Geliebte Rebellin
der Feuersbrunst in seinem Blut möglich war, seine Wut in ein intensives sexuelles Verlangen umzuwandeln.
Er wollte sie. Und zwar jetzt sofort. Noch heute Nacht. In seinem ganzen Leben hatte er noch keine Frau so sehr begehrt.
Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Handflächen, als sie sich gerade von ihm lösen wollte. Die Macht seines eigenen Verlangens bestürzte ihn, als er auf sie hinabsah.
»Verzeihen Sie mir, Mr. St. Ives.« Charlotte schien nervös zu sein. Sie lächelte mit bebenden Lippen. Ihre Blicke glitten auf seinen Mund. »Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Die Spannung des Augenblicks muss mich mitgerissen haben. Anscheinend hat sie über meinen Verstand gesiegt.«
Baxter erwiderte nichts. Ihm fiel absolut nichts ein, was er hätte sagen können.
Er tat das einzige, was ihm in diesem Moment noch übrigblieb. Er küsste sie.
4
Im ersten Moment begriff Charlotte nicht, was passiert war. Sie wusste nur, dass Baxters Mund auf ihren Lippen lag und dass er sie küsste Und dann dämmerte es ihr. Er wollte sie lieben. Einfach so, gleich hier in der Kutsche.
Die Flammen der feurigen, glühenden Leidenschaft, die sie gleich bei ihrer ersten Begegnung in seinen Augen gesehen hatte, waren unaufhaltsam aufgelodert. Sie betäubten ihre Sinne in derselben Form, in der seine Blitzlichter die Augen blendeten.
Es war, als hätte sie einen verblüffenden unbekannten Raum betreten, in dem zu viele Spiegel glitzerten und ein unnatürliches Lichtermeer von gebündelten Kerzen funkelte. Es war faszinierend, verwirrend und auch ein wenig erschreckend zugleich. Sie konnte die Tür nicht sehen. Sie war nicht sicher, wie sie entkommen konnte, falls sich eine Flucht als notwendig erweisen sollte.
Baxters Mund bewegte sich auf ihren Lippen, als er den Kuss vertiefte. Er gab ein heiseres Stöhnen von sich. Seine Hände spannten sich sanft um ihr Gesicht und verstärkten ihren Druck, bis Charlotte seine enorme Kraft wahrnahm. Sie konnte die Muskeln seiner Oberschenkel spüren. Sie pressten sich angespannt und hart und unnachgiebig gegen ihr Bein.
Eine verblüffende Wärme nahm Besitz von ihr. Sie strömte in ihren Unterkörper, ließ sie von Kopf bis Fuß erzittern. Derart merkwürdig hatte sie bisher auf nichts und niemanden reagiert.
»Charlotte.« Baxters Stimme war heiser und absolut unwiderstehlich und drückte großes Verlangen aus, eine beharrliche Forderung und eine schmerzliche Sehnsucht zugleich. »Charlotte.«
Sie umfasste seine Schultern, und ihre Lippen öffneten sich.
Er riss seinen Mund einen Moment lang von ihr los, hob den Kopf ein wenig und starrte sie mit einer Intensität an, vor der ihr hätte grauen sollen. Der Schein der Lampen glitzerte auf dem goldenen Gestell seiner Brille. In seinen bernsteinfarbenen Augen brannte Feuer.
Die Augen eines Alchemisten, dachte sie.
Mit einer unwilligen und ruckhaften Bewegung riss sich Baxter die Brille von der Nase und warf sie auf die gegenüberliegende Sitzbank. »Der Teufel soll mich holen. Was hast du bloß mit mir getan?«
Sie schüttelte den Kopf und, brachte es einfach nicht fertig, ihre Blicke von ihm loszureißen. Ihr fiel auf, dass sie sich an seinen Schultern festklammerte, als fürchtete sie, sie könnte in ein bodenloses Meer fallen, wenn sie ihn losließ. »Dieselbe Frage wollte ich dir auch gerade stellen.«
»Verdammt noch mal.« Er presste seine Lippen wieder auf ihren Mund.
Sie spürte, wie seine Hand unter die Kapuze ihres Umhangs glitt, um sie auf ihren Nacken zu legen. Seine Finger waren warm und kräftig, und die Intensität dieser Liebkosung sandte eine weitere Woge der Erregung durch ihren Körper.
Er zog sie auf seine Schenkel. Ihr Kopf lag jetzt auf einem seiner Arme, und er beugte sich herunter, um ihre Kehle zu küssen. Die Falten ihres Umhangs schob er achtlos zur Seite.
Charlotte hörte, dass sie leise keuchte, als sich Baxters Hand um eine ihrer Brüste schloss Sie konnte die Glut seiner Handfläche durch den dünnen Wollstoff ihres Kleides spüren und konnte sich einfach nicht dazu durchringen, sich von ihm loszureißen. Ihr ganzer Körper war von einem überwältigenden Verlangen durchdrungen. Sie zog an dem Revers seines Mantels.
»Mr. St. Ives . . .«
Seine Hand bewegte sich langsam über die Wölbung ihrer Brust und glitt auf ihre Hüfte.
»Gütiger Himmel«, flüsterte sie und war bis ins Mark erschüttert.
Der harte, kräftige Stab seiner Männlichkeit presste sich an ihren Oberschenkel. Sie schloss die
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