Geliebte Suenderin
bleiben. Sie senkte langsam ihren Kopf und grinste genüßlich bei seinem Aufschrei, als sie ihn ins Ohrläppchen biß.
»Hexe«, murmelte er leise, dann fanden sich ihre Lippen, und er rollte sie sanft unter sich ins süß duftende Gras. Sein Mund berührte die Rosenknospe und folgte dem Stiel zur warmen Haut, tastete die runden, weichen Kurven ihrer Brüste mit den Lippen ab.
Sabrina genoß sein Gewicht auf ihr, und mit einem zufriedenen Seufzer streichelte sie seinen Hals und sein Gesicht und begegnete zärtlich seinem verliebten Blick.
»Es geht mir so viel besser, Lucien. Ich glaube, ich muß nicht mehr länger allein in diesem großen Bett schlafen«, sagte sie schüchtern.
Lucien umarmte sie fester und küßte sie lange und heftig, bis sie keine Luft mehr bekam. »Könnte es sein, daß du genauso ungern alleine schläfst wie ich?«
Zu seinem Entzücken errötete Sabrina und sagte mit listig funkelnden, violetten Augen: »Ich bin mir nicht sicher, ob mich meine Erinnerung trügt, denn es ist schon so lange her, seit ich deine Gesellschaft im Bett genossen habe, daß ich fürchte, ich habe es vergessen.«
Lucien lachte und unterbrach sie mit vor Leidenschaft dunklen Augen: »Du wirst es bald sehr genau wissen, Kleines. Ich werde dafür sorgen, daß du mehr als nur Erinnerungen hast, damit du mich nicht vergißt.«
»Ich habe in der Tat mehr als nur Erinnerungen«, erinnerte sie ihn frech, »damit ich dich nicht vergesse.«
Lucien legte seine Hand auf ihren Bauch. »Werden wir einen Sohn oder ein Tochter bekommen?«
Sabrina warf ihm einen provokativen Blick zu. »Du erlaubst mir ja nur, einen Sohn zu kriegen, damit er in deinen verrufenen Fußstapfen stolzieren kann.«
Lucien drehte sich lachend zu ihr. »Ich stolziere? Ich habe noch nie ein paar Frauenhüften gesehen, die so stolz daherge-schwankt sind wie deine! Sei vorsichtig, sonst wird das Kind seekrank!«
Sabrina kicherte fröhlich, schlang ihre Arme um Luciens Hals und küßte ihn begierig. Er war überrascht von der Leidenschaft, mit der sie sich an ihn klammerte.
Sie wanderten langsam zurück zum Haus, gingen mit fest verschlungenen Händen durch den Garten und betraten die Eingangshalle. Sims strahlte wohlwollend, als er sie sah. Er hatte dem Herzog alle früheren Beleidigungen verziehen, nachdem die junge Mistress offensichtlich so glücklich war.
»Der Tee wird im Salon serviert«, sagte er, und dann: »Gäste sind auch anwesend.«
Lucien nickte und führte Sabrina in das Zimmer, in dem Lady Mary gerade für Lord und Lady Malton und Lord Newley Tee eingoß.
»Tee?« fragte Mary mit einem Seufzer der Erleichterung, als sie Lucien sah.
»Ja, bitte«, erwiderte Sabrina prompt. »Wir sind am Verhun-gern.«
Sie setzte sich zu Mary auf die Bank, nahm ihren Hut ab und schüttelte ihre Locken aus, ohne zu merken, daß alle Augen auf sie gerichtet waren, als sie sich ein mit Creme gefülltes Törtchen aussuchte.
»Lady Malton hat mir gerade eine absolut unglaubliche Geschichte erzählt, Lucien«, sagte Mary und reichte ihm eine Tasse.
»Ach, wirklich?« erwiderte Lucien gelangweilt, den Blick hatte er auf Sabrina gerichtet, die sich gerade etwas Sahnecreme vom Mundwinkel leckte.
»Ja, es ist eigentlich wirklich lächerlich«, fuhr Mary hastig fort, »denn sie behauptet, sie hätte gesehen, wie du den berühmt-berüchtigten Bonnie Charlie davongetragen hättest.«
Lucien verstand es sehr gut, seine Überraschung zu kaschieren, und lachte. »Ich soll Bonnie Charlie auf Händen getragen haben?« wiederholte er ungläubig. »Ich habe immer schon Geliebten mit Röcken den Vorzug gegeben.«
Lady Malton verschluckte sich und lief puterrot an, Lord Newley versteckte sein anerkennendes Grinsen hinter vorgehaltener Hand.
»Also wirklich, Euer Gnaden, das hab’ ich damit nicht gemeint«, sagte Lady Malton indigniert.
»Habe ihr gesagt, sie war zu lange in der Sonne«, bemerkte Lord Malton mit vollem Mund. »Du machst dich zum Narren, habe ich ihr gesagt.«
»Ich weiß, was ich gesehen habe, und ich hatte einen Hut auf«. Lady Malton war nicht davon abzubringen.
»Ich habe wirklich nicht die leiseste Ahnung, wovon Ihr redet oder warum Ihr Euch bemüßigt fühlt, Euch in meine Angelegenheiten zu mischen. Trotzdem könnte es sein, daß Ihr meinen Schwager, Lord Richard, mit diesem Banditen verwechselt habt. Ich mußte ihn neulich wegtragen, als er sich den Knöchel verstaucht hatte. Und daß er Bonnie Charlie ist, bezweifle ich doch ernsthaft,
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