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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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diesem Unsinn auf“, sagt sie streng. Ich blicke jetzt wieder zu ihr hinüber und sie wirkt jetzt resolut, als sie fortfährt: „Es ist so lächerlich, dass ihr beide so tut, als ob es nur eine Affaire wäre. Herrgott Lilly, ein Blinder mit Krückstock könnte sehen, dass ihr euch liebt.“ Ich keuche erschrocken auf, Maurice Stimme erspart mir die Antwort, indem er von hinten knurrt: „Jetzt lass sie doch endlich in Ruhe. Und hör auf dir etwas zusammenzufantasieren.“ Rose wirft ihm einen merkwürdigen Blick zu schweigt dann aber. Ich sollte froh sein, wäre ich auch, wenn mein Herz nur nicht so schmerzen würde.

    Maurice

    Während ich ganz hinten im Flugzeug sitze und Lillys Hinterkopf anstarre fällt mir etwas ein, dass ich einmal gelesen hatte. Ich kann mich an den genauen Wortlaut nicht mehr erinnern, aber sinngemäß hatte es gelautet, für alles, was du tust, bekommst du früher oder später die Rechnung. Bisher hatte ich diese Worte stets belächelt. Ich war vierhundert Jahre alt, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie viele Herzen ich in dieser Zeit gebrochen hatte, aber jetzt kann ich endlich verstehen, wie furchtbar es ist, wenn es einem gebrochen wird. Hatte ich mir gestern noch vorgemacht, ich könne Lilly irgendwie an mich binden, so weiß ich es heute besser. Sie will mich immer noch, das kann ich riechen, aber sie hat klargemacht, dass sie uns keine Chance mehr gibt, und nach meinem gestrigen Ausrutscher meint sie das nun auch ernst. Ich beiße frustriert die Zähne aufeinander. Wenn das hier die Strafe für meinen leichtfertigen Umgang mit Gefühlen sein sollte, dann ist sie gelungen, denn ich fühle mich, als ob man mir das Herz aus der Brust gerissen hätte. Aber ich werde sie zumindest beschützen, selbst wenn es das Letzte sein sollte was ich tue, egal ob es ihr passt oder nicht.

    Nach dem wirklich verrückten Kuppeleiversuch meiner Freundin hatten wir alle den Flug schweigend verbracht. Woran sich auch als wir in den Hubschrauber umgestiegen waren nichts geändert hatte. Jetzt sind wir gelandet und ich stehe unter Spannung. Zum Glück hat Rose daran gedacht die ganze Sache möglichst unauffällig abzuwickeln, nur Elias, der ihre rechte Hand vor Ort ist, erwartet uns und führt uns dann gleich zu den Höhlen.
    Über Funk hatten wir ihm bereits die Beschreibung der Vision gegeben und er führt uns zu der entsprechenden Höhle. Ich bleibe direkt hinter Lilly, bereit jeden Moment loszuschlagen, falls doch einer der anderen Vampire auftauchen sollte, und ihr zu nahe tritt.

    Lilly

    Die Höhlen, durch die uns der fremde Vampir führt, sind düster, und das nicht nur weil es dunkel ist, sondern weil eine merkwürdige Aura darüberliegt. Aber fast bin ich dafür dankbar, obwohl sie mir einen kalten Schauer über den Rücken jagt, denn das lenkt mich wenigstens von Maurice ab, der so knapp hinter mir geht, dass ich fast seine Wärme spüren kann.
    Ich weiß noch bevor der Vampir es sagt, dass wir gleich die richtige Höhle erreichen werden, mein Unbehagen verstärkt sich. Waren die Höhlen bis jetzt hoch genug gewesen um aufrecht zu gehen, vermindert sich die Höhe jetzt rapide. Der Eingang zu der gesuchten Höhle wirkt nur mehr wie ein dunkles Loch in der Wand. Als ich mit meiner Fackel darauf zugehe, hält Maurice mich auf. „Warte, lass mich vorgehen“, fordert er. Obwohl mich sein Ton zum Widerspruch reizt lasse ich ihm seinen Willen, denn ich fühle mich hier mehr als unwohl. Als er sich hinkniet, um auf allen Vieren in dem Loch zu verschwinden, steigt Panik in mir auf. Ich zwinkere, die Dunkelheit scheint plötzlich zu wabern und nach ihm zu greifen, ich keuche erschrocken auf. „Was hast du?“, fragt Rose besorgt. Aber ihr Gesicht verschwimmt vor mir, als ich in eine Vision gleite. Diesmal bin ich nur Zuschauer, ich stehe in der Dunkelheit, sie bewegt sich um mich herum berührt mich aber nicht. Ich versuche etwas zu erkennen, und als ob sie mir dabei helfen wollen würden, werden die dunklen Schwaden an einer Stelle dünner, fast durchlässig. Dahinter kann ich Maurice erkennen, er trägt eine andere Kleidung als gerade vorher, was mir bestätigt dass es eine Vision ist. Aber seine Haltung ist merkwürdig, die Arme und Beine sind vom Körper weggestreckt, so als ob man ihn irgendwo festgebunden hätte. Aber außer uns beiden ist nur Dunkelheit zu sehen. Dunkelheit, die jetzt an ihm emporkriecht, ihn förmlich verschluckt, und er schreit dabei vor Schmerz. „Maurice“, schreie

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