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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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deinem Auftraggeber reden. Ganz bestimmt«, beschwichtigte ihn Lucien, und seine Augen wurden bei dem Gedanken schmal. »Und ich bezweifle ernsthaft, daß er dann noch in der Lage sein wird, dir zu helfen, wenn er das überhaupt wollte.«
    Lucien stieg auf sein Pferd, sein Rock war zerrissen und dreckverkrustet, sein Gesicht zeigte Kampfspuren, und sein Mund schwoll gerade heftig an.
    Will riß Jeremy Pace hoch und schob ihn auf sein Pferd zu, blieb aber kurz davor wieder stehen. »Ich glaube, wir lassen diese drei Herzchen zu Fuß zurück in die Stadt geh’n, was, John?« rief er und bestieg sein Pferd.
    »Richtig, Will. Da haben sie dann Zeit genug, über ihre Verir-rungen nachzudenken«, kicherte er.
    »Bin mächtig froh, daß ich momentan nicht im Gasthof bin und nicht in der Haut von Seiner Lordschaft stecke. Der und seine Lady können sich auf was gefaßt machen, wenn der Herzog lebendig zur Tür hereinspaziert, mit einer Höllenwut im Bauch.«
    »Die Schweine wollen den eigenen Cousin umbringen.«
    »Und ein kleines Mädchen wie Charlie.«
    »Los jetzt«, drängte John die langsam dahinschlurfenden Ge-fangenen. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Lucien ritt in den Hof des Gasthofes und stieg ab, den herbei-eilenden Knecht ignorierte er vollkommen. Seine Wut hatte sich auf dem Ritt zum Siedepunkt gesteigert, und er war kurz vor dem Explodieren, als er den Gasthof betrat.
    Er öffnete die erste Tür und fand nur ein leeres Zimmer. Im nächsten überraschte er ein älteres Paar, das Tee trank. An der dritten Tür hörte Lucien mit befriedigtem Grinsen Percys vertraute Stimme.
    »Was ist denn jetzt schon wieder? Ich habe doch gesagt, daß wir nicht gestört werden wollen«, beklagte er sich, ohne den Eindringling eines Blickes zu würdigen.
    »Wirklich?« sagte Lucien und schloß die Tür hinter sich. »Ich hätte gedacht, du würdest sicher gerne vom unglücklichen Ausgang deines Mordkomplotts erfahren.«
    Percy schoß hoch und erstarrte, gelähmt von der unerwarteten Stimme hinter sich. Kate stieß einen Angstschrei aus, der schnell zu einem Wimmern wurde, als sie in Luciens tödlich kalte Augen starrte.
    »Lucien!« flüsterte Percy und versuchte sich zu fangen.
    »W-was machst du denn hier, und was, in aller Welt, ist denn passiert?« versuchte er verzweifelt zu bluffen.
    »Du Bastard«, murmelte Lucien und schritt langsam auf ihn zu.
    Percy erblaßte und brachte keinen Ton heraus, starrte nur wie hypnotisiert den immer näher kommenden Lucien an. Er versuchte zu lächeln, aber seine Muskeln waren starr. »Aber Lucien«, warnte er und wich einen Schritt zurück.
    Lucien packte Percy an seiner lässig geknoteten Krawatte und genoß es, wie sie unter seinen Händen zerriß, dann holte er aus und schlug Percy mit der Faust mitten ins Gesicht.
    Kate schrie auf und rannte zu dem gefallenen Percy, aus dessen Nase eine Fontäne Blut spritzte. Sie suchte ein Taschentuch und drückte es ihm mit zitternder Hand aufs Gesicht.
    »Steh auf, Percy, oder bist du nicht Manns genug, ausnahmsweise selbst deine Drecksarbeit zu machen?« reizte ihn Lucien mit einem Blick voller Ekel auf die zusammengekrümmte Gestalt.
    Percy starrte Lucien mit unverhohlenem Haß in die Augen.
    Er hielt sich das Taschentuch vor die Nase und rappelte sich hoch, gestützt von Kate. »Wie ich dich hasse, Lucien«, zischte er.
    »So«, sagte Lucien leise, »endlich bekennst du Farbe. Schade, daß du es nicht schon früher gemacht hast, das hätte uns beiden eine Menge Zeit erspart. Ich habe dich und Kate einmal zu oft unterschätzt.«
    »Immer die passende Retourkutsche. Das kannst du gut, Leute zurechtweisen. Aber eins sage ich dir, ich bereue nicht, was ich getan habe!« brüllte er, sich nicht mehr beherrschen könnend. »Mir tut nur leid, daß diese gedungenen Mörder versagt haben. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, denen zu entkommen, aber diesmal wirst du nicht davonkommen«, versprach er, griff in die Rocktasche und zog eine Pistole heraus.
    Lucien warf sich nach vorne und versuchte, die Pistole zu greifen, aber die Wut verlieh Percy ungeahnte Kräfte. Lucien rang mit ihm und hatte größte Schwierigkeiten, den Lauf der Waffe abzubiegen, als die Pistole zwischen ihren sich windenden Körpern verschwand. Kate wich in eine Ecke zurück und beobachtete atemlos den Kampf. »Bring ihn um, Percy!« kreischte sie, und ihre Augen funkelten vor Erregung, als sie den Lauf der Pistole auf Luciens Gesicht gerichtet sah. »Knall ihn ab!

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