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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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an. »Na ja«, er lachte barsch, »sie wollte mich ja nie heiraten, und wie es scheint, wird ihr Wunsch in Erfüllung gehen - zumindest für den Augenblick - außer sie erinnert sich überhaupt nicht mehr an mich.«
    Lucien hob den Kopf, und ein zynisches Lächeln kräuselte seine Lippen. »Oder vielleicht tut sie es, und das ist nur wieder eine ihrer verdammten Maskeraden, um mich zu täuschen. Ist es das? Ist es wieder eine Posse, die ihr beide euch ausgedacht habt? Spielt sie immer noch Theater, Mary?«
    »Nein, ich glaube ehrlich, daß sie sich nicht erinnert. Ich kenne sie - warum sollte sie mir etwas vormachen? Wir haben beide gesehen, wie krank sie war, sie hätte nicht die Kraft, gegen dich zu kämpfen«, sagte Mary aufrichtig. »Sie hat es wirklich vergessen, ich glaube ihr.«
    Mary verlagerte verlegen ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen und hüstelte nervös. »Ich fürchte, es gibt da noch ein anderes Problem. Ich habe es bis jetzt nicht erwähnt, weil ich, offen gesagt, nicht dachte, daß Sabrina überlebt, dann hätte es keine Rolle gespielt«, sagte Mary leise und sah Lucien direkt in die Augen.
    »Ich habe Sabrina die meiste Zeit gepflegt, außer wenn du bei ihr gesessen bist. Wir sind uns natürlich immer schon sehr nahegestanden und leben hier im selben Haus, also ich . . . « Mary schaute aus dem Fenster, holte tief Luft und sagte schnell: »Ich glaube, Sabrina ist schwanger.«
    Marys Gesicht glühte vor Scham, und sie war sich sicher, daß es genauso rot wie ihre Haare war, als sie auf die Reaktion des Herzogs wartete. Sie räusperte sich. »Es könnte natürlich sein, daß ihre Krankheit etwas verändert hat, aber ich glaube nicht, daß das der Grund ist. Sie hat im Delirium viel geredet, und so vermute ich, daß die Schwangerschaft was mit dir zu tun hat.
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Kind von einem anderen Mann ist.«
    Mary erschauderte vor Angst über den Zorn in den sherryfarbenen Augen des Herzogs, der jetzt aufstand und auf sie zuging. Sie wich sofort einen Schritt zurück.
    »Meins«, sagte er hochmütig, »und von keinem anderen Mann.«
    Mary ließ die Schultern hängen. »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wenn Sie sich nicht an dich erinnern kann und schwanger ist - wie erklär’ ich ihr das Baby?«
    Lucien nahm seinen Rock von der Stuhllehne und warf ihn über die Schulter. »Gar nicht.«
    »Aber . . . , ich verstehe nicht. Sie muß es doch erfahren.«
    »Natürlich, aber ich werde ihr alles Notwendige erklären.
    Ich bin schließlich ihr Verlobter - und der Vater ihres Kindes.
    Ich glaube zu wissen, was getan werden muß.«
    Er ging zur Tür, zum ersten Mal seit Wochen beschwingten Schrittes.
    »Und das heißt?« Mary ließ nicht locker, der Ausdruck in den Augen des Herzogs gefiel ihr gar nicht.
    Lucien drehte sich noch einmal mit einem Anflug von einem Lächeln um. »Wenn sie keine Erinnerung an mich hat, dann hat sie auch keine Erinnerung an ihre Gefühle für mich, nicht wahr? Wenn ich mich ihr als ihr Verlobter präsentiere, wird sie selbstverständlich annehmen, mich zu lieben, nicht wahr? Sie wird sich nicht daran erinnern, mich zu hassen, und auch nicht an ihre Einwände gegen eine Heirat.«
    Mary starrte ihn mit offenem Mund an, unfähig zu begreifen, was genau er beabsichtigte.
    »Eigentlich hat sich ja alles zum Besten gewendet, denn Sabrina und ich werden Ende der Woche heiraten - mehr Zeit habe ich nicht -, und das alles ohne die Kriegserklärung, die es vorher zur Folge gehabt hätte.« Er rieb sich nachdenklich seine Narbe. »Dir ist doch hoffentlich klar, daß, wenn deine Vermutung zutrifft, es jetzt mehr denn je notwendig ist, daß Sabrina und ich heiraten?«
    Mary nickte zögernd. »Ja, natürlich. Aber ich täusche sie nur ungern, und es kann nur in einer Tragödie enden. Du wirst ihr doch Zeit lassen, ja?« flehte ihn Mary an.
    Lucien zuckte die Achseln. »Ich habe nicht viel Zeit, sie wird Zeit haben, ein bißchen kräftiger zu werden, aber nicht die Zeit, ihr Gedächtnis wiederzufinden.«
    Mit dieser wenig konzilianten Bemerkung verließ er den Raum und überließ die von Zweifeln geplagte Mary ihren Gedanken.
    Am späten Nachmittag des nächsten Tages betrat Lucien Sabrinas Zimmer. Sie hatte darauf bestanden, sich zumindest mit einem Schwamm zu waschen, und Mary hatte ihr langes Haar gewaschen und es dann trockengerieben und lange gebürstet.
    Sabrina saß in einem sauberen weißen Nachthemd aus Batist im Bett und summte eine alte Ballade aus

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