Geliebte magische Lilie
in den Wahnsinn getrieben hatte, war ich in den vergangenen Tagen dazu übergegangen mich abzulenken indem ich in meinen Büchern nach Hinweisen auf die Dunkelheit, die ich in meiner Vision gesehen hatte, und der alten Magie in den Höhlen zu suchen. Kurz bevor Maurice an die Scheibe geklopft hatte, war ich über eine interessante Stelle gestolpert. Ich nehme Platz, um weiterzulesen.
Bericht von Regentin Valeria Anno Domini 500
Am heutigen Tag konnte eine große Bedrohung abgewendet werden, es ist uns gelungen den Herrn der Schatten, dessen wahrer Name ungenannt bleiben soll, um ihn nicht zurückzurufen, einzukerkern. Aber es hat einen hohen Blutzoll gefordert. Der letzte der großen Hexenmeister hat sein Leben gegeben, um ihn mit seiner Magie an den magischen Kerker zu binden.
Er ist ein Geschöpf der Dunkelheit, er ernährt sich von dunklen Gefühlen wie ein Vampir von Blut. Dabei ist es ihm gleich ob er Mensch, Hexe, Vampir oder sonst ein Geschöpf zerstört. Seine Diener sind lebendige Schatten, die jeden verschlingen und ihn als leere Hülle wieder ausspucken. Und das sind nur die Gaben, von denen wir wissen. Ich warne hiermit jede Hexe und jeden Hexer davor ihn jemals wieder freizulassen, denn er würde uns alle zerstören.
Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken und verscheucht meine rosige Stimmung. Es muss nicht sein, aber das, was ich gesehen hatte, konnten diese lebendigen Schatten gewesen sein, und sie hatten Maurice verschlungen. Ich klappe das schwere Buch ruckartig zu, es war sicher kein Zufall, dass ich diese Vision genau dort gehabt hatte, wo die dunkle Magie zu spüren gewesen war. Ich muss diesen Ort näher untersuchen, sobald ich wieder etwas Freiheit habe, nur hat sich das miese Gefühl in mir verkrallt, dass ich nicht mehr viel Zeit dafür habe.
9.Kapitel
Lilly
Am nächsten Morgen teilt Lukas mir mit, dass ich bei der Regentin erwartet werde. Ich mache mir nicht die Mühe mich besonders zurechtzumachen, denn im Gegensatz zu früher habe ich nicht mehr vor ihr alles recht zu machen.
Als Lukas mich in ihr Büro führt, ist dort, zu meiner Überraschung auch meine Tante Amanda anwesend. Kaum dass die Tür zu ist befiehlt meine Großmutter: „Setz dich.“ Ich straffe mich, „danke ich stehe lieber.“ Alle drei sehen mich verblüfft an. Ich sage hart: „Könnten wir es einfach hinter uns bringen?“ „Wie du willst, deine Behauptung Lukas wäre an dem Attentat schuld ist unsinnig, sonst hätte er dich ja wohl in den vergangenen Tagen umgebracht, findest du nicht?“ „Ich habe ja auch nie behauptet, dass ich das Ziel war. Es sollte nur so aussehen, damit ich meine Aufgabe beenden muss.“ Ihr Blick wird noch kälter, „diese sogenannte Aufgabe ist ohnehin vorbei. Du wirst Morgen wieder deinen Dienst hier aufnehmen und wir fangen ernsthaft mit deiner Ausbildung an.“ „Aber ...“, sie unterbricht mich: „Keine Widerrede, ich werde nicht ewig leben, und dann musst du bereit sein.“ Ehe wir ernsthaft in Streit geraten können, mischt meine Tante sich ein: „Verzeih meine Einmischung, aber mir scheint immer noch, dass es klug wäre diese Vampirhexe auf unsere Seite zu ziehen.“ „Wir brauchen diese Vampire nicht, und auch nicht ihre Hexe“, wehrt die Regentin ab. „Aber Mutter, überlege doch mal die Vorteile, wenn sie weiterhin ...", "Amanda es reicht, ich wünsche keine Diskussion mehr.“ Ich beobachte ungläubig wie meine Tante es noch mal versucht: „Gib ihr doch einen Wächter mit, das werden sie schon schlucken wenn sie ihre Hexe ausgebildet haben wollen. Lukas würde sicher ...“, ein nun völlig eiskalter Blick lässt sie nun aber doch verstummen. Meine Großmutter sagt beißend: „Deswegen meine Tochter wird Lilly mir nachfolgen und nicht du, du hast einfach kein Gespür für das Richtige. Die Sache ist beendet und damit Schluss.“ Für einen Moment meine ich blanke Wut in Amandas Augen aufleuchten zu sehen, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hat, aber kein Wunder auch ich würde Elisa Mac Evan im Moment am liebsten an die Kehle springen, wenn es denn etwas bringen würde. Die beginnt nun, ohne uns weiter zu beachten, in einem Buch zu blättern, wir sind wohl entlassen. „Komm Lilly gehen wir“, sagt Lukas leise, ehe ich ihm nach draußen folge werfe ich meiner Tante noch einen dankbaren Blick zu, auch wenn es nichts genützt hat, bin ich dankbar für ihre Unterstützung, selbst wenn mir nicht ganz klar ist, wieso sie es getan hat.
Am nächsten
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