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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schlüsse ziehen.
    Sabrina konnte ihn nur hilflos ansehen und ahnte nicht, wie bezaubernd sie aussah, mit seinem Hemd, dem nachtschwarzen Haar, das ihr bis zur Taille fiel, und ihren wilden, violetten Augen im schamgeröteten Gesicht.
    Der Herzog zog sich einen Stuhl ans Bett, setzte sich rittlings darauf und beobachtete, wie Sabrina mit gebeugtem Kopf verlegen an den Spitzenmanschetten herumnestelte.
    »So, ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, ein paar Antworten zu kriegen, aber zuerst möchte ich mich noch einmal vorstellen. Ich bin Lucien Dominick, Herzog von Camareigh. Das hast du vielleicht in der Aufregung vergessen.«
    Sabrinas Blick war unverschämt. »Sicherlich nicht, Euer Gnaden«, erwiderte sie kühl. »Euren Namen werde ich nie vergessen.«
    »Gut. Und wie ist deiner? Ah«, unterbrach er sie, bevor sie etwas sagen konnte, »nicht den Berufsnamen, wenn ich bitten darf«, warnte er leise. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß du Bonnie Charlie getauft wurdest.«
    Sabrina schaute weg und kniff stur die Lippen zusammen. Sie erschrak, als eine kräftige Hand ihr kleines Kinn packte und ihr Gesicht zu seinem drehte. Sie erwiderte den Blick seiner sherryfarbenen Augen, ohne mit einer Wimper zu zucken.
    »Wozu der ganze Aufwand, Euer Gnaden?« sagte Sabrina schnoddrig. »Ich werde doch sowieso gehängt, sobald die Soldaten eingetroffen sind.«
    Der Herzog grinste gefährlich. »Wer hat denn was von Soldaten gesagt?«
    Sabrina hob die Hand, um die seine von ihrem Kinn wegzu-stoßen, aber er packte sie und hielt sie fest.
    »So eine kleine, blutrünstige Hand«, murmelte er, dann warf er den Kopf zurück und lachte. »Und wenn man sich vorstellt, daß du die ganze Gegend terrorisiert hast, ein zartes, junges Mädchen.« Er lachte weiter, und sein ganzer Körper vibrierte.
    Als er aufhörte zu lachen, schaute er mit durchdringendem Blick zu Sabrina und sagte schroff: »Wer bist du? Woher kommst du?«
    Er musterte die zarten Konturen ihres Gesichts und fragte plötzlich: »Ist der große Kerl dein Mann?«
    »Natürlich nicht!« erwiderte Sabrina, ohne zu überlegen.
    Der Herzog lächelte. »Das hab’ ich mir fast gedacht, aber ich war mir nicht sicher. Ich habe noch nicht viele Ehemänner gesehen, die sich so willfährig von ihren Frauen herumkommandieren lassen, und es ist offensichtlich, daß du der Anführer dieser Bande von Strolchen bist.«
    »Habt Ihr ihn getötet?« fragte Sabrina leise.
    »Den Riesen? Nein, der hatte ein oder zwei Tage mächtige Kopfschmerzen, aber er ist sicher im Keller eingesperrt.«
    Sabrina atmete erleichtert auf. Wenn Will etwas passiert wäre . . .
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet«, fuhr der Herzog fort. »Wer bist du?«
    »Nur ein armes Mädchen vom Land, das versucht, mit ihrem Verstand zu überleben, Euer Gnaden«, erwiderte sie bescheiden.
    »Ein sehr reiches Mädchen vom Land, das uns alle ganz schön an der Nase herumgeführt hat«, korrigierte er sie wütend. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, was für einen Narren sie aus ihm gemacht hatte. Eine Frau zu einem Duell herauszufordern, widerlich. Was, wenn er sie getötet hätte? Er beobachtete, wie sie selbstzufrieden vor ihm saß, ohne eine Spur von Reue über das, was sie getan hatte. Er war in einer Zwickmühle, und das wußte sie vermutlich. Sie war kein gewöhnlicher Räuber - und auch nicht aus schlechtem Haus. Das bewiesen ihre Gesichtszüge -
    außer sie war die uneheliche Tochter irgendeines Edelmannes.
    Und sie war gebildet und kultiviert. Das zeigte ihre Sprache.
    Nein, sie war ein ziemliches Rätsel - und hatte sein Interesse geweckt. Sie war zu gelassen, zu arrogant. Man mußte ihr eine Lektion verpassen.
    »Du bist ein Dieb und ein Lügner und« - er hielt inne und musterte sie verächtlich von Kopf bis Fuß und sagte dann, absichtlich verletzend - »wer weiß was sonst noch.«
    Sabrina errötete. »Ich bin kein Dieb! Zumindest kein gewöhnlicher«, verteidigte sie sich. »Ich nehme nie mehr, als ich brauche, und selbst dann gebe ich die Hälfte den Bedürftigen ab. Und«, schloß sie hochmütig, »Eure anderen Bemerkungen sind beleidigend.«
    Der Herzog lächelte zynisch. »Du bist eine gute Schauspielerin, aber deine reumütigen kleinen Entschuldigungen werden den Urteilsspruch nicht ändern, wenn die Schnur sich um deinen schlanken Hals zusammenzieht.« Seine Stimme war leise, und er umfing ihren Hals mit warmer Hand und strich rhythmisch über die daunig weichen Haare in ihrem Nacken. »Es wäre zu

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