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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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aus welchem Grund haben Sie dieses Haus beobachtet?« herrschte Charlotte ihn an.
    »Weil ich sichergehen wollte, dass der Besitzer fortgefahren ist und nicht vorhat, mitten in der Nacht unerwartet zurückzukehren, was denn sonst?«
    »Gütiger Himmel, Sie sind ein echter Einbrecher, ein Profi, der seinem Beruf nachgeht!«
    »Das kann man wohl sagen.« Der Mann strahlte vor Stolz. »Und mich haben sie noch nie geschnappt, weil ich nämlich vorsichtig bin. Ich gehe immer erst auf Nummer Sicher, ob die Besitzer auch tatsächlich die Stadt verlassen haben, ehe ich zuschlage und mich bediene. Heute Nacht sollte es dann losgehen, und was sehe ich? Ein vornehmes Pärchen, das versucht, mich um meinen Gewinn zu bringen.«
    Baxter senkte die Stimme. »Ich habe gesagt, Sie sollen uns den Weg freimachen. Ich werde es Ihnen nicht noch einmal sagen.«
    »Das höre ich gern. Heute Nacht hab ich nämlich keine Zeit für stumpfsinnige Predigten.« Der Mann wandte sich mit einem letzten spöttischen Blick von Baxter ab und sah mit seinem zahnlosen Grinsen Charlotte an. »Also, was ist, Sie Herumtreiberin? Was haben Sie an sich gebracht? Vielleicht einen Teil des Tafelsilbers? Oder ein paar Klunker aus dem Schmuckkasten? Ganz gleich, was es ist, es gehört mir. Rücken Sie es sofort raus.«
    »Wir haben keine Wertgegenstände aus diesem Haus entfernt«, empörte sich Charlotte.
    »Irgendwas müssen Sie doch mitgenommen haben.« Der Mann warf einen finsteren Blick auf den Skizzenblock. »Und was ist das?«
    »Nichts weiter als ein Skizzenbuch. Mit Ihnen hat das nichts zu tun.«
    »Bücher interessieren mich nicht, aber ich werde mir mal ansehen, was Sie unter diesem Umhang verborgen haben. Ich wette, da stecken ein paar hübsche Kerzenhalter und vielleicht auch noch ein oder zwei Halsketten drin. Öffnen Sie diesen Umhang.«
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage«, sagte Charlotte mit eisiger Geringschätzung.
    »Also, ich muss schon sagen, was für ein vorlautes Biest. Und jetzt gebe ich Ihnen mal eine kleine Kostprobe, was passieren wird, wenn Sie nicht rausrücken, was mir zusteht.«
    Der Mann bewegte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Er hob die Pistole hoch, als sei sie ein Schlagstock, und dann holte er zügig zu einem brutalen Hieb auf Baxters Kopf aus.
    »Nein«, keuchte Charlotte. »Warten Sie, tun Sie ihm nichts. Er arbeitet doch nur für mich.«
    Baxter hatte sich bereits geduckt und war zur Seite gesprungen, um dem Hieb auszuweichen. Er zerrte eines der Glasröhrchen aus der kleinen Schachtel in seiner Manteltasche, brach es auf und schleuderte es seinem Angreifer mitten ins Gesicht.
    Diese spezielle Phosphorverbindung strahlte, sobald sie mit Luft in Berührung kam, ein grelles, blendendes Licht aus. Der Schurke bekam einen Schock und stimmte ein Wutgebrüll an, sprang unbeholfen mit einem Satz zurück und rieb sich mit den Händen die Augen. Die Pistole fiel klappernd auf das Pflaster.
    Baxter trat einen Schritt vor und versetzte dem Mann mit der Faust einen Kinnhaken. Der Kerl war immer noch geblendet von dem grellen Licht und geriet ins Taumeln.
    »Du hast mich geblendet, du hinterhältiger Halunke. Ich bin blind .«
    Baxter sah keine Veranlassung, ihm zu versichern, dass die Wirkung nur vorübergehend war. Er umklammerte Charlottes Arm. »Kommen Sie. Ich kann die Kutsche schon hören.«
    »Eine solche Ungerechtigkeit«, jammerte der Schurke. »Ich bin hier doch der, der das leerstehende Haus gefunden hat. Es ist meines. Sucht euch euer eigenes Haus.«
    Charlotte warf noch einen letzten Blick auf den entrüsteten Schurken. »Wir werden den Magistrat davon unterrichten, dass Sie sich in dieser Gegend herumtreiben. Sie sollten lieber schleunigst verschwinden.«
    »Das genügt jetzt.« Baxter sah in der Ferne die Lampen der Kutsche. Er zerrte Charlotte hinter sich her. »Wir haben schließlich unsere eigenen Probleme.«
    »Ich will aber nicht, dass dieser Schurke glaubt, er könnte sich einfach in Mrs. Hesketts Haus einschleichen und stehlen, was er will.«
    »Und warum nicht? Wir haben doch gerade dasselbe getan.«
    »Dass ich diesen Skizzenblock an mich gebracht habe, ist etwas ganz anderes«, protestierte sie atemlos.
    »Hm.« Sie hatten die entgegenkommende Kutsche schon fast erreicht.
    »Ich muss Ihnen sagen, dass es mich tief beeindruckt hat, wie Sie diese Situation gemeistert haben, Mr. St. Ives. Was für ein kluger Gedanke, Ihr Blitzlicht in dieser Form einzusetzen. Eine wirklich brillante Idee.«
    Baxter

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