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Geliebte Myriam, geliebte Lydia

Geliebte Myriam, geliebte Lydia

Titel: Geliebte Myriam, geliebte Lydia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Plepelits
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sagst: ich seh' sowas nie. Und seit damals ...?'
    'Seit damals wußte ich, daß nur du als Vater in Frage kommst. Natürlich konnte oder wollte ich's im ersten Moment gar nicht glauben, und außerdem war ich überzeugt, daß es sich zeitlich sowieso nie ausgeht. Aber dann ist mir das mit der Frühgeburt eingefallen, und ich hab' blitzartig nachgerechnet und festgestellt, daß es sich sogar bestens ausgeht. Und damit war für mich jeglicher Zweifel ausgeschlossen.'
    '... daß ich ...?' Und ich schaute sie fragend an.
    'Natürlich: daß nur du der Vater sein kannst.'
    '... daß nur ich ...', wiederholte ich mit erstickter Stimme, und dann versagte sie mir vollends, und ich starrte nur mehr in weite Fernen und hatte erneut sowas wie einen Tagtraum: ich war mit Lydia im stockfinsteren unterirdischen Verlies, und wir tasteten uns, eng umschlungen, durch die Dunkelheit, bis wir mit den Füßen an Myriams Körper anstießen; und während Lydia nach einer Taschenlampe suchte, kniete ich mich nieder und begann die bitterlich schluchzende Myriam zu trösten, indem ich ihre Wangen streichelte, und ich merkte, wie ihr das angenehm ist, und merkte zugleich, wie mir das angenehm ist. Und schließlich hatte Lydia eine Lampe gefunden und Licht gemacht, und so entdeckten wir das Unrecht, das unserer Myriam zugefügt worden war. Und dann säuberte ihr Lydia mit großer Sorgfalt Unterleib und Schenkel und führte sie in unser sogenanntes Bad. Und sobald Myriam eingeschlafen war, brach Lydia in bittere Tränen aus, und als ich sie liebkoste und zu trösten versuchte, sagte sie: 'Schatzilein! Bitte, behalte mich lieb! Ich liebe dich so!' Und ich verstärkte und erweiterte meine Liebkosungen und dehnte sie auf ihren ganzen Körper aus, bis sie nach einer ganzen Serie von Orgasmen friedlich einschlummerte. Und so lag ich nun in denkbar erregtem Zustand zwischen meinen zwei friedlich schlummernden Süßen - oder so dachte ich; denn auf einmal merkte ich, daß Myriam wach ist und nach weiterem Trost verlangt. Und da ich ja kein Unmensch bin und auch nicht aus Holz, spendete ich ihr eben weiteren Trost und versank zuletzt selber in einem wahren Taumel der Glückseligkeit.
    Mit einem furchtbar bitteren Geschmack in der Kehle schreckte ich plötzlich aus meinem ach so angenehmen Tagtraum auf, erkannte wieder meine Lydia neben mir und murmelte ganz geknickt: '... daß nur ich der Vater sein kann?' Sie erwiderte jetzt aber gar nichts mehr, sondern hatte sich ganz in ihr Schneckenhaus zurückgezogen und hielt Mund und Augen geschlossen, und ihr Gesicht ließ durch keinerlei Bewegung erkennen, was sie gerade dachte oder empfand. Gab sie sich auch gerade einem Tagtraum hin? Oder nahm sie mir's immer noch übel, oder litt sie immer noch unsäglich unter ihrer Eifersucht? Das mußte ich unbedingt wissen, denn hätte letzteres zugetroffen ... ich muß schon sagen, das hätte mich irrsinnig bekümmert - das hätte mir den Rest gegeben. Und so ließ ich quasi einen Versuchsballon steigen und murmelte: 'Schatzilein? Kannst du mir verzeihen?'
    Und jetzt wurde ihr Gesicht wieder lebendig, und es war wirklich ganz so, als ob ich sie aus einem tiefen Schlummer oder eben aus einem Tagtraum gerissen hätte, und sie sagte beinahe verwundert: 'Verzeihen? Was soll ich dir denn verzeihen, du Dummerl?'
    Dummerl? Das klang ja so, als wüßte sie schon, was jetzt kommt, und machte mir die Sache nicht gerade leichter. Und nach einigem Zögern sagte ich: 'Naja ... daß halt nur ich der Vater sein kann .. daß nur ich als Vater in Frage komme!'
    'Und du meinst, ich bin dir deshalb böse?'
    '... falls du mir deshalb noch böse bist.'
    'Noch? Als ob ich dir deshalb jemals böse gewesen wäre!'
    'Bist du aber!'
    'Aber nein! Ein bißchen Angst hab' ich am Anfang vielleicht noch gehabt! Aber böse - nein, böse bin ich dir nie gewesen! Wo ich doch selber viel zu gut weiß, wie das mit der Myriam ist!'
    'Was meinst du damit: du weißt selber viel zu gut, wie das mit der Myriam ist?'
    Daraufhin bekam Lydia einen auffallend roten Kopf und flüsterte: 'Verstehst du wirklich nicht, was ich damit meine?'
    'Naja, vermutlich, daß du halt irrsinnig verständnisvoll bist, oder so ähnlich. Aber sicher bin ich mir nicht.'
    Lydia errötete noch stärker und flüsterte noch leiser: 'Ach ... da hast du's also nie mitgekriegt ... nie gemerkt? Und ich dachte die ganze Zeit: ha, wie diskret doch mein Schatz ist und wie verständnisvoll! Nichts läßt er sich anmerken!'
    Ich kapierte aber gar

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