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Geliebte Kurtisane

Geliebte Kurtisane

Titel: Geliebte Kurtisane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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es sich zurück. Es war nicht nur ihr Körper, den er wollte, doch es war Jahre her, dass sie Intimität gegeben hatte. Andererseits waren ihre Befürchtungen vielleicht völlig umsonst, denn sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er jeden Augenblick zur Besinnung kommen müsse und sie verlassen werde. Er würde sie einfach stehen lassen, halb entblößt und am ganzen Leib zitternd, voller Verlangen und zutiefst verletzt.
    „Gibt es bei den Unterröcken einen Trick?“ Er hatte den ersten Knopf gefunden, der die oberste Stofflage über den anderen hielt.
    „Mark, was tust du?“
    „Du weißt, was ich tue.“ Er schälte sie aus der obersten Musselinschicht und machte sich an die nächste. „Ich ziehe dich aus.“ Der zweite Unterrock sank über dem ersten zu Boden. „Obwohl ich mir eher vorkomme, als würde ich eine Uhr zerlegen. Auseinandernehmen kann ich es wohl noch, beim Zusammensetzen bräuchte ich aber kundige Hilfe.“
    „Ganz ehrlich, Mark, du musst damit aufhören.“
    Nachdem auch ihr letzter Unterrock gefallen war, trug sie einzig ihre Chemise am Leib.
    „Willst du das denn?“
    Sie wandte sich in seinen Armen um. Sein Blick glitt über sie, maß ihre Gestalt, die nun frei von vielfach geschichteten Röcken und überschüssigem Stoff war.
    Sein Blick ließ sie erstarren; sie fühlte sich wie ein Kaninchen im Angesicht eines Falken. Nur dass dieser Falke nicht zustieß. Stattdessen beugte er sich über sie, küsste sie sanft. Sie schmiegte sich an ihn, schmolz dahin. Unter aller Lust lauerte aber weiterhin die Furcht, wie Glasscherben, die nur darauf warteten, sie zu verletzen.
    Während er sie küsste, wanderten seine Hände über sie, als wolle er ihre Gestalt seiner Erinnerung einverleiben. Sie erschauerte leise, spürte, wie die Härchen auf ihren Armen sich unter seiner zärtlichen Berührung aufstellten.
    „Wenn wir nur noch ein wenig so weitermachen, werde ich den Kopf verlieren“, gestand sie.
    Er nahm sich zurück und suchte ihren Blick. „Nur zu“, meinte er und beugte sich erneut über sie, tiefer diesmal, und schloss seine Lippen um ihre Brust. Hitze flutete ihren Leib. Vergessen war ihr halbherziger Protest, geschluckt vom anschwellenden Verlangen ihres Körpers.
    „Das gefällt dir.“ Seine Stimme war heiser. „Mir auch. Seit Ewigkeiten habe ich daran gedacht. Es wollte mir einfach nicht mehr aus dem Sinn.“
    Jessica nickte stumm, da sie ihrer Stimme nicht traute. Und schon beugte er sich erneut über sie, ließ nun auch seine Zunge um die Knospen kreisen, sanft und doch beharrlich. Sein Atem ging schwer. Sie spürte ihn heiß auf ihrer Haut, durch den feinen Stoff ihrer Chemise. Überwältigende, ganz unbeschreiblich köstliche Empfindungen breiteten sich aus von seiner Liebkosung. Sie fühlte, wie ihre eigene Begierde wuchs. Mark berührte sie, als sei alles eine Entdeckung, als wäre sie eine Delikatesse, die es mit Muße zu genießen galt, ein unschätzbarer Preis, den er erringen wollte. Er berührte sie, als sei ihre Beglückung ihm mehr als nur das Mittel zum Zweck ihrer Vereinigung. Ihre Haut glühte, als er seinen Leib an sie presste.
    „Beeil dich“, drängte sie ihn.
    Er sah auf und bedachte sie mit einem wissenden, einem durchtriebenen Lächeln, wie sie es nur einem Mann mit Erfahrung zugetraut hätte. „Ich habe achtundzwanzig Jahre darauf gewartet. Auf ein paar Stunden dürfte es jetzt nicht mehr ankommen.“
    Wie unwahrscheinlich, dass er hier war, bei ihr. Unmöglich, dass er gut von ihr denken konnte, nach allem, was er nun wusste. Seine Worte ließen aber keinen Zweifel an seiner Absicht. Er wollte sie – das war ganz und gar … abwegig.
    Zärtlich fasste er nach dem Saum ihrer Chemise. Wie ein feiner Hauch glitt der Stoff über ihre Haut.
    „Ein paar Stunden ?“, fragte Jessica ungläubig. „Das nenne ich optimistisch.“
    Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen, dann küsste er sie wieder, küsste sich an ihrem Leib hinab, bis zum Bauchnabel.
    „Es ist fast ein Wunder“, flüsterte er an ihrer Haut. „Dich zu berühren, dich erbeben zu spüren. Und zu wissen, dass ich der Grund dafür bin.“ Er ließ seine Daumen auf ihren Hüften kreisen, berührte zaghaft ihre Oberschenkel, fand erneut ihren Schoß. „Es ist so viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte.“
    Sie grub ihre Finger in sein Haar. „Dann warte erst mal, bis auch ich dich berühre.“
    „Oh ja. Das ist schön“, hauchte er, sah dann aber fragend zu ihr auf.

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