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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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du dich noch daran, dass die Verwaltung des Vermögens für weitere drei Jahre in meiner Hand liegt.«
    »Ich hätte niemals geglaubt, dass ich den Tag erleben werde, an dem ich Gott für die Voraussicht seiner Lordschaft in dieser Angelegenheit danke, aber ich muss offen zugeben, wie froh ich bin, dass Hamilton bisher noch nicht selbst über sein Vermögen verfügen kann. Trotzdem gibt es für einen jungen Mann von seinem Naturell viele Gefahren.«
    »Zum Beispiel ?«
    »Ich weiß es nicht.« Maryanns Stimme wurde schriller. »Das ist ja gerade das Schlimme daran, Baxter. Ich bin mir nicht über das Ausmaß der Risiken im klaren, die er eingeht. Man hört immer wieder Dinge, die abscheulichsten Dinge, über die Aktivitäten, die in manchen dieser Spielhöllen betrieben werden.«
    »Du übertreibst, Maryann.«
    »Ich übertreibe nicht. Mir graut ganz einfach. Über die Verderbtheit und die Ausschweifungen, denen sich junge Männer aus den oberen Zehntausend heute hingeben, sind Geschichten im Umlauf, die jede Mutter in Panik versetzen würden. Ich habe Geschichten von Leuten gehört, die absichtlich zuviel Opium zu sich nehmen, um einen traumartigen Trancezustand herbeizuführen.«
    »Es mag vielleicht sein, dass sich einige Dichter einem solchen Zeitvertreib hingeben, aber ich glaube, dass die Anzahl derer, die sich mit solchen Dingen amüsieren, sehr gering ist.«
    »Wer weiß, was in Hamiltons neuem Club tatsächlich vorgeht? Ich kann dir nur sagen, mein Sohn ist derzeit nicht er selbst. Er will nicht auf mich hören. Du musst unbedingt mit ihm reden.«
    »Was bringt dich auf den Gedanken, dass er auf mich hören würde ?«
    »Du bist meine einzige Hoffnung, Baxter. Dein Vater hat dir die Verantwortung aufgebürdet, Hamilton zur Seite zu stehen, bis er eine gewisse Reife erlangt hat. Wage nicht, das zu bestreiten. Wir alle haben die Anweisungen gehört, die seine Lordschaft auf dem Totenbett erteilt hat.«
    »Es ist erstaunlich, findest du nicht auch?« sagte Baxter in einem seltsam nachdenklichen Tonfall. »Sogar noch über seinen Tod hinaus bringt mein Vater es fertig, unser aller Leben auf den Kopf zu stellen. Ich frage mich, ob er wenigstens seinen Spaß daran hat, die kleinen Dramen zu beobachten, die er immer wieder inszeniert.«
    »Sprich nicht so respektlos von seiner Lordschaft. Baxter, ich bin auf dich angewiesen. Du musst etwas unternehmen, um Hamilton aufzuhalten, ehe er sich in ernste Schwierigkeiten bringt.«
    Charlotte hörte etwas, das wie ein gedämpftes Schluchzen klang. Das Rascheln von Seidenröcken war zu vernehmen, dann die leisen Schritte von weichen Ballschuhen auf dem Gras. Sie wich hastig in die Schatten zurück, als Maryann um das hintere Ende der Hecke herumkam. Charlotte beobachtete, wie die Frau schnell auf die erleuchtete Terrasse zulief.
    Nach einer kurzen Pause hörte sie Baxters Stimme von der anderen Seite der Hecke. »Hast du genug gehört, oder möchtest du vielleicht, dass ich die relevanten Einzelheiten des Gesprächs für dich zusammenfasse?«
    »Mr. St. Ives.« Charlotte wirbelte erstaunt herum.
    Einen Moment lang konnte sie ihn in der Dunkelheit nicht erkennen. Dann sah sie, wie er sich aus dem tiefen Schatten der hohen Hecke löste und auf sie zukam. Als der Mondschein auf ihn fiel, sah sie den schroffen, verbissenen Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Demnächst musst du dir wirklich angewöhnen, mich mit meinem Vornamen anzusprechen, Charlotte.«
    »Entschuldigen Sie, bitte, Sir. Ich wollte Sie nicht belauschen.«
    »Aber du kannst es einfach nicht lassen.«
    »Ich konnte nichts dafür, dass ich die letzten Sätze Ihres Gesprächs mit Lady Esherton aufgeschnappt habe. Es hat sich einfach so ergeben.«
    »Das macht nichts.« Er blieb vor ihr stehen. »Wir sind doch Partner, oder nicht?«
    »Doch, gewiss, aber das gibt mir noch lange nicht das Recht, mich in Ihre privaten Familienangelegenheiten einzumischen.«
    »Du kannst dich nach Lust und Laune einmischen. Die gute Gesellschaft amüsiert sich schon seit Jahren über meine Familienangelegenheiten, denen ein hoher Unterhaltungswert nicht abzusprechen ist. Hast du dein Verhör mit dem armen Lennox abgeschlossen?«
    Charlotte seufzte. »Ich glaube, ich habe alle Informationen gesammelt, die ich heute Abend bekommen kann. Ich habe von ihm erfahren, dass er in der Nacht ihres Todes bei Mrs. Heskett eingeladen war, aber er hat kurz vorher eine Nachricht erhalten, in der stand, es ginge ihr nicht gut und sie könnte ihn nicht

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