Geliebte magische Lilie
zum Glück geschafft hart zu bleiben. Ich hatte mich nur bis zur Haustür bringen lassen und ihm dann die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Abgesehen von den Reisevorbereitungen hatte ich meine Zeit seither damit verbracht mir die bittere Wahrheit einzugestehen, ich hatte schon wieder denselben Fehler begangen, ich war auf einen Mann hereingefallen, der mich bevormunden wollte. Maurice ist genau wie Lukas, nein eigentlich ist er sogar noch schlimmer, er will über mich bestimmen, obwohl wir nicht mal eine echte Beziehung haben, aber ich werde das nie wieder mit mir machen lassen.
Als ob er das Timing perfekt abgepasst hätte, läutet es gerade an der Tür, als ich diesen Entschluss fasse. Ich nehme meine Jacke und die kleine Reisetasche und öffne ihm. Wie erwarte ist es Maurice, der vor mir steht, er wirkt zerknirscht. „Lilly es tut mir leid ...“, beginnt er, aber ich schneide ihm kühl das Wort ab: „Nicht nötig, du hast mich nur daran erinnert welche Prioritäten du hast, das war ganz gut so. Ich habe dir die Verantwortung für meine Sicherheit aufgehalst, also ist es nur recht und billig, wenn du alles tust, um sie zu gewährleisten. Wir haben eine geschäftliche Beziehung, wir hätten das nie mit etwas Privatem vermischen sollen, das war dumm.“ Mit einer blitzschnellen Bewegung greift er nach meiner freien Hand und sagt beschwörend: „Das ist nicht wahr, es kann funktionieren. Bitte Lilly, wir ...“, ich versteife mich und werfe einen eisigen Blick auf seine Hand. Für einen Moment meine ich Schmerz in seinen dunklen Augen zu sehen, aber das ist wohl nur Wunschdenken, weil mein eigenes Herz blutet, denn einen Herzschlag später ist da nichts mehr und er lässt meine Hand los. Er verneigt sich knapp und sagt unbewegt: „Vergebung, darf ich deine Tasche nehmen?“ Mit einer steifen Bewegung übergebe ich sie ihm.
Er fährt mich direkt zu einem kleinen, offenbar privaten Flugfeld. Rose und Eric erwarten uns dort schon. Ich nicke ihnen nur kurz zu und steige ein. Zum Glück ist Maurice genug Gentleman um sich ans andere Ende der kleinen Maschine zu setzten. Rose wirft einen besorgten Blick zu ihm, kommt dann aber zu mir und fragt lächelnd: „Darf ich neben dir sitzen?“ „Sicher, warum nicht“, antworte ich schulterzuckend. Als wir in der Luft sind, sagt sie ernst: „Du weißt hoffentlich wie dankbar ich dir bin. Eric leidet sehr unter dem Schicksal seines Bruders.“ Ich wende mich ihr zu, und sehe, dass ihr hübsches, puppenhaftes Gesicht sehr besorgt wirkt. Zögernd sage ich: „Ich kann nicht versprechen, dass ich ihn finde, und selbst wenn …, er ist in einem schlimmen Zustand.“ „Ich weiß, die anderen haben es mir erzählt“, seufzt sie bedrückt. „Vielleicht kann man ihm nicht mehr helfen.“ Kummer überzieht ihr Gesicht, „ich hoffe doch, ich glaube es würde einen Teil von Eric zerstören, er klammert sich schon so lange an den Gedanken Jacob retten zu können. Ich habe gelesen, dass es Hexen gibt, die so etwas vermögen, ist das wahr?“ Die Hoffnung in ihren Augen versetzt mir einen Stich, ich seufze: „Es gibt Heilerinnen, das ist wahr, aber ich bin keine, und ich zweifle daran dass eine andere Hexe den Unmut meiner Großmutter auf sich ziehen würde, vor allem nicht um einem Vampir zu helfen.“ Ich komme mir wie ein Miststück vor, als ich sehe wie ihre Schultern heruntersacken, ich räuspere mich und füge hinzu: „Aber vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm, oder ihr findet eine andere Möglichkeit, lass ihn uns zuerst mal finden.“ Sie lächelt mich an, auch wenn es traurig wirkt, und sagt dann ernst: „Danke, aber da ist noch etwas. Lilly ich möchte mich für gestern entschuldigen.“ Darauf angesprochen spüre ich sofort wieder Hitze in meine Wangen steigen, ich krächze: „Das ist nicht nötig, ich muss mich entschuldigen, es war ja unmöglich, ich meine für gewöhnlich tue ich so etwas nicht, nicht in einer Küche mit Publikum vor der Tür. Ich ...“, sie stoppt mein Gestammel, indem sie sanft nach meiner Hand greift. „Das weiß ich doch, Lilly du bist eine unglaublich nette, mutige und vor allem gutherzige Frau. Ich weiß es klingt vermutlich nicht sehr glaubwürdig, weil ich dich brauche, aber auch wenn das alles vorbei ist, wäre ich glücklich, wenn wir Freunde sein könnten. Und Lilly, bitte sei nicht böse auf Maurice, er will dich nur beschützen.“ Ich schnaube: „Natürlich, sonst ist er einen Kopf kürzer.“ „Jetzt hört endlich mit
Weitere Kostenlose Bücher