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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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mitreißt.

    Mein Herz hämmert vor Panik hart gegen meine Rippen, ich achte nicht auf den Weg, ich konzentriere mich einfach nur noch darauf weiterzulaufen, während er mich mitschleift. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich stehen bleiben, keuche ich vor Erschöpfung und meine Seiten stechen, als ob Messer darin stecken würden. Wir sind in einer winzigen Wohnung, die ich nie zuvor gesehen habe. Lukas hat mich in die Mitte des Zimmers geschoben und ist nun dabei die Tür mit einem Tarnzauber zu belegen, was eine ganze Weile dauert, weil er nur die linke Hand benutzt. Als er fertig ist kommt er wieder zu mir. Der letzte Rest Zweifel, den ich nach dem Kampf und meiner Rettung noch an seiner Unschuld gehabt hatte, vergeht, als ich seine rechte Hand nun näher betrachte. Sie ist halb erfroren, er hält sie steif an seine Seite gedrückt. „Darf ich deine Hand untersuchen?“, frage ich schuldbewusst. Er reicht sie mir schweigend. Ich weiß kaum wo ich sie anfassen soll so übel sieht sie aus, ich verfluche die Tatsache keine Heilerin zu sein. „Du brauchst einen Arzt“, stelle ich überflüssigerweise fest. Er entzieht mir die Hand und schüttelt den Kopf, „eine Heilerin wird das schneller in Ordnung bringen.“ Gequält weiche ich seinem Blick aus, er hat es noch nicht begriffen, und ich hasse es ihm die bittere Wahrheit beibringen zu müssen. Ich würge hervor: „Ja, aber wir können keiner von ihnen trauen.“ „Was redest du da?“, fragt er verwirrt. Ich zwinge mich ihn wieder anzusehen und sage hart: „Die Schatten, die uns angegriffen haben, sind Geschöpfe des Herrn der Schatten, eine Kreatur, die vor langer Zeit verbannt worden ist. Jemand versucht ihn zu befreien, und dieser jemand ist einer von uns.“ Er wird aschfahl, als er begreift, als er sich schließlich die heile Hand an die Brust legt und feierlich schwört: „Ich werde alles tun, um dich zu schützen und deine Großmutter zu rächen, selbst wenn es mein Leben kosten sollte“, bohrt sich schlechtes Gewissen wie ein Stachel in mein Herz. „Lukas es tut mir leid“, sage ich heiser. „Das muss es nicht, die Hand kommt sicher wieder in Ordnung, es sieht schlimmer aus, als es ist.“ „Das meine ich nicht, ich …, Lukas ich hätte dich nie verdächtigen dürfen. Trotz unserer persönlichen Differenzen hätte ich nie an deiner Loyalität zweifeln dürfen.“ Beschämt senke ich dabei den Kopf, aber er legt mir sanft einen Finger unter mein Kinn und hebt es zu sich empor, sodass ich ihm wieder in die Augen sehen muss. Zu meiner Überraschung liegen darin nur Wärme und Zuneigung, er sagt ernst: „Ich tue es nicht nur, weil es meine Pflicht ist, sondern weil ich es will. Lilly bloß weil es zwischen uns nicht funktioniert hat heißt das nicht, dass du mir egal bist.“ Der Stachel bohrt sich tiefer, ich schlucke und krächze belegt: „Aber ich werde nie mehr ...“, er unterbricht mich sanft: „Ich bin kein Idiot, ich weiß, dass es vorbei ist, und dass wir nicht zusammenpassen.“ „Aber all die Male als du die Männer, mit denen ich ausgehen wollte, verscheucht und eingeschüchtert hast, ich dachte ...“, er seufzt: „Das war der Wunsch der Regentin, sie hatte die fixe Idee, dass wir wieder zusammenkommen sollen. Ich habe ihr gesagt, dass das nichts wird, aber sie ist …, war ...“, „die sturste Person, die wir kennen“, vollende ich den Satz. Er nickt und fährt dann fort: „Irgendwann wirst du jemand haben, und ich hoffe ich werde auch jemand finden, aber egal was passiert, du wirst mir immer wichtig sein. Es tut mir leid, dass du mich für deinen Gefängniswärter hältst, aber ich will dich nur beschützen, bitte lass mich das tun, vor allem jetzt, wo wir auf uns allein gestellt sind.“ Ich komme mir wie ein komplettes Miststück vor, weil ich ihn für den Verräter gehalten hatte, aber wenigstens eine gute Nachricht habe ich für ihn, nun ja, zumindest halte ich es für eine gute Nachricht. Ich sage lächelnd: „Aber wir sind nicht ganz allein.“ Er runzelt die Stirn, „aber du sagtest ...“, „dass wir keiner Hexe trauen können, und das stimmt. Aber die Vampire werden uns helfen.“

10.Kapitel

    Maurice

    Meine Freude darüber so schnell wieder von Lilly zu hören, war schnell in blankes Entsetzten umgeschlagen, als sie mir den Grund ihres Anrufes verraten hatte. Sie hatte angekündigt gemeinsam mit Lukas, der offenbar doch nicht der Attentäter war, in das ihr bekannte Haus zu kommen. Ich hatte Rose

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