hinzu, daß es auch noch Ihr heimlich gebrannter Whiskey ist, dieses Sauzeug, das nach drei Gläsern eigentlich die Magenwände durchfressen müßte! Sie können Johnny keinen Vorwurf machen. Er wird so tapfer sein, das alles zu überleben.«
    »Aber Rainherr ist weg!« schrie Dalques.
    »Und wie!« Dr. Casillas hatte die andere Nachricht noch in der Hinterhand, wie ein Berufsspieler das As. »Dr. Rainherr und sein Steuermann Juan Noales sind mit der ›Altun Ha‹ auf großer Fahrt!«
    »Man sollte die Sonne mit Mist verdunkeln«, schrie Fernando außer sich.
    Dr. Ynares sah ihn bewundernd an. »Das war ein herrlicher Satz!« sagte er. »Direkt poetisch.«
    »Seit wann wissen Sie, Casillas, daß sie mit dem Boot unterwegs sind?«
    »Seit einer halben Stunde. McDonald rief vom Hafen an. Jetzt ist er dabei, Rainherrs Yacht fahrtüchtig zu machen. Er will hinterher.«
    »Das schafft er nie!«
    »Wenn es überhaupt einer kann, dann nur Jim. Die ganze Mannschaft hat er aus den Puffs zusammengetrommelt. Sie arbeiten wie die Irren.«
    »Und Mary-Anne?«
    Dr. Casillas zögerte ein wenig mit der Antwort, aber er konnte Fernando die ganze Wahrheit nicht ersparen. »Sie ist bei Rainherr auf dem Boot!«
    »Was?« schrie Fernando noch lauter. »Sie ist …«
    »Man sollte die Sonne …«, fuhr Dr. Ynares fort. »Und den Mond und die Sterne dazu …«
    »Ich alarmiere sofort die Polizei und die Küstenwache. Ich lasse die Hubschrauber der Navy aufsteigen! Ich werde selbst mit einer Zweimotorigen die Cays absuchen. Mir entkommen sie nicht!«
    »An all das habe ich bereits gedacht, Fernando.«
    Dr. Casillas sah die Lage als Jurist etwas anders. »Wir können keine staatliche Hilfe in Anspruch nehmen.«
    »Und warum nicht?« bellte Dalques. Er war so aufgeregt, daß er nach diesen Worten husten mußte.
    »Wegen der Kanone an Bord.«
    »Sie haben recht, Casillas.« Fernando Dalques hatte sich ausgehustet und dadurch anscheinend einen klaren Kopf bekommen. »Ich chartere eine Maschine und suche allein.«
    »Es ist möglich, daß sich Miss Tolkins in einem Zustand … nun, sagen wir … sexueller Euphorie befindet«, meinte Dr. Ynares. »Bitte, brüllen Sie nicht gleich wieder los, Fernando. Ich habe als Arzt die wunderlichsten Dinge erlebt. Ist Mary-Anne eine Frau oder nicht? Ist dieser Rainherr ein Mannsbild oder nicht? Wenn zwei so vollkommene Vertreter ihres Geschlechts aufeinanderprallen, dann ist es, als wenn ein Taifun das Meer aufpeitschte. Da brechen alle Dämme.«
    »Ich rechne sogar damit, daß, wenn Sie wirklich ihre Yacht aus der Luft entdecken und hinuntergehen, sich Miss Tolkins nicht scheuen wird, Sie mit einem der MGs abzuschießen!«
    »Nie! Sie kann nicht töten!«
    »Siehe Pedro Luba …«
    »Das war … Notwehr!«
    »Für wen? Für Dr. Rainherr! Wenn Sie am Himmel erscheinen, Fernando, wird das MG-Feuer auch Notwehr sein.«
    »Ganz gleich! Ich versuche es.«
    Fernando Dalques raste zum

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